"Wie ein Rennen mit Leihkarts": Vergne nach Samstagsrennen fassungslos
Jean-Eric Vergne kritisiert nach dem chaotischen Samstagsrennen der Formel E den Fahrstil seiner Rivalen: "Einige Jungs haben wirklich dumme Sachen gemacht"
Selbst gemessen an den bisherigen Rennen der Formel E in der Saison 2018/19 war das erste Rennen im Rahmen des Saisonfinales in New York am Samstag besonders turbulent. Eine Vielzahl von Kollisionen und Berührungen prägte den ersten Lauf des New-York-ePrix, im Ziel war kaum ein Auto unbeschädigt.
Besonders betroffen war Tabellenführer Jean-Eric Vergne (DS-Techeetah), der gleich zweimal in Zwischenfälle verwickelt wurde und somit die Chance verpasste, schon gestern seinen zweiten Titelgewinn einzufahren. Dementsprechend sauer war der Franzose nach dem Rennen.
Das Rennen sei "für den Motorsport schlimm" gewesen, erklärt Vergne im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' und fährt fort: "Das fahrerische Niveau war heute sehr schlecht. Es sah aus wie ein Rennen mit Leihkarts. So viele Berührungen, das ist hässlich."
"Das war kein schönes Rennen"
"Das war kein Formelsport und kein schönes Rennen. Schrecklich. Einige Jungs haben wirklich dumme Sachen gemacht. Manche haben vor der Haarnadel im letzten Moment gebremst und sind einfach in andere reingefahren. Ich weiß nicht, was da heute los war, es ist verrückt", so Vergne weiter.
Der Franzose war schon unmittelbar nach dem Start Opfer einer Kollision geworden. Nach einer Berührung zwischen Sam Bird (Virgin) und Jose-Maria Lopez (Dragon) konnten Vergne und sein Teamkollege Andre Lotterer nicht mehr ausweichen. Vergne musste in der Box die beschädigte Nase wechseln lassen und fiel ans Ende des Feldes zurück.
Von dort aus kämpfte er sich aber wieder bis in die Top 10 nach vorne, doch in der letzten Runde kollidierte Vergne dann - nicht ganz unschuldig - mit Felipe Massa (Venturi), was einen Massenunfall auslöste. Mit schwer beschädigtem Auto kam der Franzose auf Rang 15 ins Ziel.
Weiter beste Titelchancen für Vergne
Da sein Titelrivale Lucas di Grassi (Audi) auf Rang fünf fuhr, schrumpfte Vergnes Vorsprung in der Meisterschaft vor dem letzten Saisonrennen am heutigen Sonntag auf 22 Punkte. Vergne ist dennoch zuversichtlich, dass er heute als erster Fahrer in der Geschichte der Formel E seinen Titel verteidigen kann.
"Ich habe einen guten Vorsprung und ein gutes Auto. Ich hätte es gerne heute erledigt, aber nun muss es halt morgen sein. So einfach ist das", sagt er. Zum Titelgewinn würde Vergne im Rennen auf jeden Fall ein sechster Platz reichen. Wenn di Grassi im Qualifying nicht auf die Pole-Position fährt, reicht Vergne sogar ein achter Platz, selbst wenn di Grassi das Rennen gewinnen und die schnellste Rennrunde fahren würde.
Mit Bildmaterial von LAT.
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