Warum die Formel E ein Jahr früher als geplant gestartet ist
FIA-Präsident Jean Todt hat mit einem Anruf dafür gesorgt, dass die Formel E ein Jahr früher als geplant gestartet ist - Für die Gründer war es eine schwierige Aufgabe
Am 3. März 2011 wurde die Gründung der Formel E in einem kleinen Restaurant in Frankreich beschlossen. Das erste Konzept der elektrischen Formelserie wurde von Formel-E-Gründer Alejandro Agag und Jean Todt, dem Präsidenten des Automobil-Weltverbandes (FIA), auf einer Serviette geschrieben. Im Jahr 2014 fand im chinesischen Peking das erste Formel-E-Rennen statt - ein Jahr früher als eigentlich geplant.
Grund für den Frühstart der Meisterschaft war laut Formel-E-Mitbegründer Alberto Longo ein Anruf von FIA-Chef Todt. Im 'Porsche Inside E Podcast' sagt er: "Wir hatten, nachdem wir die Ausschreibung gewonnen hatten, noch keine Autos, keine Technologie, keine Teams, keine Hersteller, keine Städte, keine Fahrer und keine Partner, also absolut nichts."
Doch das Projekt nahm schnell Fahrt auf: "Fünf Monate später lief alles nach Plan. Wir hatten die ersten Teams unter Vertrag genommen und genügend Städte für einen Kalender zusammenbekommen. Dann erhielten wir einen Anruf von Herrn Jean Todt: 'Leute, es tut mir Leid, aber ihr müsst schon im September starten!'"
Formel-E-Chefs packten es an
Gesagt, getan: Die Formel-E-Chefs fingen an, hart zu arbeiten, um die Vorgabe der FIA zu erfüllen. Das erste Rennen fand am 13. September 2014 im chinesischen Peking statt. Der Lauf wird immer wegen des heftigen Unfalls zwischen Nicolas Prost und Nick Heidfeld in Erinnerung bleiben. Letzterer hob ab, überschlug sich und krachte heftig in die Mauer, verletzte sich dabei zum Glück nicht.
Zuvor gab es einen fünftätigen Test in Donington, der als Generalprobe der Serie diente. "Sechs Monate nach dem Anruf und 13 Monate nachdem wir die Verträge unterschrieben hatten, war es soweit", so Longo. "Das war die größte Aufgabe, die wir in unseren Leben bisher gemeistert haben. Im September 2014 wurde das alles mit dem ersten Rennen in Peking Realität."
Die Saison 2021 markiert mittlerweile die siebte der Formel E. Erstmals wird in der Geschichte der Serie ein offizieller Weltmeistertitel vergeben. Jedoch hat die Coronavirus-Pandemie das Geschehen auf der Welt noch immer im Griff, dass die Organisatoren mit dem Kalender für die Saison 2021 jonglieren müssen.
Weitere Doppelveranstaltungen geplant
Die Lösung waren bisher Double-Header-Events mit zwei Läufen pro Rennwochenende, um möglichst viele Rennen in die Bücher zu bekommen. Die Events in Santiago, Mexico und Sanya mussten bereits verschoben werden. Bisher wurde in Saudi-Arabien und Italien gefahren - Valencia und Santiago stehen als nächstes auf dem Programm, wieder als Double-Header wie schon die ersten zwei Events.
Longo erklärt: "Wir werden so viele Doppelveranstaltungen durchführen, wie es nur geht." So soll der Kalender mit 15 geplanten Rennen noch realisiert werden. "Das ist ein sehr effizientes Format. Wir haben die Strecken und die Infrastruktur, die Teams haben ihre Ausrüstung. Warum sollten wir das nicht für zwei Tage nutzen anstelle von nur einem?" Womöglich werden die Double-Header in Zukunft auch nach der Pandemie ein wichtiger Grundpfeiler der Formel E bleiben.
Mit Bildmaterial von FIA Formula E.
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