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Sieben Sieger in sieben Formel-E-Rennen: Was ist mit den anderen vier Teams?

Sieben verschiedene Teams konnten in dieser Saison bereits gewinnen: Doch warum läuft es bei den anderen vier Teams nicht? Kann noch ein achter Sieger folgen?

Die Formel E hat in dieser Saison mit einer bemerkenswerten Serie für Aufsehen gesorgt. In den ersten sieben Saisonrennen 2018/19 konnte kein Team zweimal gewinnen. In Paris endete diese Strähne: Virgin schaffte durch Robin Frijns seinen zweiten Saisonerfolg - bei den Fahrern gibt es aber weiterhin acht verschiedene Rennsieger bei acht ePrix.

Während es an der Spitze so eng zugeht, wie noch nie zuvor, gibt es jedoch auch vier andere Teams, die noch nicht in den Genuss eines Rennsieges kommen konnten: Nissan e.dams, HWA, Dragon und NIO. Wir blicken auf die Hintergründe, warum diese Teams bislang in dieser Saison noch nicht zu den Siegern zählen, und schätzen ihre Chancen ein, die Serie fortzusetzen.

Nissan e.dams hätte in Frankreich die Serie eigentlich fortsetzen müssen. Der Nachfolge-Rennstall von Renault war den ePrix von den Plätzen eins und zwei aus angegangen und hatte somit allerbeste Chancen, das achte siegreiche Team im achten Rennen zu werden. Doch nach einem Fahrfehler und einem Plattfuß, der durch eine Kollision ausgelöst wurde, standen Oliver Rowland und Sebastien Buemi wieder einmal ohne Zähler da.

Nissan e.dams schon dreimal auf Pole

"Die Meisterschaft ist vorbei", sagte Buemi nach dem Rennen enttäuscht. Wieder einmal warfen die Japaner ein gutes Ergebnis weg, denn gut genug für einen Saisonsieg war der Rennstall bislang allemal. Bereits drei Pole-Positions konnte das Team einfahren - alle anderen Mannschaften konnten sich maximal einmal über Startplatz eins freuen. Rang zwei von Rowland in Sanya unterstreicht zudem, dass die Pace vorhanden ist.

"Wir sollten eigentlich schon seit langem dabei sein", sagt Buemi gegenüber 'Motorsport.com' über die lange Siegerliste. "Aber technische Probleme, Fehler, ab und zu Leistung ... es ist nicht alles zusammengelaufen", hadert der Schweizer und ist sich sicher, dass dem Team schon vor Paris mindestens ein Sieg durch die Finger geronnen ist.

"Ich glaube, wir waren immer schnell - sogar sehr schnell. Aber du brauchst ein gutes Qualifying, eine gute Zuverlässigkeit - du brauchst viele Sachen, um Rennen zu gewinnen", sagt Buemi weiter und weiß: "Immer hat irgendetwas gefehlt." Man muss sich bloß an Mexiko erinnern, als dem Team ein Fehler bei der Berechnung der Energie unterlief und Rowland und Buemi in aussichtsreichen Positionen der Saft ausging.

Zugute halten kann man dem Rennstall, dass man nach dem Ausstieg von Renault umbauen musste. Zwar ist DAMS als Einsatzteam geblieben, doch durch Nissan kamen einige neue Leute an Bord: "Daran müssen wir uns erst gewöhnen", sagt Buemi.

HWA: Doppelte Top 10 an jedem Wochenende erwartbar

Noch eine Spur neuer ist das HWA-Team. Der deutsche Rennstall ist im Grunde der vorweggenommene Einstieg von Mercedes und als einziges Team der Saison von Null auf dazugekommen. Auch bei HWA mangelt es nicht an Speed: Mehrfach konnten die Piloten in die Superpole einziehen und dank Stoffel Vandoorne in Hongkong auch eine Pole-Position einfahren.

 

Was das Team immer wieder zurückgeworfen hatte, war die horrende Zuverlässigkeit. Immer wieder mussten die Fahrer durch Probleme an der Antriebswelle aufgeben, die auch bei Technikpartner Venturi, deren Antrieb man verwendet, aufgetreten waren. "Wir arbeiten hart, um das in den Griff zu bekommen", sagt Gary Paffett zu 'Motorsport.com'. "Ich bin zuversichtlich, dass wir gute Schritte gemacht haben."

In Paris kam der Engländer erst zum zweiten Mal in dieser Saison in die Punkte, die größte Erlösung feierte man ein Rennen zuvor in Rom, als Vandoorne mit Rang drei HWAs erstes Formel-E-Podest einfahren konnte. "Es war toll, so ein Ergebnis zu bekommen. Wir wussten, dass die Pace für so ein Ergebnis vorhanden war", so Paffett.

Stoffel Vandoorne

Stoffel Vandoorne konnte in Rom das erste Podest für HWA holen

Foto: LAT

In Rom kam auch das Glück dazu, denn Vandoorne rollte genau auf der Auslaufrunde nach dem Rennen aus. Will HWA weitere Top-10-Ergebnisse holen, muss man das in den Griff bekommen - das ist aber schwierig, weil viele Teile homologiert sind. "Weil aber die Zuverlässigkeit betroffen ist, können wir einige Änderungen an der Antriebswelle vornehmen - das hilft hoffentlich", so Paffett.

