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"Dachte meine Schuhe schmelzen": Abt mit kühlem Kopf zum Hitze-Podium

Daniel Abt hat Audi mit Rang drei in Chile den ersten Podestplatz der Formel-E-Saison beschert und hatte dabei vor allem mit den heißen Temperaturen zu kämpfen

Im heißesten Rennen der Formel-E-Geschichte behielt Daniel Abt einen kühlen Kopf und sicherte der Audi-Mannschaft in Santiago den ersten Podestplatz der Saison. Der Deutsche fuhr bei Temperaturen von bis zu 37 Grad im Schatten zu Rang drei und sorgte nach dem unglücklich verlaufenden Auftakt für Freude in der Audi-Garage. Zuvor war Platz sieben für die Ingolstädter das Höchste der Gefühle.

"Wenn man zwei solche Rennen hat, wie wir bisher, dann ist es immer schwierig, alle motiviert zu halten. Es ist einfach, sich davon runterziehen zu lassen", sagt Abt nach dem Rennen zu 'Motorsport-Total.com'. Doch mit der (nachträglich aberkannten) Pole-Position von Teamkollege Lucas di Grassi und dem Podest von Abt konnte man endlich zeigen, dass man Fortschritte gemacht hat. "Dieses Ergebnis haben sich alle in der Garage verdient", sagt er.

Doch der Weg dahin war äußerst schwierig. Die heißen Temperaturen in Chile haben dafür gesorgt, dass das Batteriemanagement zu einem noch größeren Thema wird. "Schon im Grid gab es nirgendwo einen Schatten. Es war so heiß, ich hatte das Gefühl, meine Schuhe würden schmelzen", beschreibt Abt die gnadenlosen Temperaturen.

Im Rennen ging es dann darum, den richtigen Ansatz zu wählen: "Jeder wusste, dass man die Batterie überhitzen würde, wenn man die Energie voll nutzt", so der Audi-Pilot. "Man versucht natürlich ans Limit zu gehen, aber man kann nur schwer voraussagen, wo man am Ende landen wird." Zwischenzeitlich dachte sich Abt, dass er mit seinem Auto nicht ins Ziel kommen würde. "Du wirst echt verrückt", meint er. Doch am Ende nahm er deutlich Tempo raus und fuhr doch ins Ziel.

Lieber kein Risiko als einen Ausfall

Etwas verwundert war er zwischenzeitlich nur über BMW-Pilot Alexander Sims, gegen den er um Rang drei kämpfte. "Zu diesem Zeitpunkt schien er eine Menge Energie zu verbrauchen, und ich war überrascht, dass er mit den Temperaturen so angreifen konnte, wie er es getan hat", so der Kemptener. "Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich ihn hinter mir halten kann. Ich musste auf meine Batterietemperaturen aufpassen."

Daniel Abt

Der Deutsche musste die Pace seines Audi das komplette Rennen managen

Foto: Motorsport Images

Abt ließ Sims ziehen und ließ es auch sonst etwas ruhiger angehen, denn bei der Hitze habe man leicht Fehler machen können - wie bei Sebastien Buemi oder Stoffel Vandoorne gesehen. "Es ist echt ein schmaler Grat. Vielleicht war ich etwas vorsichtig, aber ich fand, dass wir solide Punkte gebraucht haben. Ich wollte nichts Dummes riskieren für zwei, drei Punkte mehr", so Abt.

Und dieser Ansatz wurde im Ziel noch belohnt. Denn weil Sims für das Verursachen einer Kollision noch eine Zeitstrafe erhielt, rutschte Abt wieder auf Rang drei nach vorne. "Am Ende haben wir das Richtige gemacht. Wir sind cool geblieben, und manchmal gibt einem das Leben etwas zurück. Es ist schön, trotzdem auf dem Podium zu sein", so sein Fazit.

Abt: Sind noch nicht an der Spitze

Für Audi war es ein versöhnliches Ergebnis, nachdem Lucas di Grassi nicht das gewünschte Resultat bekam. Die Pole-Position bekam der Brasilianer nach einem Regelverstoß in der Auslaufrunde aberkannt, sodass er von ganz hinten starten musste. Er fuhr sich wieder auf Rang neun vor, wurde aber nach einer Kollision erneut bestraft und auf Rang zwölf gewertet.

"Wir haben heute bei fast jedem Fahrer irgendwann einen Fehler gesehen", resümiert Teamchef Allan McNish. "Ich bin sehr stolz auf Daniel, dass er nach einer starken Qualifying-Leistung unter schwierigen Bedingungen von Anfang bis Ende ein sauberes Rennen gefahren ist und das erste Podium der Saison für unser Team geholt hat. Ein super Job! Lucas musste sich nach dem Problem im Qualifying von ganz hinten nach vorn kämpfen und hat dieses Mal leider keine Punkte geholt."

Kleiner Trost: Mit Sam Bird gewann zumindest ein Antriebsstrang von Audi den ePrix, doch der Hersteller muss sich fragen, warum das Kundenteam gewinnt und man selbst nicht. "Wir müssen zugeben, dass wir noch nicht an der Spitze sind", sagt Abt. "Wir müssen also noch arbeiten, aber der Trend geht in die richtige Richtung - und das ist sehr wichtig. Aber von der ersten Runde an war meine Pace nicht gut genug, um um den Sieg kämpfen zu können. Wir müssen schauen, was wir tun können."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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