Die Portland-Premiere der Formel E und die Hoffnungen von DS-Penske
Zum vierten Mal in der Saison 2023 befährt die Formel E eine neue Strecke: Portland wird ein anderes Bild der Rennserie vermitteln als man es gewohnt ist
Das Feld der Formel-E-WM 2023 ist nach den beiden Rennen in Jakarta (Indonesien) an die Westküste der USA gereist, um am Samstag den ersten E-Prix von Portland auszutragen. Bei noch fünf ausstehenden Saisonrennen und nur 37 Punkten Rückstand auf Porsche-Pilot Pascal Wehrlein befinden sich Jean-Eric Vergne und DS-Penske noch im Rennen um den WM-Titel.
Wie seit Saisonbeginn schon dreimal, so fahren die Piloten der elektrischen Formelrennserie auch diesmal wieder auf einer neuen Strecke. Es ist auch das erste Mal, dass die Rennserie im Nordwesten der Vereinigten Staaten gastiert.
Die im US-Bundesstaat Oregon gelegene Stadt Portland wurde dabei nicht zufällig ausgewählt. Sie wird oft als Beispiel für ihre Umweltschutzpolitik angeführt - Werte, die auch die Formel E zu vermitteln sucht.
Der Portland International Raceway als solcher ist nicht völlig neu, da es sich um eine permanente Rennstrecke handelt, die von vielen amerikanischen Rennserien, darunter auch die IndyCar-Serie, genutzt wird.
Die Formel E wandelte in der Vergangenheit schon zweimal auf IndyCar-Spuren, indem sie in den Saisons 2014/15 und 2015/16 in Long Beach (Kalifornien) fuhr. Anschließend zog es die Elektrorennserie an die US-Ostküste, nämlich nach New York City. Dort allerdings gastiert man in dieser Saison nicht.
Die Strecke in Portland ist 3,190 Kilometer lang, hat 12 Kurven und ist insgesamt schnell. Es gibt aber auch zwei sehr harten Bremszonen und einem langsameren Abschnitt, in dem man agil sein muss. Zuletzt modernisiert wurde der Kurs Ende des vergangenen Jahrzehnts.
Die Strecke in Portland ist breit und der Belag in gutem Zustand. Leicht hügelig und von Grünflächen umgeben, wird sie ein anderes Bild der Formel E vermitteln, die ja normalerweise für städtische Umgebungen bekannt ist.
Crew: DS-Penske
Foto: DPPI
DS-Penske, Porsche und Jaguar Kopf an Kopf
Zu den Teams, die in der Formel-E-Saison 2023 auf neuen Strecken die meisten Punkte geholt haben, gehört das französisch-amerikanische Team DS-Penske mit 75 Punkten. Die wurden an den Rennwochenenden in Hyderabad (Indien), Kapstadt (Südafrika) und Sao Paulo (Brasilien) gesammelt.
Porsche (70 Punkte) ist diesbezüglich nah an DS-Penske dran, während das von Jaguar angetriebene Envision-Team auf diesen drei neuen Formel-E-Strecken 62 Punkte erzielt hat. Diese zwei Teams führen die Teamwertung vor dem Jaguar-Werksteam und dem Porsche-Kundenteam Andretti an. DS-Penske komplettiert die Top 5.
Zwei Wochen nach dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans mit Peugeot ist Jean-Eric Vergne darauf bedacht, wichtige Punkte zu sammeln, um seinen Status als Titelanwärter vor dem Double-Header in Rom (15./16. Juli) zu wahren.
Fünf Rennen vor Ende der Saison liegt der Franzose in Diensten von DS-Penske nur 12 Punkte hinter Mitch Evans (Jaguar), während der Rückstand auf Tabellenführer Pascal Wehrlein nur 37 Punkte beträgt. Die Top 3 der Tabelle liegen innerhalb von sechs Punkten.
Jean-Eric-Vergne, DS-Penske
Foto: DPPI
Wenn man bedenkt, dass in einem einzigen Rennen bis zu 29 Punkte vergeben werden können (25 für den Sieg, drei für die Pole und einer für die schnellste Rennrunde), dann ist für viele der Titelanwärter noch alles möglich. Es ist auch erwähnenswert, dass die amerikanischen Rennen seit Beginn der Meisterschaft für DS Automobiles oft günstig verlaufen sind.
Sam Bird fuhr für DS-Virgin in Long Beach 2016 auf die Pole. In New York 2017 gab es für DS zwei Poles (Alex Lynn und Bird) plus zwei Siege von Bird. Jean-Eric Vergne stellte in New York 2018 für DS-Techeetah und in New York 2019 für DS Automobiles jeweils den Titelgewinne sicher.
Sind diese Erinnerungen ein gutes Omen für Portland? Niemand hat eine Kristallkugel. Klar ist aber, dass der Druck steigt und dass im Kampf um den Formel-E-Titel 2023 nun jeder Punkt zählt.
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