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AMG-Fahrer diskutieren Strafe gegen Landgraf-Mercedes: "Für mich ein Witz"

Raffaele Marciellos Bummelei in der Nürburgring-Boxengasse entscheidet den Mercedes-AMG-Kampf: Wie die Beteiligten die Situation einschätzen

AMG-Fahrer diskutieren Strafe gegen Landgraf-Mercedes: "Für mich ein Witz"

"Die Strafe ist für mich ein Witz. Da muss man sich dann nicht wundern, wenn Leute diese Meisterschaft irgendwann verlassen." Maro Engel war nach dem Sonntagsrennen des ADAC GT Masters auf dem Nürburgring mehr als bedient. Er und Teamkollege Raffaele Marciello verloren nach einer umstrittenen Strafe den Sieg.

Was war passiert? Engel übergab beim Pflichtboxenstopp den Landgraf-Mercedes #48 an Teamkollege Marciello. Der mit Schweizer Lizenz fahrende Italiener verließ anschließend seinen Boxenplatz, mit Fabian Schiller im ZVO-Mercedes #4 (Gounon/Schiller) im Schlepptau. Dann folgte die rennentscheidende Szene.

Marciello ging in der Fast-Lane noch einmal vom Gas. Nicht viel, aber genug, um Schiller aufzuhalten. Und um die Aufmerksamkeit der Rennleitung auf sich zu ziehen. Diese stellte fest: Statt 50 war die Mamba zeitweise nur noch mit 38 km/h in der Boxengasse unterwegs. Die Folge: Marciello musste einmal durch die Penalty-Lap fahren.

"Ich habe nicht gebremst. Ich habe zwar langsamer gemacht, aber ich habe nicht gebremst. Das sind zwei verschiedene Dinge. In den Regeln steht, dass man nicht bremsen darf. Ich habe ein wenig langsamer gemacht, bevor Fabi hinter mir war", verteidigt sich Marciello. Schiller will zwar nicht davon reden, sich blockiert gefühlt zu haben.

Rennleitung unterstellt "abnormal langsames Fahren"

Aber: "Wenn ich nicht auf Vollgas bleiben kann und mit 50 km/h weiterfahren kann, dann ist es natürlich in gewisser Weise eine Blockade. Es ist jetzt nicht so, dass dadurch eine heikle Situation zustande gekommen ist. Aber Regeln sind Regeln, das ist einfach so."

Zumal beide Fahrzeuge laut Schiller in Sachen Mindestboxenzeit, die am Nürburgring 65 Sekunden betrug, auf der sicheren Seite waren. "Er hätte nicht mal vom Gas gehen müssen, weil wir waren ja bei +0,6 [Sekunden] oder so. Er wollte halt einfach auf Nummer sicher gehen", meint der ZVO-Mercedes-Pilot mit Blick auf Marciellos Verzögern.

Doch die Rennleitung sah das anders und unterstellte Marciello ein "abnormal langsames Fahren" im Sinne von Artikel 39.2 des Sportlichen Reglements. Das ist klar verboten und zieht laut Artikel 30.10 eine Strafe nach sich, da Schiller in der Fast-Lane behindert wurde. Als Strafmaß entschied man sich für eine Penalty-Lap.

Gounon/Schiller nehmen Sieg gerne mit

Schiller betont zudem die Wichtigkeit einer solchen Bestrafung in einer Serie wie dem ADAC GT Masters, wo mit Mindestzeiten für Boxenstopps operiert wird. "Wir haben alle eine fixe Standzeit, und wenn da einer früher losfährt und dann ein Positionswechsel zustande kommen sollte, dann muss sowas bestraft werden", fordert er.

"Sonst könnte ja jeder ganz früh losfahren, und dann am Boxenausgang warten." Das wäre jedoch nicht im Sinne des Erfinders. Schiller und Gounon jedenfalls sind die ganz großen Profiteure der Marciello-Strafe. Zwar betont der Franzose nach dem Rennen, so nicht gewinnen zu wollen. "Aber einen Sieg im ADAC GT Masters nimmt man immer mit."

 

Zustimmung erfährt Gounon von seinem Teamkollegen Schiller, der sagt: "Durch die Strafe haben wir die erste Position geschenkt bekommen. Wir hätten es natürlich lieber auf der Strecke ausgefightet, aber den Sieg nehmen wir mit. Wir brauchen die Punkte."

Engel vs. Gounon: Schon haarige Situation am Eingang

Übrigens: Schon bei der Boxeneinfahrt kam es zu einer haarigen Szene zwischen den beiden Mercedes-AMG von Engel und Gounon. "Das war schon ziemlich eng, denn ich war schon ziemlich spät auf der Bremse und dann habe ich im Spiegel gesehen, dass er noch später gebremst hat", blickt Engel zurück. "Aber es ist alles gut gegangen."

"Ich hatte einen engen Boxeneingang mit Maro. Er hat sehr spät gebremst, und ich habe zu spät gebremst. Das war kein schöner Moment, aber letztlich stehen wir hier, also war es ein gutes Rennen", sagt Markenkollege Gounon.

Die beiden AMG-Speerspitzen haben durch ihr überragendes Nürburgring-Wochenende die Führung in der Fahrer-Wertung übernommen. Marciello liegt mit 109 Punkten nach acht Renntagen an der Spitze, dahinter liegen Gounon und Schiller mit 16 Punkten Rückstand.

Mit Bildmaterial von Alexander Trienitz.

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