Formel E Monaco 2023: Cassidy siegt, Desaster für Porsche
Nick Cassidy übernimmt mit dem Sieg beim Monaco E-Prix die Tabellenführung, Pascal Wehrlein geht leer aus - Zweimal Safety-Car im Fürstentum
Worst Case für Pascal Wehrlein: Tabellenführung weg, null Punkte, kein Funk. Und dann gewinnt auch noch der Erzrivale im Kampf um den WM-Titel: Nick Cassidy (Envision) siegt beim Monaco E-Prix mit einer kontrollierten Fahrt von der Spitze vor Mitch Evans (Jaguar; 2.) und Jake Dennis (Andretti; 3.).
Er bewies einmal mehr, dass das Qualifying in der Gen3-Ära der Formel E von untergeordneter Bedeutung ist. Innerhalb von acht Runden fuhr der Neuseeländer von Startplatz neun an die Spitze und verwaltete von dort aus das Rennen.
Ein zwischenzeitlicher Ausreißversuch zur Rennmitte wurde von der Konkurrenz unterbunden und das Rennen nahm das für die Formel E typische Format an: Energiesparen an der Perlenkette mit vielen Überholmanövern. Ein Ausreißen hätte sich ohnehin nicht gelohnt, denn in den letzten zehn Runden gab es zwei Safety-Car-Phasen, von denen eine das Rennen vorzeitig beendete.
Auslöser der ersten SC-Phase war ein Unfall zwischen Dan Ticktum (Nio; 6.) und Maximilian Günther (Maserati; DNF). Günther schied aus und blieb zum siebten Mal in dieser Saison ohne Punkte.
Bird schießt Müller ins Aus
Das Rennen wurde somit zu einem Sprint über fünf Runden, da keine Runden hinzugefügt wurden. Dadurch konnte Cassidy in den letzten Runden Vollgas geben. Überholmanöver waren somit nicht mehr möglich. Evans, der vor dem Safety-Car noch vereinzelte Angriffe auf Cassidy versuchte, die aber abgeblockt wurden, sorgte als Zweiter für einen neuseeländischen Doppelsieg.
Das Rennen war eineinhalb Runden vor dem geplanten Ende vorzeitig gelaufen. Nico Müller (Abt-Cupra; DNF) wurde in Sainte Devote von Sam Bird (Jaguar; 10.) abgeschossen, was erneut das Safety-Car auf den Plan rief.
Sollte Bird noch eine Strafe erhalten, würde Pascal Wehrlein (Porsche; 11.) zumindest noch einen Punkt mitnehmen. Ansonsten war das Rennen für den nun entthronten Tabellenführer ein Desaster. Schon früh im Rennen brach die Funkverbindung zur Box ab. Wehrlein musste nach Gefühl fahren und hatte bis zu drei Prozent weniger Batteriereserve als die Konkurrenz.
Ein ohnehin schwieriges Wochenende für das Porsche-Werksteam wurde so zum Albtraum. Noch schlimmer erwischte es Teamkollege Antonio Felix da Costa (Porsche; 16.), der nach einer Berührung mit Jake Hughes (McLaren; 5.) einen Reifenschaden erlitt und die Box ansteuern musste.
Deutsch-deutsche Kollision
Überhaupt lief es aus deutscher Sicht katastrophal, denn tatsächlich war Wehrleins elfter Platz noch das beste Ergebnis eines deutschen Fahrers oder Teams. Schon in der Startphase gerieten Rene Rast (McLaren; 17.) und Andre Lotterer (Andretti; DNF) aneinander. Für den einen war Feierabend, der andere brauchte eine neue Nase.
Nico Müller zeigte im Abt-Cupra eine starke Leistung, wurde aber wie erwähnt von Sam Bird in die Mauer geschoben. Robin Frijns kam im zweiten Abt-Cupra nicht über P14 hinaus.
Cassidy ist damit neuer Tabellenführer vor Wehrlein. Jake Dennis und Mitch Evans halfen ihre Podestplätze in Monaco wenig, denn Cassidy zieht an der Spitze davon und hat bereits mehr als 20 Punkte Vorsprung.
Die nächste Chance, den auf der Erfolgswelle reitenden Neuseeländer einzufangen, bietet sich beim Double-Header in Jakarta am 3. und 4. Juni.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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