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Rast vergleicht DTM und Formel E: "Fahren findet nur noch nebenbei statt"

Laut Rene Rast wird in der Formel E kaum noch am Limit gefahren, um so effizient wie möglich zu agieren - In der DTM ist das hingegen völlig anders

Rene Rast vergleicht nach seinem Wechsel von der DTM in die Formel E die beiden Serien und ihre Philosophien. Der dreimalige DTM-Champion sieht kaum Ähnlichkeiten zwischen der elektrischen Formelserie und der DTM, da sich die Konzepte und Fahrstrategien massiv unterscheiden. Während Fahrer in der DTM voll ans Limit gingen, müsse in der Formel E hauptsächlich auf Effizienz geschaut werden, so der Mindener.

Vollgas in der Formel E? Das gibt es so nicht, wie Rast gegenüber dem 'AvD Motorsport Magazin' auf 'SPORT1' erklärt: "Das wäre nicht gut, denn dann wäre wahrscheinlich nach 20, 25 Minuten nicht viel von der Batterie über. Das ist nicht wie in der DTM. Das Fahren an sich findet wirklich nur noch nebenbei statt. Das Auto am Limit zu bewegen, rutscht völlig ins Unterbewusstsein."

In der DTM ist es hingegen ein Ritt auf Messers Schneide, weil "man wirklich immer perfekt auf dem schmalen Grat fährt und sich super konzentriert, was das Auto gerade macht". Rast sagt: "Das findet bei der Formel E im Unterbewusstsein statt. Es kommt viel mehr darauf an, die Zahlen zu überwachen, die man auf dem Display sieht, sie miteinander zu kombinieren und sich dann das Beste rauszuziehen."

Eine Weltmeisterschaft ohne Fahrspaß?

"Ich mag die Formel E nicht", sagt hingegen Ex-DTM-Fahrer Loic Duval, der 28 Fomel-E-Rennen für Dragon absolviert hat und die Serie sehr gut kennt. "Ich mag die Austragungsorte, das Format, das Racing, aber ich bin ja Formel E gefahren. Hinterm Lenkrad macht das nicht so viel Spaß wie andere Autos, die mehr Leistung haben und schneller sind."

Loic Duval

Loic Duval hat die Formel E ausprobiert und nicht gut bewertet

Foto: Audi

"Wenn heute ein Fahrer sagt, dass das Fahren in der Formel E großartig ist, dann sagt er das, weil er dort fährt und dafür bezahlt wird", stellt der Franzose klar. "Er kann nicht dagegen sprechen, aber das kann gar nicht so viel Spaß machen wie ein LMP-, ein DTM- oder ein Super-GT-Auto. Mit einem Elektroauto kannst du Spaß haben, wenn es genug Grip und Leistung hat."

Rast kontert

Doch Rast relativiert Duvals Aussagen: "Das ist mal ein Statement. Ich denke, jedes Rennauto macht Spaß. Wenn man dich in ein Formel-E-Auto setzt, wirst du eine Menge Spaß haben. Aber wenn man von einem Prototypen-Auto kommt mit viel Abtrieb und Power, ist Formel E etwas anderes."

Laut Rast steht in der Formel E die Strategie im Vordergrund, da das Energiemanagement über Sieg und Niederlage entscheidet. Der 34-Jährige sagt: "Als Fahrer hat man sehr viel Einfluss auf den Rennausgang. Mir persönlich macht das sehr viel Spaß."

Rene Rast, Edoardo Mortara

Rast muss in der Formel E viel effizienzter fahren als in der DTM

Foto: Motorsport Images

Er erklärt auch, warum die Formel E ihm so liegt: "Ich bin jemand, der gerne alles bis ins Detail analysiert. Ich liebe es, eine Strategie im Kopf zu haben, die dann im rennen aufgeht. Ein Formel-E-Auto ist natürlich langsamer und hat keinen Sound. Aber das bedeutet nicht, dass es keinen Spaß macht, zu fahren."

