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Nach Ausstiegen von Audi und BMW: Mercedes bekennt sich zur Formel E

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff sieht in der Formel E nach wie vor Potenzial, fordert aber, dass aus den Beispielen Audi und BMW Lehren gezogen werden

Sowohl Audi als auch BMW haben dieser Tage verkündet, ihr werksseitiges Engagement in der Formel E mit Ende der bevorstehenden Saison 2021 einzustellen. Im Gegensatz dazu gibt es seitens Mercedes ein klares Bekenntnis zur Elektrorennserie - allerdings verbunden mit der Forderung, dass entsprechende Lehren gezogen werden.

"Wir bekennen uns weiterhin dazu, solange die Rahmenbedingungen für zukünftige Regeln, finanzielle und technische Regularien, für Mercedes attraktiv bleiben", sagt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff im Gespräch mit 'Motorsport.com'.

Die aktuelle Position der Formel E bezeichnet Wolff als "in ihrer Nische stark" und er glaubt, dass die Elektrorennserie "aus ihrer Nische definitiv herauswachsen kann". Denn der angekündigte werksseitige Rückzug von sowohl Audi als auch BMW muss laut Wolff nicht bedeuten, dass zwei Teams verschwinden.

Kommt Budgetobergrenze früher als geplant?

"Ich glaube, dass BMW geht, heißt nicht, dass auch Andretti geht. Und dass Audi geht, heißt nicht, dass auch das Audi-Team geht", spricht der Mercedes-Motorsportchef auf die jeweiligen Einsatzteams von BMW und Audi, nämlich Andretti und Abt, an.

Toto Wolff vor Mercedes-Stern

Toto Wolff fordert, dass für die Formel E entsprechende Lehren gezogen werden

Foto: Motorsport Images

Wolffs Schlussfolgerung aus den jüngsten Bekanntgaben der beiden anderen großen deutschen Automobilhersteller lautet: "Wir haben die Botschaft vernommen, werden unsere Lehren daraus ziehen und [die Formel E] von nun an stärker machen."

In diesem Zusammenhang schlägt Wolff unter anderem eine Vorverlegung der Budgetobergrenze vor. Diese ist derzeit für die Saison 2022/23, die erste Saison mit dem Gen3-Auto, vorgesehen. "Wir müssen die Diskussion rund um einen Kostendeckel beschleunigen, um das Ganze finanziell nachhaltiger zu gestalten", sagt er.

"Wir müssen über die Verteilung der Einnahmen reden. Und wir müssen die Stabilität der Regularien mit Blick auf die Zukunft diskutieren", so Wolff weiter, um zu unterstreichen: "All diese Themen liegen auf dem Tisch und sind wichtig für uns alle."

Formel E laut Wolff nicht mit Formel 1 vergleichbar

Auf Nachfrage, wie relevant die Formel E für Mercedes sei, antwortet Wolff: "Die Formel E zieht ein ganz anderes Publikum an als die Formel 1. Sie ist vielleicht kein so reinrassiger Rennsportwettbewerb wie die Formel 1. Ganz sicher hat sie nicht die globale Reichweite, die die Formel 1 hat. Aber die Formel E hat ihren Platz."

"Sie steht für Elektromobilität. Sie steht für urbanes Entertainment. Mit ihrem Eintagesformat besitzt sie den Charakter eines Events. Und was die Entwicklung betrifft, so ist diese so vorangeschritten wie man das von einer neuen Rennserie erwarten durfte", beschreibt Wolff die Elektrorennserie, in der Mercedes seit der Saison 2019/20 werksseitig engagiert ist.

"Wir dürfen nicht vergessen, dass die Rennserie gerade mal ein paar Jahre alt ist, während es die Formel 1 seit 70 Jahren gibt." - Toto Wolff

Der Vergleich mit der Formel 1 hinkt laut Wolff allein schon aufgrund der wesentlich kürzeren Tradition der Formel E: "Wir dürfen nicht vergessen, dass die Rennserie gerade mal ein paar Jahre alt ist, während es die Formel 1 seit 70 Jahren gibt. Ich glaube, wir müssen ihr einfach mehr Zeit geben, sich zu entwickeln. Dabei sollten wir aber analysieren, warum BMW und Audi aussteigen. Das sollten wir als Ausgangspunkt zum Lernen und zum Verbessern nehmen."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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