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Franck Baldet (Venturi): "Die Elektromobilität kommt, und zwar jetzt!“

Bei einem exklusiven Interview im Hauptquartier von Venturi in Monaco sprachen wir mit dem technischen Direktor Franck Baldet über die Zukunft der Formel E und der Elektromobilität im Allgemeinen.

Maro Engel, Venturi

Maro Engel, Venturi

Alastair Staley / Motorsport Images

Maro Engel, Venturi
Maro Engel, Venturi
Maro Engel, Venturi
Maro Engel, Venturi
Maro Engel, Venturi
Maro Engel, Venturi
Maro Engel, Venturi
Maro Engel, Venturi
Maro Engel, Venturi
Maro Engel, Venturi
Auto von Maro Engel, Venturi
Maro Engel, Venturi
Maro Engel, Venturi
Maro Engel, Venturi
Maro Engel, Venturi
Maro Engel, Venturi
Maro Engel, Venturi
Maro Engel, Venturi
Maro Engel, Venturi
Maro Engel, Venturi
Maro Engel, Venturi
Maro Engel, Venturi
Maro Engel, Venturi
Maro Engel, Venturi
Journalistin Chiara Rainis und Franck Baldet, Team Venturi
Workshop des Venturi-Teams
Workshop des Venturi-Teams
Workshop des Venturi-Teams
Workshop des Venturi-Teams
Workshop des Venturi-Teams
Workshop des Venturi-Teams
Workshop des Venturi-Teams
Workshop des Venturi-Teams
Workshop des Venturi-Teams
Workshop des Venturi-Teams
Workshop des Venturi-Teams
Workshop des Venturi-Teams
Workshop des Venturi-Teams
Workshop des Venturi-Teams
Workshop des Venturi-Teams
Franck Baldet, Venturi Team

Neben einem Blick zurück auf die abgelaufene dritte Saison des monegassischen Teams erklärte uns Baldet auch einige der Neuheiten, die ab Saison 4 zum Einsatz kommen werden und stellte uns die anstehenden Projekte von Venturi vor.

Wir sprachen mit ihm über den FanBoost, über den Halo, der ab der fünften Saison zum Einsatz kommt, und über den Einstieg der grossen Werke wie Audi, BMW, Mercedes und Porsche, beziehungsweise die möglichen Auswirkungen davon auf kleinere, weniger finanzstarke Teams wie etwa Venturi. 

Sprechen wir zunächst über die Fahrer: In der vergangenen Saison stimmte die Chemie zwischen Piloten und Auto nicht immer wunschgemäss, von daher gehen wir davon aus, dass es da Veränderungen geben wird – vielleicht gar durch die Verpflichtung eines jungen Formel-1-Piloten wie etwa Pascal Wehrlein...?
"Zu Pascal kann ich nichts sagen, aber wir werden bald eine Entscheidung treffen. Wir haben noch etwas Zeit, um ein paar Tests zu machen und die Kandidaten genau zu beurteilen. Eine definitive Bekanntgabe wird es wohl am 29. September geben.“ 

Ab der fünften Saison wird eine Batterieladung für eine komplette Renndistanz reichen und der Fahrzeugwechsel zu Rennmitte wegfallen - haben Sie die Befürchtung, dass dadurch ein Spannungselement während des Rennens wegfällt?
"Meiner Meinung nach war die Lösung mit den zwei Autos zu Beginn perfekt, um das Problem der mangelnden Batterieleistung zu umgehen. Doch die Entwicklung muss so weit gehen, dass es möglich wird, das Rennen mit einer einzigen Batterieladung zu bestreiten, ansonsten wirft das kein besonders gutes Licht auf die Technologie. Aber es ist natürlich wahr, dass die Boxenstopps jeweils ein gewisses Showelement boten. Es konnten unerwartete Schwierigkeiten auftauchen – technische Probleme, ein Unsafe Release oder Probleme beim Aus- oder Einstieg des Piloten. Zudem bot sich dadurch den Teams die Möglichkeit, mit der Strategie zu spielen, wie wir das beispielsweise bei Maro Engel im Kanada gemacht haben. Nach einem verpatzten Qualifying musste er vom letzten Platz aus ins Rennen gehen. Also beschlossen wir, eine aggressive Strategie zu fahren und den ersten Stint etwas kürzer zu halten. So sollte er möglichst schnell viele Plätze gutmachen. Leider kam dann das erhoffte Safety Car in der zweiten Hälfte des Rennens nicht, ansonsten wäre der siebte Platz in Reichweite gewesen. Durch das Wegfallen der Boxenstopps liegt im Rennen nun alles in den Händen des Piloten. Ich denke, man wird eine Alternative zum Autowechsel finden müssen, allerdings darf es nicht etwas Künstliches sein. Ein Boxenstopp, nur damit das Auto mal anhält, macht keinen Sinn.“

