Registrieren

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Motorsport Prime

Premium-Inhalte entdecken
Registrieren

Edition

Deutschland
Analyse

Wie Techeetah die Giganten der Formel E besiegte - und sich ihnen nun anschließt

Die erstaunliche Geschichte, wie eines der kleinsten Teams im Fahrerlager der Formel E Jean-Eric Vergne zum Fahrertitel 2017/18 verhalf

Jean-Eric Vergne, Techeetah, team member dresses up for the final race

Jean-Eric Vergne, Techeetah, team member dresses up for the final race

Sam Bloxham / Motorsport Images

Jean-Eric Vergne, Techeetah, wins
Jean-Eric Vergne, Techeetah, Renault Z.E. 17, Lucas Di Grassi, Audi Sport ABT Schaeffler, Audi e-tro
Jean-Eric Vergne, Techeetah
Jean-Eric Vergne, Techeetah, celebrates with his team on the podium
Jean-Eric Vergne, Techeetah, wins, followed byLucas di Grassi, Audi Sport ABT Schaeffler, Daniel Abt, Audi Sport ABT Schaeffler
Jean-Eric Vergne, Techeetah. celebrates his win with his team
Jean-Eric Vergne, Techeetah, wins
Jean-Eric Vergne, Techeetah, Lucas di Grassi, Audi Sport ABT Schaeffler
Jean-Eric Vergne, Techeetah, wins
Jean-Eric Vergne, Techeetah
Jean-Eric Vergne, Techeetah, Lucas di Grassi, Audi Sport ABT Schaeffler
Jean-Eric Vergne, Techeetah
Jean-Eric Vergne, Techeetah, wins
Andre Lotterer, Techeetah
Jean-Eric Vergne, Techeetah, wins, followed byLucas di Grassi, Audi Sport ABT Schaeffler, Daniel Abt, Audi Sport ABT Schaeffler
Jean-Eric Vergne, Techeetah, wins
Jean-Eric Vergne, Techeetah, wins, followed by Lucas di Grassi, Audi Sport ABT Schaeffler, Daniel Abt, Audi Sport ABT Schaeffler
Jean-Eric Vergne, Techeetah, wins
Lucas di Grassi, Audi Sport ABT Schaeffler, Jean-Eric Vergne, Techeetah., Daniel Abt, Audi Sport ABT Schaeffler, in the post race press conference
Jean-Eric Vergne, Techeetah
Jean-Eric Vergne, Techeetah & Sam Bird, DS Virgin Racing
Jean-Eric Vergne, Techeetah, celebrates in Parc Ferme after winning the championship
Jean-Eric Vergne, Techeetah, celebrates after winning the championship
Jean-Eric Vergne, Techeetah, celebrates with his team in the garage after winning the championship
Jean-Eric Vergne, Techeetah, celebrates after winning the championship
Andre Lotterer, Techeetah
Andre Lotterer, Techeetah
Andre Lotterer, Techeetah
Jean-Eric Vergne, Techeetah
Andre Lotterer, Techeetah
Jean-Eric Vergne, Techeetah

Nächste Woche dürfte sich in der Märchengeschichte von Techeetah der Kreis schließen, wenn das Team einen Herstellerdeal für die fünfte Saison der Formel E abschließen wird. Aber um zu verstehen, wie es dazu kommt, muss man die Hintergründe zu einer der erstaunlichsten David-gegen-Goliath-Geschichten der jüngeren Motorsportgeschichte kennen.

Die Schlagzeilen in der Formel E wurden in den vergangenen zwölf Monaten vom Zustrom der Hersteller in die vollelektrische Rennserie bestimmt. Dass sich Mercedes, Porsche, BMW und Nissan mit Audi, DS, Jaguar, NIO und Mahindra (Renault steigt nach der Saison 2017/18 aus) messen wollen, ist keine Überraschung.

Aber auf der Strecke sah die Angelegenheit anders aus. Trotz der finanziellen und technischen Ressourcen der Herstellerteams war es ein Privatteam, dass den Fahrermeister stellt. Und das den Kampf um die Team-Krone nur um zwei Punkte verlor, wobei man nicht vergessen darf, dass dem zweiten Fahrer Andre Lotterer im entscheidenden Finalrennen ein Fehlstart passierte.

 

Die Geschichte, wie es dem chinesischen Kundenteam gelungen ist, die Besten der Besten zu schlagen, ist eine Art Märchen. Es ist auch ein Beweis dafür, dass die Regeln der FIA und der Formel E ein perfektes Gleichgewicht zwischen technologischer Entwicklung und gleichzeitiger Kostenkontrolle gefunden haben, was wiederum zu unvorhersehbaren Ergebnissen und Rennen führt, nach denen sich die Fans sehnen.

