Null Punkte nach vier Rennen: Di Grassi frustriert, Audi ratlos
Audi rätselt weiterhin über die Probleme am Fahrzeug von Lucas di Grassi: Der hat den Titelkampf aufgrund seines leeren Punktekontos praktisch abgeschrieben
Audi ist nach dem erneuten Ausfall von Lucas di Grassi ratlos. Der amtierende Formel-E-Meister war beim Rennen in Santiago am Samstag erneut mit technischen Problemen stehengeblieben und hat damit als einziger Vollzeit-Pilot auch nach dem vierten Saisonrennen keinen einzigen Zähler auf dem Konto. "Dass wir im Moment so unzuverlässig sind, ist wirklich unglaublich", schüttelt der Brasilianer gegenüber 'Motorsport.com' den Kopf.
Audi hatte vor dem Wochenende den Inverter an einem Auto von di Grassi getauscht und ihm damit ein Handicap von zehn Startplätzen Strafe verpasst. Vom 13. Startplatz aus fuhr er wieder nach vorne und lag bereits auf Rang fünf, als sein Auto kurz nach dem Fahrzeugwechsel seinen Dienst versagte. "Ich weiß nicht, ob es das gleiche Problem wie in Marrakesch ist", sagt Teamchef Allan McNish nach dem Rennen.
"Der frustrierende Teil für uns, für Lucas und die Jungs ist, dass wir von Marrakesch bis hier so viel unternommen haben. Wir dachten, dass wir eine Lösung gefunden hätten, aber jetzt reisen wir wieder ohne Punkte ab", so der Schotte weiter. "Das ist verwirrend, denn auf der anderen Seite der Garage funktioniert es." Erst nach der Rückkehr in die Heimat könne man schauen, wo das Problem liegt.
Für Lucas di Grassi ist die erfolgreiche Titelverteidigung damit in weite Ferne gerückt. 71 Punkte liegt er derzeit hinter Spitzenreiter Jean-Eric Vergne (Techeetah), der das Rennen in Chile für sich entscheiden konnte. Doch damit hat der Audi-Pilot ohnehin schon fast abgeschlossen: "Der Titel ist derzeit nicht in meinem Kopf", sagt er. Er wünscht sich eher eine Lösung des Problems, damit er mit dem Auto ins Ziel kommen und um Siege kämpfen kann.
"Als erstes lernt man im Rennsport, dass man ankommen muss, um zu gewinnen. Aber wir kommen derzeit in keinem Rennen ins Ziel", hadert er und fordert von seinem Team eine schnellstmögliche Lösung der Probleme. "So viele Defekte hintereinander zu haben, ist echt frustrierend, denn wir haben die Pace", stellt er klar.
Audi galt vor der Saison als Favorit, weil der e-tron FE04 bei den Testfahrten in Valencia eine gute Figur abgegeben hat. Teamkollege Daniel Abt hätte zum Auftakt in Hongkong gewonnen, wenn er nicht aufgrund einer Formalität disqualifiziert worden wäre. Di Grassi sagt, er hätte in Marrakesch um den Sieg gekämpft und in Hongkong und Santiago um das Podium. "Wir haben ein sehr, sehr gutes Auto. Es ist einfach nur nicht zuverlässig."
Der ePrix in Santiago war für Audi zusätzlich frustrierend, weil auch Daniel Abt nach einer unverschuldeten Kollision mit Nick Heidfeld (Mahindra) in der ersten Runde früh ohne Aussicht auf Punkte war. Der deutsche Hersteller liegt mit zwölf Zählern lediglich auf Rang acht der Gesamtwertung - punktgleich mit Privatteam Dragon und vor dem chinesischen Hersteller NIO.
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