Auch Rockenfeller hatte Interesse

DTM-Veteran und Langstrecken-Ass Mike Rockenfeller würde ein Formel-E-Auto gerne einmal ausprobieren, um selbst zu erleben, wie viel Spaß die Elektroflitzer machen. Das Effizienzprinzip der Serie schreckt ihn dabei nicht ab, da er auch in der DTM viel im Auto nachdenken müsse, um das beste Ergebnis herauszuholen.

Er sagt: "Man muss beim Fahren grundsätzlich immer nachdenken, aber wie Rene sagt, ist das (in der Formel E; Anm. d. Red.) natürlich ein ganz anderer Aspekt. Der Fokus liegt ganz klar auf dem Energiemanagement, was für die Ingenieure und die Fahrer im Auto natürlich auch interessant ist." In Rennserien wie der DTM sei man hingegen "damit beschäftigt, dich nur um den Reifenabbau im Rennen zu kümmern und das Auto absolut am Limit zu bewegen."

Bei Langstreckenrennen wie den 24 Stunden von Le Mans sei das Energiemanagement "in den vergangenen Jahren immer mehr Teil des Spiels" geworden, ergänzt Rockenfeller. "Und auch in der DTM sind wir mit den Motoren immer effizienter geworden. Das findet überall statt. Die Formel E ist da mit dem E-Antrieb natürlich ganz extrem."

Rene Rast

Duelle in der DTM: Rast musste immer ans Limit des Autos

Foto: ITR

Auf die Frage, ob er in der Formel E gestartet wäre, antwortet er: "Ja klar, wenn sich die Möglichkeit ergeben hätte. Ich habe das nie forciert und sehe mich auch wirklich eher in der Langstrecke - das habe ich immer gemacht - und in der DTM. Wenn die Möglichkeit da gewesen wäre, hätte ich es gerne gemacht. Aber es hat sich bei mir nie ergeben. Und ich denke, das wird es auch nicht mehr."

Warum sich ein Formel-E-Fahrer wenig Action wünscht

In der Formel E kracht es häufig und es kommt zu vielen Überholmanövern. Die Zutaten für die ereignisreichen Rennen sind sowohl die engen Stadtkurse als auch der Attack-Mode und der Fan-Boost, durch den die Fahrer mehr Leistung freisetzen können. Doch Rast wünscht sich in der elektrischen Formelserie stets ruhige Rennen, um das Maximum aus dem Auto herauszuholen.

"Als Fahrer kannst du nur dazu beitragen, dass du wirklich versuchst, die vorhandene Energie clever zu nutzen und sie dir einzuteilen, dich nicht wirklich in Kämpfe verstricken zu lassen und wirklich effizient zu fahren", sagt er. Mit einer vorausschauenden und effizienten Fahrweise könne man laut Rast "einen riesigen Einfluss auf das Ergebnis nehmen". Das hat das kuriose Samstag-Rennen in Valencia, als vielen Piloten am Ende die Energie ausging, eindrücklich gezeigt.

Eine große Umstellung

Für Rast war der Umstieg von der DTM auf die Formel E kein einfacher, da er sich an das neue Format, die Strategie, das Auto und die Strecken gewöhnen musste: "Ich bin glaube ich 15 Jahre lang Tourenwagen gefahren. Und das ist jetzt mein erstes Jahr wieder in einer Formel-Rennserie, ohne Dach."

Rene Rast, Jean-Eric Vergne, Robin Frijns

Rene Rast lobt den Fahrspaß in der Formel E

Foto: Motorsport Images

"Am Anfang war das eine Riesenumstellung und ich muss mich immer noch dran gewöhnen, weil in der DTM fährst du wirklich eine ganze Runde lang einen sauberen Strich", so Rast weiter. "Und wenn du einen Quersteher hast, kannst du dich nach dem Rennen dran erinnern, weil du ein oder zweimal einen Übersteuerer hattest."

Gerade die Gratwanderung im Formel-E-Auto ist eine große Herausforderung: "In der Formel E passiert in einem Rennen so viel wie gefühlt in der ganzen DTM-Saison nicht mit dem Auto. Du bist permanent mit dem Auto am kämpfen, aber realisierst es gar nicht. Ich kann das gar nicht in Worte fassen. Es ist eine komplett andere Kategorie im Motorsport als alles andere, was ich bis jetzt gemacht habe."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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