Di Grassi schlägt vor: "Verlängerung" statt komplizierte neue Energieregel
Lucas di Grassi ist gegen die Sperrung von Energiereserven nach Gelbphasen und schlägt eine Verlängerung der Rennen vor
In der Formel-E-Saison 2019/20 wird eine neue Energieregel dafür sorgen, dass die Fahrer auch nach Gelbphasen Energie sparen müssen. Dazu wird von der Rennleitung Power in der Batterie gesperrt, sodass die Fahrer diese nicht mehr abrufen können. Lucas di Grassi ist gegen den Eingriff der Rennleitung und schlägt eine Verlängerung vor.
"Technisch gesehen, ist die neue Regel eine gute Idee", so di Grassi. "Es ist eine gute Lösung, um die Fahrer daran zu hindern, zu taktieren und anfangs Vollgas zu geben, weil sie eine Safety-Car-Phase erwarten. Die Fahrer müssen jetzt wieder die Energie managen und das wir zu mehr Überholmanövern führen."
Das Prinzip der Regel findet di Grassi gut, aber dennoch gefällt ihm der neue Passus nicht zu einhundert Prozent. Er sieht das Prozedere als zu kompliziert an: "Es ist dasselbe wie in der Formel 1. Es ist zu komplex. Die Leute verstehen die Regeln nicht mehr." Di Grassi befürchtet, dass die technische Regel von vielen Formel-E-Fans nicht angenommen wird.
"Warum verliert dieser Fahrer jetzt Energie? Was ist eigentlich ein Kilowattstunde pro Minute?", so di Grassi. "Es muss nicht so sein. Das Konzept ist gut, aber ich würde es anders machen. Dabei lasse ich die kommerziellen Faktoren aber außer Acht. Ich würde einfach die Zeit einfrieren. Das Rennen ist 45 Minuten lang und wenn es eine Full-Course-Yellow gibt, wird einfach die Zeit angehalten."
Eine solche Lösung könnte aber für TV-Partner der Formel E zum Verhängnis werden, da die Rennlänge dann nicht mehr kalkulierbar ist. "Ich würde es einfach wie im Fußball machen, wo es auch eine Nachspielzeit gibt", so di Grassis Argument. Ein Beispiel im Motorsport ist NASCAR: Auch hier gibt es eine Verlängerung, um Rennen unter grün über die Bühne zu bekommen.
"Das würden die Fans ganz einfach verstehen", so der Brasilianer. "Diese Lösung würde auch dazu führen, dass die Fahrer mehr Energie sparen müssen. Das wird wiederum mehr Überholmanöver generieren. Warum das geschäftlich nicht sinnvoll ist, habe ich ausgeklammert, weil ich mich mit diesen Faktoren nicht gut genug auskenne", gibt di Grassi zu.
Jedoch sieht di Grassi kein Problem an einer Verlängerung: "Eine Safety-Car-Phase ist nie länger als zehn Minuten und wenn es rote Flaggen gibt, wird das Rennen auch verlängert. Dann soll das Rennen eben 40 Minuten lang sein, um einen Puffer zu erzeugen. Wir sollten einfache Regeln aufstellen, die jeder versteht. Es geht nicht darum, technische Regeln, die zu komplex sind, zu entwickeln."
Mit Bildmaterial von LAT.
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