Die Stars schlossen sich zusammen, und Techeetah nutzte seine Chance in der letzten Saison des "Gen-1"-Chassis.

"Ich weiß nicht, ob wir ein Rezept (für den Erfolg; Anm. d. Red.) haben. Falls dem so wäre, würden wir es Jahr für Jahr machen", witzelt Edmund Chu, der Präsident des Teams, auf die Frage, wie es sein Team geschafft hat. "Ich denke, da spielen einige Dinge eine Rolle, vor allem die Leistung unserer Fahrer."

"Jean-Eric war von Beginn an schnell, seine Konsistenz war unglaublich. Er und Andre, der als Neuling Unglaubliches geleistet hat - stellen Sie sich vor, er wäre mit den gleichen Voraussetzungen wie alle anderen ins Jahr gestartet? Er wurde sehr schnell sehr konkurrenzfähig, und ich denke, es war ihre harte Arbeit. Sie waren mehr als 60 Tage im Simulator. Ich denke, die meiste Anerkennung haben sie verdient."

"Unsere Ingenieure haben einen unglaublichen Job gemacht, denn wir waren ein wenig im Nachteil, weil wir keinen Hersteller an Bord hatten. Aber sie haben alles getan, um das Auto schneller zu machen. Unsere Mechaniker waren großartig, wir hatten das ganze Jahr über kein einziges mechanisches Problem. Wir haben ein wirklich starkes Team aufgebaut, das alles getan hat, was notwendig war."

"Wir hatten nicht die Testtage und das Budget der Hersteller. Aber deshalb haben wir noch härter gearbeitet, um diesen Nachteil wettzumachen. Was für ein tolles Jahr, lediglich der letzte Tag war ein wenig frustiertend! Aber wenn man alles in seiner Gesamtheit betrachtet, sind wir sehr zufrieden mit uns selbst und stolz auf unsere Leistung."

Bei der Pressekonferenz am Sonntag nach dem Rennen, das er gerade gewonnen hatte, gratulierte Vergne zunächst Audi Sport, die Techeetah gerade im Kampf um den Teamtitel geschlagen hatten.

"Wir sind kein Konstrukteur, wir sind nur ein kleines Team", erklärt Vergne. "Dass wir dann nur ein paar Punkte hinter ihnen landen, ist eigentlich ziemlich erstaunlich. Ich möchte allen in meinem Team zu der Arbeit gratulieren, die wir in diesem Jahr geleistet haben. Ehrlich gesagt, es ist wirklich erstaunlich."

"Schauen Sie sich an, was wir als privates Team gemacht haben, das kleinste Budget, keine Tests. Stellen Sie sich vor, was wir mit einem Hersteller und 15 Tagen Test und mehr Budget machen können? Ich denke, diese Jungs sollten sich Sorgen machen (er neigt seinen Kopf zu Lucas di Grassi, der mit einer zitternden Hand antwortet!; Anm. d. Red.)"

"Jetzt habe ich den Titel gewonnen, aber ich bin noch lange nicht satt. Ich bin jetzt noch hungriger nach Siegen. Dieses Jahr zu gewinnen ist eine Sache, aber jetzt wird alles auf Null gestellt. Das ist die Einstellung, die ich auch in der nächsten Saison haben werde. Ich freue mich schon auf die nächste Saison."

"Die Grundlagen der Formel E sind gelegt, und es ist, als würde man ein sehr schönes Haus bauen. Die Fundamente sind sehr stark, egal ob Wind oder Gewitter, es wird stehen bleiben. Wir haben viele Hersteller in der Meisterschaft, und ich denke, ab der nächsten Saison wird das Niveau der Formel E massiv steigen, und alle werden schockiert sein."

"Genauso wie die Leute, die glaubten, dass die Formel E scheitern würde, nie das werden würde, was sie heute ist, mittlerweile eines besseren belehrt wurden, denke ich, dass das Gen-2-Auto und eine noch bessere Organisation ein weiterer Schock für sie sein werden. Da kommen große Dinge auf uns zu, es wird absolut beeindruckend sein. Wir haben noch eine Menge Überraschungen für die Welt."

Vergne war nicht nur der Schlüssel zum Erfolg auf der Strecke, er war auch ein großer Motivator und Antreiber.

"Ich glaube, ich habe härter als je in meiner Karriere gearbeitet, weil ich in diesem Team mehr Einfluss als bei früheren Stationen habe", fügt er hinzu. "Ich habe in diesem Team noch viel mehr zu sagen, und ich habe viel dazu beigetragen, keine Fehler zu machen und sicherzustellen, dass alles im Auto und im Team stimmt. Ich verwende eine Menge meiner Energie, um mit dem Management diese Dinge zu verwirklichen."

