Wie Porsche die Formel-E-Last auf mehrere Schultern verteilt
Anstatt auf nur einen Teamchef zu setzen, wird Porsche in der Formel E auf ein breites Management an der Spitze des Teams vertrauen
In der Formel E gibt es in der Regel einen Teamchef, der die Strippen im Rennstall zieht. Porsche wagt hingegen einen anderen Ansatz und verteilt die Kompetenzen auf mehrere Schultern, um das bestmögliche Ergebnis in der elektrischen Formelserie zu holen. Insgesamt vier Köpfe werden das Team in der Saison 2019/20 leiten. Inspiration sind verschiedene GT-Programme der Marke.
Das Team besteht aus Manager Amiel Lindesay, Werksteam-Direktor Pascal Zurlinden, Technikchef Malte Huneke und Porsche-Motorsport-Manager Carlo Wiggers. Mit dem breit aufgestellten Team will Porsche jedes Problem in der Formel E mit der jeweiligen Expertise lösen können.
Audi, BMW und Nissan setzen auf einen Teamchef, der mit einem Motorsportchef die Leitung des Teams inne hat. Nissan wird nach dem Tod von Jean-Paul Driot in der kommenden Saison auf zwei Teamchefs setzen: Driots Söhne Gregory und Olivier. Die restlichen Teams wählen den klassischen Weg mit nur einem Teamchef, der die Geschicke lenkt.
"Mir vier Köpfen haben wir jeden Bereich abgedeckt", sagt Lindsay. "Wir machen bei Porsche alles selbst: Wir bauen die Autos, designen sie auch, alles unter einem Dach. Das macht diese Rotation für uns sehr einfach und wir glauben, dass wir die richtige Struktur haben, um die anderen Teams zu schlagen."
Gegenüber 'Motorsport-Total.com' sagt Zurlinden, dass der Ansatz "der Weg ist, den der Hersteller immer in seinen Programmen geht". Er fügt hinzu: "Wir machen es wie in unseren GT-Programmen, wo wir sehr erfolgreich sind. Das ist unser Weg, es zu machen und er ist auf unserer Seite sehr effizient."
Das Porsche-Debüt in der Formel E markiert den ersten Werkseinsatz des Herstellers seit dem Rückzug aus der LMP1-Kategorie der Langstrecken-WM (WEC) Ende 2017. Zu Beginn baute Andreas Seidl das Team auf, der nach seinem Wechsel jetzt die Geschäfte bei McLaren in der Formel 1 leitet.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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