ADAC GT Masters Spielberg 2022: "Junioren"-BMW schafft Doppelschlag
Zweites Rennen in Spielberg, zweiter Sieg: Schubert-BMW ist im Sonntags-Lauf des ADAC GT Masters nicht aufzuhalten - Strafe entscheidet Kampf um Platz drei
Sie sind jung und abgebrüht: Auch im Sonntags-Rennen des ADAC GT Masters 2022 auf dem Red-Bull-Ring in Spielberg überquert der "Junioren"-BMW #10 (Green/Krütten) von Schubert Motorsport die Ziellinie als Erster. (Zum Ergebnis)
Krütten nutzte die von ihm herausgefahrene Poleposition perfekt aus und legte den Grundstein für einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg.
Ben Green, der Star des Samstagsrennens, musste den Elfmeter nur noch verwandeln. Letztlich wurde es ein Doppelsieg, denn der Schubert-BMW #20 (Catsburg/Krohn) landete auf dem zweiten Platz.
Kurz nach dem Start konnte Nick Catsburg Krütten kurzzeitig attackieren, fand aber kein Weg vorbei. "Ich war schon etwas nervös, als er so dicht dran war, aber nach ein paar Runden hat es sich eingespielt", sagt Krütten bei 'Nitro'. Von da an war die Messe an der Spitze gelesen, auch der Boxenstopp änderte nichts mehr. Insgesamt war die #20 konkurrenzfähiger als am Samstag.
Sicherheitsnetz kostet Land das Podium
Auf Rang drei geriet Christian Engelhart im Joos-Porsche #91 (Engelhart/Güven; 3.) nach dem Start sofort unter Druck von Dries Vanthoor im Land-Audi #29 (Vanthoor/J. Owega; 5.). Dieser kam in Runde sechs mit einem schönen Ausbremsmanöver in Kurve 3 vorbei.
Das ganze Meisterstück war aber für die Katz, als sich beim Boxenstopp das Sicherheitsnetz nicht auf Anhieb wieder festhängen ließ. Zwar gelang es Vanthoor, den Schutz gegen herumwirbelnde Arme im Falle eines Über- oder Einschlags noch festzubekommen, doch Owega fuhr sofort los. Da war Vanthoor noch gar nicht hinter der Linie. Folge: Strafrunde.
Diese trat Owega wegen Funkproblemen erst nach einigen Runden an. Das warf den Audi auf Platz fünf zurück. Neben dem Joos-Porsche, der Position drei nach Hause fuhr, profitierte auch der Allied-Porsche #22 (S. Müller/Sturm) als Vierter. Beide 911 GT3 R schlossen noch zum zweitplatzierten Schubert-BMW von Jesse Krohn auf, konnten ihn aber nicht mehr attackieren.
Für Allied-Racing wäre womöglich ein Podium drin gewesen. Allerdings verlor Sven Müller beim Start eine Position an Dennis Marschall im Rutronik-Audi #27 (Marschall/Schramm; 6.) und hing anschließend den ganzen ersten Stint über fest. Durch den Stopp und die Strafrunde gegen die #29 machte Joel Sturm noch zwei Positionen gut. Ayhancan Güven versperrte allerdings den Weg aufs Podest.
Ein halbwegs versöhnliches Ergebnis an einem sonst ziemlich finsteren Wochenende für ZVO Racing holte der ZVO-Mercedes #8 (Juncadella/Marschalkowski) als Siebter. Das pinke Fahrzeug war das ganze Wochenende über schneller als die #4 (Gounon/Schiller; 12.), die auch nach mehreren Umbauten des Set-ups nie wirklich auf Touren kam.
Marciello sichtlich genervt
Auch nicht viel zusammen lief trotz ordentlicher Ausgangsposition für Emil Frey Racing. aus der vierten Reihe gestartet, verloren sowohl der Emil-Frey-Lamborghini #19 (Perera/Rougier; 17.) als auch der Emil-Frey-Lamborghini #63 (Costa/Aitken; 8.) reichlich Positionen. Während Jack Aitken und Albert Costa sich zurück auf P8 fuhren, verschwand die #19 in den Tiefen des Feldes.
Die Top 10 werden komplettiert vom JP-McLaren #88 (Klien/Lind; 9.), der zwischenzeitlich schon nach dem ZVO-Benz griff, dabei aber in den Kies rutschte, und dem Rutronik-Audi #15 (Niederhauser/Engstler; 10.), der im zweiten Stint ebenfalls etwas federn lassen musste - man hatte seinerseits bis zum Stopp auf P7 gelegen.
Und was war mit der "Mamba"? Von P19 gestartet, konnte Jonathan Aberdein im ersten Stint nicht viel Boden gutmachen. Raffaele Marciello gelangen im zweiten Stint einige Überholmanöver. Er machte aber aus seiner Unzufriedenheit über die Gesamtsituation kein Geheimnis. Mehrfach gestikulierte er genervt am Steuer, wenn ein Angriff pariert wurde, zweimal pflügte er durchs Kiesbett.
Am Ende reichte es für den Landgraf-Mercedes #48 (Marciello/Aberdein) zu P14. Das bringt in diesem Fall drei Punkte ein, weil der gaststartende JP-McLaren nicht punkteberechtigt ist. Dadurch gelang es Jaxon Evans und Leon Köhler im ID-Porsche #44 (Köhler/Evans; 16.), auch im zweiten Rennen beim Debüt in die Punkte zu fahren.
Gar nicht erst zum Rennen antreten konnten der Emil-Frey-Lamborghini #14 (Wishofer/Lappalainen) und der Land-Audi #28 (Haase/S. Owega). Bei Emil Frey Racing war es ein Kupplungsdefekt, Land hatte schon am Freitag Probleme mit der #28.
Das nächste Rennen des ADAC GT Masters findet vom 24. bis 26. Juni in Zandvoort statt.
Mit Bildmaterial von Alexander Trienitz.
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