Ihr habt im letzten Jahr ein Getriebe mit zwei Gängen im Auto gehabt. Werdet ihr auch in der kommenden Saison damit fahren?
"In der Theorie wäre ein 1-Gang-Getriebe die schnellste Lösung, da du bei jedem Gangwechsel rund 60 Millisekunden verlierst. In der Realität trifft das aber nur auf das Qualifying zu. Im Rennen ist man immer auf der Suche nach der optimalen Effizienz, und da kann es Sinn machen, mit verschiedenen Übersetzungen zu arbeiten. Wir spielen auch mit der Idee, ein Getriebe mit drei Gängen zu verwenden, um den Energieverbrauch so niedrig wie möglich zu halten. Ab 2018/19 werden die Autos mit einem speziellen Brake-by-Wire-System ausgerüstet, wenn die Energie-Rückgewinnungskapazität von 150 auf 250kW erhöht wird.“

Ein spezielles Element der Formel E ist der FanBoost, ein Werkzeug, das aus dem reinen Zuschauer quasi eine Art Teilnehmer macht...
"Es stimmt, dass die Formel E die erste Rennserie ist, bei der die Fans so viel Einfluss nehmen können. Sie können ihrem Lieblingsfahrer eine Stimme geben, und die drei Piloten mit den meisten Stimmen haben im zweiten Auto die Gelegenheit, während drei Sekunden 200kW anstelle der üblichen 170 abzurufen. In meinen Augen ist das eine grossartige Sache, auch wenn der FanBoost in der Realität bislang nur selten wirklich einen Einfluss auf das Endergebnis hatte. Vielleicht sollte man ihm von daher sogar noch mehr Gewicht einräumen. Jemand machte kürzlich den Vorschlag, diese Möglichkeit allen Piloten zu geben, doch das würde ja dem System der Fanpartizipation widersprechen.“

 

Ab der nächsten Saison bekommt den Zusatzpunkt für die schnellste Rennrunde nur noch, wer das Rennen auch innerhalb der Top 10 beendet. Was halten Sie von dieser Änderung?
"Das macht einerseits natürlich Sinn, denn schliesslich sollten ja in erster Linie die Piloten, die ein starkes Rennen gefahren und dementsprechend weit vorne ins Ziel gekommen sind, belohnt werden. Andererseits muss ich zugeben, dass wir in der abgelaufenen Saison das eine oder andere Mal von der alten Regel profitieren konnten. Maro Engel beispielsweise wurde mehr als einmal ein Opfer eines Unfalls in der Startphase, und da uns jeweils schnell klar war, dass Punkte ausserhalb unserer Reichweite liegen würden, haben wir das Auto etwas angepasst und sind auf die Jagd nach der schnellsten Rennrunde gegangen...“

FIA-Präsident Jean Todt sagte kürzlich, die Autos der fünften Saison – also ab 2018/19 – würden sich markant von den aktuellen Autos unterscheiden. Was können wir diesbezüglich erwarten?
"Bis jetzt haben auch wir nur Skizzen davon zu Gesicht bekommen, doch ich denke, die Autos werden der Formel E zu 100% gerecht werden!“ 

 

In den vergangenen Monaten wurde viel über die Einführung des Halo diskutiert. Was ist Ihre Meinung dazu?
“Die Sicherheit ist sehr wichtig! Was wir damals mit Jules Bianchi erleben mussten, darf sich nicht mehr wiederholen. Ich weiss nicht, ob der Halo die optimale Lösung ist, doch ich bin überzeugt, dass die Experten, die sich nun für dafür entschieden haben, ihre Wahl sehr sorgfältig getroffen haben.“

Die Formel E wird derzeit von den grossen Marken regelrecht erobert. Denken Sie, dass es dadurch zu einem stärkeren Wettstreit auf technischer Ebene kommen wird?
“Ja, absolut! Die Teams und Hersteller, die schon lange dabei sind, haben natürlich einen gewissen Erfahrungsvorsprung, doch die Marken, die neu einsteigen und quasi mit einem leeren Blatt beginnen, bringen viele neue Ideen. Sie wollen experimentieren und kreative Lösungen ausprobieren. Das bedeutet natürlich auch, dass es für kleine Teams wie uns, Mahindra oder Dragon umso schwieriger wird, neben den grossen Marken wie Renault, BMW, Audi, Mercedes oder Porsche bestehen und gar überleben zu können. Es wäre aber auch schön, einen japanischen Hersteller zu haben, damit alle Kontinente vertreten wären.“

Was bedeutet die Formel E für Venturi und was sind Ihre nächsten Projekte?
“Das Gute an der Formel E ist, dass man Sachen ausprobieren kann, die dann in Serienfahrzeugen umgesetzt werden, und zwar nicht erst viel später, sondern innerhalb von kurzer Zeit. Der Wandel zur Elektromobilität findet statt, und wir unterstützen die Botschaft der Formel E zu 100%, dass man nicht unnötig Ressourcen verschwenden soll, dass es nötig ist, die Umwelt zu schützen, und dass wir versuchen müssen, die Kosten zu senken. Was unsere nächsten Projekte angeht: Wir konzentrieren uns in erster Linie auf die Formel E, den Antarctica, der bei -40° auf Südpol-Expeditionen zum Einsatz kommen soll, und den VBB3, mit dem wir einen neuen Geschwindigkeitsweltrekord aufstellen wollen. Also drei sehr extreme technische Erfahrungen.“

 

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