ADAC GT Masters Hockenheim 2021: Grasser zwischen Himmel und Hölle
Perera/Ineichen holen den zweiten Lamborghini-Sieg am Wochenende, doch Grasser verliert Titelchancen - Engel/Stolz kommen wieder an Land heran
GRT Grasser bleibt ungeschlagen am Hockenheimring. Nach zwei sieglosen Jahren gab es gleich einen Doppelschlag am Hockenheimring. Franck Perera und Rolf Ineichen gewannen das Sonntagsrennen des ADAC GT Masters auf dem Hockenheimring. (Ergebnis 2. Rennen Hockenheim)
Trotzdem wird auch Frust im Team herrschen, denn der Grasser-Lamborghini #63 (Bortolotti/Mapelli) wurde in der Startphase umgedreht und kam nicht in die Punkte. Damit sind die realistischen Meisterschaftschancen gelaufen.
Auf Platz zwei fuhr nach dem Ärger vom Samstag die "Mamba", der Landgraf-Mercedes #70 von Maximilian Buhk und Raffaele Marciello. Maro Engel und Luca Stolz wurden im Toksport-Mercedes #22 Dritte und kamen damit wieder bis auf vier Punkte an den Land-Audi #29 (Mies/Feller) heran, der Platz sieben holte.
Die Kampf um die Meisterschaft kann Perera/Ineichen herzlich egal sein. Sie lieferten am Rennsonntag eine fehlerfreie Leistung ab und krönten diese folgerichtig mit einem Start-Ziel-Sieg. Den Grundstein dafür legte der Franzose mit seiner Bestzeit im Qualifying und einem abgebrühten Start-Stint. Zwei frühe Safety-Car-Phasen brachten Perera nicht aus dem Konzept.
Viel Drama zu Beginn in Hockenheim
Der Lamborghini-Pilot setzte sich bei allen Restarts durch. Das erste Mal kam das Sicherheitsfahrzeug bereits nach einer Runde auf die Strecke. Im Mittelfeld verlor der Phoenix-Audi #4 (Niederhauser/J. Owega) nach einer Kollision mit dem Bernhard-Porsche #75 (Engelhart/Preining) ein Rad. Den Rest erledigte der Herberth-Porsche #99 (Renauer/Müller).
Beim Restart gleich der nächste Zwischenfall: Dries Vanthoor musste den WRT-Audi #32 (Vanthoor/Weerts) mit rauchendem Radhaus in der Nordkurve abstellen. Vermutlich ist eine gebrochene Aufhängung für den Ausfall verantwortlich. Die genaue Ursache für den frühen Ausfall muss erst noch eruiert werden.
Auch beim nächsten Restart behauptete Perera den Platz an der Sonne, doch dahinter ging es wild zur Sache: Nick Yelloly im Schubert-BMW #10 (Yelloly/Krohn) duellierte sich mit mit Maximilian Buhk im Landgraf-Mercedes #70 (Marciello/Buhk) um die dritte Position und verpasste den Bremspunkt für die Spitzkehre.
Der Brite torpedierte schließlich den zu diesem Zeitpunkt zweitplatzierten Dennis Marschall im Rutronik-Audi #33 (Marschall/Schramm) und erhielt dafür eine Durchfahrtsstrafe. Yelloly stellte den BMW unmittelbar danach an der Box ab. Auch weiter hinten gab es in der Spitzkehre Drama.
Denn im Mittelfeld drehte der Rutronik-Audi #11 (Erhart/Kaffer) den Grasser-Lamborghini #63 (Bortolotti/Mapelli) um. Auch der Audi bekam eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt. Doch der Schaden war für den Top-Lambo angerichtet: Marco Mapelli fiel ans Ende des Feldes zurück, Mirko Bortolotti sah die Zielflagge letztlich auf Platz 19.
Mercedes-Kämpfe nach dem Stopp
Perera setzte sich bis zum Boxenstopp um über fünf Sekunden von Maximilian Buhk im Landgraf-Mercedes #70 (Marciello/Buhk), Maro Engel im Toksport-WRT-Mercedes #22 (Engel/Stolz), Jules Gounon im Zakspeed-Mercedes #13 (Gounon/Walilko) und Thomas Preining im Bernhard-Porsche #75 (Engelhart/Preining) ab.
Anschließend musste Pereras Grasser-Teamkollege Rolf Ineichen das Rennen nur noch nach Hause fahren. Dahinter ging es unmittelbar nach den Boxenstopps heiß her: Igor Walilko kam bei seinem Service unmittelbar vor Raffaele Marciello und Luca Stolz auf die Strecke und lag damit auf dem virtuellen zweiten Platz.
Marciello und Stolz machten aber kurzen Prozess mit dem Polen und kassierten ihn innerhalb von einer halben Runde. Wenige Minuten vor Schluss verlor Walilko auch noch den vierten Platz an Christian Engelhart. Immerhin brachte er noch ein Top-5-Resultat für Zakspeed nach Hause.
Hinter den ersten Fünf wurde in der zweiten Rennhälfte herzhaft um die sechste Position gekämpft. Dylan Pereira im Bernhard-Porsche #74 (Eriksson/Pereira) setzte sich in diesem Dreikampf knapp durch, nachdem ein Fehler in der Nordkurve kurzzeitig Ricardo Feller im Land-Audi #29 (Mies/Feller) an die Spitze dieser Dreiergruppe gespült hatte.
Nach einem sehenswerten Rad-an-Rad-Duell über mehrere Kurven hatte dann aber doch wieder Pereira die Oberhand. Fast hätte auch noch Mathieu Jaminet im SSR-Porsche #92 (Ammermüller/Jaminet) profitiert und Feller überholt. Der Franzose verbleib allerdings bis zum Schluss auf der achten Position hinter Pereira und Feller.
In der Gesamtwertung haben Mies/Feller vor den beiden abschließenden Rennen auf dem Nürburgring vier Punkte Vorsprung auf Engel/Stolz und mit 17 Punkten Vorsprung auf Ammermüller/Jaminet. Die Top 10 des Rennens komplettieren die Callaway-Corvette #77 (Schmidt/Kirchhöfer) und der Joos-Porsche #91 (Fittje/Jahn).
Mit Bildmaterial von Alexander Trienitz.
Diese Story teilen oder speichern
Registrieren und Motorsport.com mit Adblocker genießen!
Von Formel 1 bis MotoGP berichten wir direkt aus dem Fahrerlager, denn wir lieben unseren Sport genau wie Du. Damit wir dir unseren Fachjournalismus weiterhin bieten können, verwendet unsere Website Cookies. Dadurch wird Dein Nutzererlebnis optimiert und die Werbung auf Deine Interessen zugeschnitten. Wir wollen dir aber natürlich trotzdem die Möglichkeit geben, eine werbefreie Website zu genießen.