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Audi-Motorsportchef warnt: Formel E darf kein Demolition-Derby werden

Dieter Gass ärgert sich über die aus seiner Sicht zu milde Strafe für Sebastien Buemi beim ePrix in Sanya und warnt die Formel E vor einer gefährlichen Entwicklung

Audi-Motorsportchef Dieter Gass hat nach dem Rennen der Formel E im chinesischen Sanya seinem Unmut über die Entscheidungen der Sportkommissare Luft gemacht und die Elektrorennserie vor einer aus seiner Sicht gefährlichen Entwicklung gewarnt.

"Die Formel E muss aufpassen, dass sie nicht zu einem Demolition-Derby verkommt", schreibt Gass in einem öffentlichen Beitrag auf seinem Facebook-Profil. "Es wurden einige gefährliche Präzedenzfälle geschaffen. Ich mache mir Sorgen."

Konkreter Auslöser des Ärgers des Audi-Motorsportchefs war in Sanya die Kollision von Sebastien Buemi mit Robin Frijns vom Audi-Kundenteam Virgin, durch die auch Audi-Werksfahrer Lucas di Grassi aus dem Rennen gerissen wurden. Buemi hatte dafür nach dem Rennen eine Zeitstrafe von zehn Sekunden erhalten, wurde aber auf Platz acht gewertet.

"Buemis Strafe war keine Strafe. Sie hat ihn lediglich wieder auf die Position gebracht, auf der er war, bevor er zwei Audis vor sich abgeräumt hat", ärgert sich Gass. "Wo ist da die Strafe? Das ist mehr eine Einladung als eine Strafe. Das ist schwer zu verdauen."

Die Kritik an den Entscheidungen der Sportkommissare schließt Gass mit einer Art Nachruf auf den vor kurzem verstorbenen Formel-1-Rennleiter Charlie Whiting. "Das ist ein weiteres Beispiel dafür, wie sehr die Motorsportwelt Charlie Whiting vermissen wird", so Gass.

"Ich habe in vielen wichtigen Meisterschaften wie der WEC, Formel E, WRX oder DTM gearbeitet, und leider bestätigt sich tagtäglich, dass es keinen zweiten Charlie gibt", so der Audi-Motorsportchef weiter. "Es ist traurig, dass wir ihn verloren haben."

Mit Bildmaterial von LAT.

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