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Formel E Zürich

"Wir sind nicht blöd!": Vergne fühlt sich durch Strafe betrogen

Jean-Eric Vergne ist sauer über seine Strafe in Zürich und glaubt dabei nicht an einen Zufall: Dass gleich fünf Fahrer bestraft wurden, kommt auch Buemi seltsam vor

Jean-Eric Vergne, Techeetah
Jean-Eric Vergne, Techeetah
Jean-Eric Vergne, Techeetah, Sébastien Buemi, Renault e.Dams
Andre Lotterer, Techeetah, Sam Bird, DS Virgin Racing
Sébastien Buemi, Renault e.Dams
Andre Lotterer, Techeetah
Sébastien Buemi, Renault e.Dams
Jean-Eric Vergne, Techeetah
Sébastien Buemi, Renault e.Dams
Jean-Eric Vergne, Techeetah
Jean-Eric Vergne, Techeetah, Sam Bird, DS Virgin Racing

Nach dem Formel-E-Rennen von Zürich herrscht Diskussionsbedarf. Es geht um die fünf Strafen, die die Rennleitung verhängt hat, weil Fahrer in einer Gelbphase zu schnell gefahren sein sollen. Das betraf unter anderem auch Meisterschaftsleader Jean-Eric Vergne, der dadurch nur auf dem zehnten Rang landete und deutlich an Vorsprung gegenüber Sam Bird verlor, der Zweiter wurde.

Der Franzose fühlt sich betrogen: "Ich fühle, als hätten sie sich diese Regel während des Rennens ausgedacht", schimpft er im Gespräch mit 'Motorsport.com'. "Es kommt ihnen entgegen, dass ich jetzt eine Strafe bekomme, weil das die Spannung bis New York aufrecht hält." Als Anzeichen dafür deutet er, dass er das Gleiche in allen anderen Rennen auch so gemacht habe - und nie bestraft wurde.

"Wir sind nicht blöd. Wir sind das ganze Jahr mit den Autos gefahren und wurden nie bestraft. Und plötzlich sind es fünf Fahrer: vier, die vor Sam Bird lagen und ich. Das ist schon ein bisschen seltsam", wittert er eine Verschwörung. Neben Vergne erwischte es auch seinen Techeetah-Teamkollegen Andre Lotterer, Mitch Evans (Jaguar), Sebastien Buemi (Renault e.dams) und Jose-Maria Lopez (Dragon).

"Viele dumme Idioten-Fahrer ..."

Lotterer, Lopez und Evans sollen bestraft worden sein, weil sie nicht schnell genug verlangsamt haben, Vergne und Buemi sollen zu früh wieder beschleunigt haben. "Ich bin sehr enttäuscht", äußert sich auch Lotterer zu seiner Strafe. "Als ich bei 50 km/h sein musste, war ich bei 57 und bin auf 50 runter gegangen - vielleicht etwas zu spät. Vergne hat wohl sieben Zehntelsekunden zu früh beschleunigt. Das sind alles Mini-Vergehen."

"Es ist wirklich frustrierend, da wir so hart arbeiten und solch harte Strafen bekommen, wenn wir nur das Geringste falsch machen", so der Deutsche weiter. Vergne selbst sagt hingegen, dass er genau das gemacht habe, was auf seinem Display angezeigt wurde: "Ich drücke den Knopf, und dann fährt man einfach Vollgas, und alles passiert automatisch. Von daher war ich extrem überrascht, eine Strafe zu bekommen."

"Zu diesem Zeitpunkt in der Saison machen wir keine Fehler, von daher muss ein Problem auf ihrer Seite gewesen sein. Vielleicht waren wir einfach viele dumme Idioten-Fahrer, die in der Gelbphase einen Fehler gemacht haben - aber ich glaube, das war nicht der Fall", so der Franzose.

Buemi hadert: Langsamer, aber trotzdem bestraft

Auch Sebastian Buemi glaubt, dass bei einer solchen Anhäufung an Strafen irgendetwas falsch gelaufen sein muss. Dass ein oder zwei Fahrer bestraft werden, könne er sich noch vorstellen - aber nicht fünf. Der Schweizer fordert Aufklärung für die Vorgehen - auch von seinem eigenen. Er selbst soll zu früh wieder beschleunigt haben und hatte gleich das Gefühl, dass es womöglich etwas zu voreilig war. "Also habe ich wieder gebremst", sagt er.

Sein Problem war, dass er im Funk nur den Countdown bis zur Zahl Drei gehört hatte, und dann erst wieder das Grün-Kommando mitbekam. Als er den Begrenzer löste, war er sich nicht sicher und wollte daher sichergehen, dass er keine Strafe bekommen würde. Laut eigener Aussage war er statt 50 km/h sogar mit weniger als 40 km/h unterwegs, "aber es war wohl nicht genug. Sie haben nicht auf das Langsamfahren geschaut", glaubt er.

Was ihn ärgert: Er war mit der Aktion deutlich langsamer unterwegs als die anderen Piloten und bekam trotzdem eine Strafe. "Das ist nur schwer zu verdauen", sagt der Renault-e.dams-Pilot. Die Strafenflut von Zürich dürfte wohl noch für einiges an Aufsehen sorgen.

Mit Informationen von Benjamin Vinel

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