Wenn das einmal passt, steht guten Ergebnissen laut dem Briten nichts im Wege: "Ich denke, dass wir erwarten sollten, an jedem Wochenende mit beiden Autos in die Punkte zu fahren", stellt er klar.

Dragons Probleme: Unfälle, Energie, Fahrerrochaden

Davon träumt man beim Dragon-Team. Der Rennstall von Jay Penske hat in dieser Saison einen schweren Stand. Gerade einmal zwölf Zähler konnte man in dieser Saison einfahren - zehn davon beim Überraschungscoup von Maximilian Günther, der in Paris mit Rang fünf überzeugen konnte. Von Podestplatzierungen oder einem Sieg ist das Team aber weit entfernt.

 

In den sieben ersten Saisonläufen gab es gerade einmal zwei mickrige Punkte für das Team. "Da haben einige Dinge nicht zusammengepasst", sagt Günther zu 'Motorsport.com'. Zwar konnte man im Qualifying hin und wieder Akzente setzen, "aber bislang hat es auf das ganze Wochenende gesehen nicht wirklich gepasst", so der Deutsche.

Dragon hatte bislang einige Probleme mit dem Energiemanagement und fiel in einigen Rennen am Schluss noch aus aussichtsreichen Positionen, hinzu kommt ein Problem mit der Stabilität auf der Hinterachse. Das macht es auch für die Piloten schwer: Nicht nur einmal sorgten Abflüge und Unfälle für ein punkteloses Wochenende bei den Amerikanern.

Vor allem Routinier Jose-Maria Lopez fällt immer wieder durch übermütige Aktionen auf und konnte nur einmal in die Top 10 fahren. Wenig geholfen haben dürfte auch die Situation um das zweite Cockpit: Günther wurde nach ordentlichen ersten Rennen durch Felipe Nasr ersetzt, der kein Bein auf die Erde bekam. In Rom war Günther durch Nasrs IMSA-Einsatz wieder im Auto und konnte überzeugen - wie auch beim unerwarteten Einsatz in Paris.

Felipe Nasr, Pascal Wehrlein

Felipe Nasr war für Dragon nicht die gewünschte Verstärkung

Foto: LAT

"Natürlich sind wir auch ein kleines Team - ich glaube sogar das allerkleinste - und kämpfen gegen die großen Werksteams", fügt Günther an. "Das Reglement generell ist in der Formel E sehr gut, weil die Chancengleichheit ziemlich geboten ist. Natürlich gibt es Unterschiede zwischen den Teams, aber wir versuchen als kleines Team effektiv zu arbeiten, um eben gegen die großen Teams zu kämpfen."

NIO farbloses Schlusslicht

Und dann wäre da noch Schlusslicht NIO. In der Vorsaison gelang dem chinesischen Hersteller immerhin ein zweiter Platz beim Rennen in Mexiko, doch davon ist das Team in dieser Saison meilenweit entfernt. Gerade einmal sechs Zähler konnte NIO bislang in acht Rennen einfahren. Tom Dillmann ist der einzige Stammpilot, der noch keinen einzigen Punkt auf dem Konto hat.

Das einstige Meisterteam (Nelson Piquet jun. wurde mit Vorgänger China Racing erster Champion) hat sich zum absoluten Hinterbänkler entwickelt. Piquet hatte die Zeichen früh erkannt und wechselte damals zum Jaguar-Rennstall.

Vor allem im Qualifying hat das Team Probleme: Nicht ein einziges Mal stand man in der Superpole, nur zweimal startete man überhaupt aus der Top 10 - obwohl man durch die schlechte Meisterschaftsplatzierung die besten Voraussetzungen im Gruppenqualifying hat.

Im Rennen läuft es für Oliver Turvey und Tom Dillmann nur unwesentlich besser. Um sie herum starten meist einige Meisterschaftsanwärter, die eine bessere Pace haben und leichter nach vorne kommen. NIO bleibt dagegen in aller Regel farblos.

Und wenn es doch eine Chance auf Punkte gibt, kommt meist irgendetwas dazwischen: In Paris hatte Dillmann Pech, als er nach einer Berührung ausscheiden musste, Turvey drehte sich im Regen in den Venturi von Felipe Massa, der am Ende als Neunter trotzdem noch in die Top 10 kam. Solche Situationen gilt es zu nutzen, will man im Kampf gegen Dragon um die Rote Laterne nicht den Kürzeren ziehen.

Chancen auf einen achten und neunten Saisonsieger gibt es also doch noch. Nissan e.dams besitzt alle Möglichkeiten und hätte sich bereits in die Liste eintragen müssen. Auch HWA kann mit etwas Glück auf einen Erfolg hoffen, wenn man die Probleme in den Griff bekommt. Für Dragon und NIO dürfte dieses Ziel zu weit entfernt sein.

Mit Bildmaterial von LAT.

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