DS-Penske kehrt für den E-Prix von Monaco "nach Hause" zurück
Warum das Formel-E-Rennen in Monaco für DS Automobiles in vielerlei Hinsicht ein wichtiges ist und was den berühmten Stadtkurs von anderen unterscheidet
Seit der Streichung des E-Prix von Paris hat DS Automobiles kein echtes Heimrennen mehr im Rennkalender der Formel E. In den Herzen von DS - seit Beginn der Saison 2023 mit dem Penske-Team zusammen - hat nun der E-Prix von Monaco die Rolle eingenommen, die einst Paris innehatte. Es gibt starke Verbindungen zwischen dem Fürstentum und der französisch-amerikanischen Mannschaft.
Monaco mit seinem atemberaubenden Blick auf das Mittelmeer, dem Hafen, den Spielcasinos, den Yachten, den Luxusautos und vor allem der einzigartigen Motorsportgeschichte: Kein anderes Land der Welt hat eine solche Beziehung zum Motorsport, schon gar nicht auf einer Fläche von gerade mal zwei Quadratkilometern.
Wie die 24 Stunden von Le Mans oder der Formel-1-Grand-Prix von Monaco, so ist der E-Prix von Monaco das Rennen, das in der Formel E jeder Fahrer gewinnen will. Für DS-Penske ist der Druck groß, denn es ist auch das Rennen, das dem Firmensitz am nächsten liegt. In Monaco muss man nur eine der 79 öffentlichen Nahverkehrslinien nehmen, um nach Frankreich zu gelangen.
Wenn man dann noch bedenkt, dass Jean-Eric Vergne in unterschiedlichen Rennserien im Fürstentum gefahren ist, dass er ein Franzose ist und dass er Monaco in der Formel E bereits gewonnen hat (2019 mit DS-Techeetah), dann kann man den Druck ein wenig besser verstehen.
Was Vergnes Teamkollege Stoffel Vandoorne betrifft, so ist der amtierende Formel-E-Weltmeister zwar belgischer Nationalität, hat sich aber vor einigen Jahren in Monaco niedergelassen. Auch für ihn ist das Rennen so etwas wie ein Heimrennen.
"Der große Unterschied ist, dass ich abends in meinem eigenen Bett schlafe und nicht in einem Hotel. Das ist wichtig", sagt Vandoorne und weiter: "Außerdem ist die Strecke, seit wir das komplette Layout fahren, perfekt für diese Disziplin [Formel E] geeignet, sogar besser als für die Formel 1, wo das Überholen schwieriger ist als in der Formel E."
Stoffel Vandoorne, DS-Penske
Foto: DPPI
Vandoorne gewann den E-Prix von Monaco in der Saison 2022 für Mercedes und setzte sich damit knapp vor Vergne an die Spitze der Gesamtwertung. Vergne belegte im Rennen vor einem Jahr für DS-Techeetah den dritten Platz. Im Jahr zuvor, 2021, wurde der E-Prix von Monaco von Antonio Felix da Costa gewonnen, damals DS-Techeetah-Pilot. Und 2019 übernahm Vergne die Führung in der Gesamtwertung (und behielt sie bis zum Saisonende), indem er in Monaco siegte.
Es handelt sich also um ein sehr wichtiges Rennen und eine sehr wichtige Strecke, die dem französischen Hersteller DS traditionell entgegenkommt. Dennoch gibt es ein paar Tücken. "Wie alle Stadtkurse hat die Strecke keine Auslaufzonen und der kleinste Fehler kommt einem teuer zu stehen", sagt Vergne und fügt hinzu: "Die Streckenoberfläche ist ausgesprochen eben. Sie wird jedes Jahr neu asphaltiert. Man kann getrost sagen, dass Monaco anders ist als alle anderen Stadtkurse."
In Monaco geht es nicht nur um Rennen
Jeder Premiumhersteller kommt gerne ins Fürstentum, und das nicht nur aus sportlichen Gründen. Dies gilt nicht für alle Rennstrecken der Saison und hängt vom Prestige des Orts, aber auch von den Marktchancen ab. Ein Land, in dem eine Marke nicht verkauft wird, kann nur die rein sportliche Seite nutzen.
Andererseits träumen alle Marken von einem erstklassigen Ort, an den sie Kunden und Interessenten einladen können, um ihre Rennwagen in Aktion zu sehen und ihre Serienmodelle auszustellen. Dies ist sogar einer der Hauptgründe für das Engagement eines Herstellers in einer Motorsportdisziplin.
Für DS Automobiles ist ein französischer Fahrer in den eigenen Reihen, der auch Rennen gewinnt und dessen Teamkollege der amtierende Weltmeister ist, aus kommunikativer Sicht eine perfekte Kombination für ein Rennen wie Monaco.
Werden all diese Gründe am Samstag zu einer günstigen Konstellation für DS-Penske führen? Porsche und Jaguar, die Hauptkonkurrenten des französisch-amerikanischen Rennstalls, werden ebenfalls auf ein gutes Ergebnis aus sein, denn Monaco ist auch für sie ein interessanter Markt - ganz abgesehen von den wichtigen Punkten, die in beiden Meisterschaftswertungen zu holen sind.
Stoffel Vandoorne, DS-Penske
Foto: DPPI
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