Effizienz war der Schlüssel zum Erfolg

Techeetahs Teamchef Mark Preston ist ein Formel-1-Veteran von Arrows, McLaren und Super Aguri. Er glaubt, dass die einzigartige Art und Weise, in der die Formel E aus technischer Sicht betrieben wird, dieses kleine Wunder möglich gemacht hat.

"Das Größte in dieser Serie ist, dass die Leistung begrenzt ist", sagt er. "Ich glaube nicht, dass die Leute begriffen haben, dass das so eine große Sache ist. Wenn Sie in der Formel sind und die MGU-H unbegrenzt weiterentwickeln können, dann wird Mercedes immer vorne liegen und Honda immer in der Rolle desjenigen sein, der versucht aufzuholen."

"In dieser Serie, zumindest im Qualifying, haben alle die gleiche Spitzenleistung und du solltest in der Lage sein, mit dem anderen Kerl mitzuhalten. Und wenn dein Fahrer großartig ist und du einen guten Job machst, solltest du in der Lage sein, auf die Pole zu fahren. Vielleicht wirst du im Rennen nicht überleben, weil deine Energie und oder andere Dinge über die Renndistanz hinweg nicht ausreichen."

"Das ist die einzige Serie auf der Welt, in der die Leistung begrenzt ist. Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass das ein großer Faktor ist, der es uns erlaubt hat, konkurrenzfähig zu sein."

Obwohl sie keinen Hersteller im Rücken hatten, konnte Techeetah bei Renault einen kompletten Antriebsstrang - Motor, Umrichter und Getriebe - von der Stange kaufen. Dabei musste Renault nicht nur potenzielle Kunden beliefern, sondern auch den Preis erschwinglich halten (ein niedriger sechsstelliger Betrag).

Das bedeutet für eine kleine Organisation wie Techeetah, die nicht viel größer als ein Formel-2-Team ist, dass sie ihre begrenzte Ressourcen mehr auf die Maximierung der Effizienz konzentrieren kann - das wesentliche Element für den Erfolg im Elektrorennsport.

Kommerzielle Vorteile nutzen

Keith Smout, ein weiterer Formel-1-Veteran von BAR, der bei Techeetah für die kommerziellen Belange zuständig ist, hat gespürt, dass sich die Attraktivität des Teams für neue Sponsoren in einem massiven Aufwärtstrend befindet: "Der Vorteil, den wir haben, ist die Nachhaltigkeit unseres Sports."

"Wir können Unternehmen auf zwei Ebenen ansprechen. Das eine ist traditionelles Marketing und Sponsoring, das andere ist die CSR (Corporate Social Responsibility, auf deutsch unternehmerische Sozialverantwortung; Anm. d. Red.). Wir können uns bei beiden Budgettöpfen bedienen. Und es ist echt. Es ist nicht so, dass wir sagen, dass wir grün sind, wir sind tatsächlich grün. Wenn ich mir ansehe, was in der Formel 1 passiert, dann sehe ich uns in einer noch besseren Position."

Techeetah ist im Besitz von SECA CMC, die auch selbst Investor der Serie sind. Das Unternehmen besitzt in China zahlreiche Sportrechte, darunter die NBA, NHL und ATP, und sieht all dies sowie die Formel E als wichtige Bestandteile ihres Portfolios.

"Sie wollen den Markt in China für chinesische Unternehmen erschließen und umgekehrt, und sie sehen das Team als perfekten Kanal dafür", fügt Smout hinzu. "Sie wollen sich auch um die Entwicklung der chinesischen Fahrer kümmern."

"Die Chinesen wollen gewinnen, und wir mögen diese David-gegen-Goliath-Haltung. Seit ich bei BAR war, hat mich keine Firma mehr angerufen und um einen Deal gebeten. Seit wir (in dieser Saison; Anm. d. Red.) an der Spitze stehen, ist das zweimal passiert."

Es ist eine bemerkenswerte Geschichte, vergleichbar mi Leicester Citys unwahrscheinlichem Lauf zum Premier League-Titel vor drei Jahren. So wie sich Leicester ein Jahr später in der Champions League gut schlug, ist es für Techeetah an der Zeit, einen weiteren Schritt nach vorne zu machen.

Als das Team 2016 mit der Übernahme des aufgelösten Teams Aguri ins Leben gerufen wurde, war es erklärtes Ziel, einen Hersteller-Vertrag zu bekommen.

In den nächsten Tagen wird das nächste Kapitel dieser außergewöhnlichen Geschichte geschrieben.

Mit Informationen von Andrew van de Burgt

Vorheriger Artikel Nico Rosberg schließt Teamchef-Posten in der Formel E aus
Nächster Artikel Formel E 2018/19: Techeetah wird Werksteam von DS

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Motorsport Prime

Premium-Inhalte entdecken
Registrieren

Edition

Deutschland