ADAC-GT-Masters-Rookie Luca Engstler überrascht: "Bin gar kein Junior"
Luca Engstler ist nicht für die Junior-Wertung des ADAC GT Masters berechtigt, obwohl er GT3-Rookie ist: Rutronik-Teamchef Fabian Plentz erklärt den Hintergrund
"Mein Ziel war eigentlich, in der Junior-Wertung vorne anzugreifen, habe dann aber beim Vortest festgestellt, dass ich gar kein Junior bin, obwohl ich im ersten Jahr im GT-Sport und im ADAC GT Masters bin." Luca Engstler, in diesem Jahr in die Deutsche GT-Meisterschaft aufgestiegen, zeigte sich beim Saisonauftakt in Oschersleben verblüfft über seine Einstufung.
Der 22-Jährige hatte fest damit gerechnet, als Rookie für die Juniorwertung berechtigt zu sein. In Sachen Alter hätte das auch gepasst, denn im Sportlichen Reglement der Serie ist in Artikel 6.5 festgehalten: "An der ADAC-GT-Masters-Juniorwertung nehmen alle Fahrer der Kategorie Semi-Professional oder Non-Professional teil, die jünger als 25 Jahre (Jahrgangsregelung, Geburtsjahr 1997 oder später) sind."
Der springende Punkt versteckt sich bereits im zitierten Satz aus dem Reglement: Für die Junior-Wertung im ADAC GT Masters kommen nur semi-professionelle und nicht-professionelle Rennfahrer in Frage. Dazu zählt Rutronik-Audi-Pilot Engstler nicht mehr.
Teamchef Fabian Plentz klärt in Spielberg im Gespräch mit 'Motorsport.com Deutschland' auf: "Da geht es um die FIA-Einstufung der Fahrer. Aufgrund der Erfahrungen, die Luca aus der Weltmeisterschaft [dem WTCR] mitgenommen hat, und auch aufgrund der Erfolge, die er dort hatte [ist er Gold-Fahrer]. Da gibt es gewisse Regularien."
Rutronik wusste über Engstlers Gold-Einstufung bescheid
Engstler gewann im vergangenen Jahr nicht nur den Meistertitel in der ADAC TCR Germany. Der junge Deutsche setzte sich im WTCR auch in der Junioren-Meisterschaft hauchdünn durch. Einen Punkt lag er am Ende vor seinem ärgsten Konkurrenten, Gilles Magnus.
"Da hat man dann gesagt: 'Er kommt aus einem professionellen Background', und ihn dann Gold eingestuft. Und Gold eingestufte Fahrer sind aus der Junior-Wertung ausgeschlossen", erklärt Plentz weiter. Da spielt es dann auch keine Rolle, dass Engstler neu im GT3-Sport ist.
Für Rutronik Racing ändert die Gold-Einstufung Engstlers übrigens nichts, denn, wie Plentz betont: "Wir wussten schon vorher, dass er ein Gold-Fahrer ist." Dadurch darf der GT3-Rookie auch nicht am Freien Training für die Trophy- und Junioren-Fahrer teilnehmen. Streckenzeit, die Engstler in der für ihn neuen Kategorie eigentlich benötigt.
Aber Plentz sieht das relativ gelassen: "Jetzt hatten wir hier den Donnerstagstest, da saß Luca ein bisschen länger im Auto. In unseren Abläufen stört uns das eher weniger. Es ist höchstens so, dass Luca dann ein paar mehr Runden hätte fahren können. Für ihn zählt aktuelle jede Runde." Daran ändern auch vergangene Erfolge nichts.
Mit Bildmaterial von Alexander Trienitz.
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