Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Edition

Deutschland Deutschland
Eilmeldung
ADAC GT Masters Oschersleben

Berufungsurteil: Allied-Racing verliert P3 aus Oschersleben endgültig

Allied-Racing verliert den dritten Platz beim Auftakt des ADAC GT Masters endgültig: Joel Sturm und Sven Müller erhalten ihre Punkte nicht zurück

Berufungsurteil: Allied-Racing verliert P3 aus Oschersleben endgültig

Die Disqualifikation bleibt bestehen: Das Berufungsgericht des Deutschen Motor Sport Bundes (DMSB) in Frankfurt hat den Einspruch von Allied-Racing gegen die Disqualifikation vom Samstagsrennen des ADAC GT Masters in Oschersleben zurückgewiesen. Ein schriftliches Urteil gibt es noch nicht.

In einer zweieinhalbstündigen Verhandlung wurden zwei Verfahren abgehandelt - jeweils eines gegen die Disqualifikation vom Qualifying und vom Rennen. Das Team bezog sich dabei insbesondere auf Formfehler. Das Berufungsgericht schloss sich aber der Argumentation des DMSB an und bestätigte die Disqualifikation.

Joel Sturm und Sven Müller waren vom Samstagsrennen der Deutschen GT-Meisterschaft ausgeschlossen worden, weil sie mit nicht genehmigtem Sprit gefahren sind. Am Sonntag war dann das vorgeschriebene Shell Blue Gasoline 98 im Tank, das zu 50 Prozent aus erneuerbaren Komponenten besteht.

Allied-Teamchef Jan Kasperlik akzeptiert den Ausschluss vom Qualifying. Im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' sagt er: "Anscheinend waren wir wirklich zu blöd, den richtigen Sprit einzufüllen. Die Analysen waren ja eindeutig. Darüber braucht man nicht diskutieren, das ist Fakt."

Im Zuge des Verfahrens wurde die B-Probe geöffnet, die bestätigte, dass 100-Oktan-E5-Sprit getankt wurde. "Warum das passiert ist, ist uns immer noch ein Rätsel, denn es ist unklar, a) wer den Fehler gemacht hat und b) wie es passieren konnte. Wir haben extra den Sprit, den wir am Donnerstag verwendet haben, weggestellt. Es ist uns nicht klar, warum das passiert ist. Aber es ist halt so."

Allied mit Disqualifikation vom Rennen nicht einverstanden

Den Wertungsausschluss im Rennen kann Kasperlik hingegen nicht nachvollziehen: "Offiziell sind wir wegen Artikel 36.1 disqualifiziert worden. Es steht aber nicht drin, was passiert, wenn die Qualifying-Zeit gestrichen wird."

Dieser Artikel besagt: "Die Startplätze für die Wertungsläufe ergeben sich aufgrund der jeweils in den jeweiligen Qualifyings ermittelten schnellsten Rundenzeiten. Dabei gelten die schnellsten Runden des ersten Qualifying für den ersten Wertungslauf, die des zweiten Qualifying für den zweiten Wertungslauf."

"Ein Tausch der Startposition ist nicht möglich. Haben mehrere Fahrer identische Rundenzeiten erreicht, erhält der Fahrer den besseren Startplatz, der diese Zeit zuerst erzielt hat." Kasperlik zufolge sagt der Artikel bezüglich einer Disqualifikation nichts aus.

Wenn, dann hätte sein Team nach Artikel 36.3 ausgeschlossen werden müssen. Dieser besagt: "In jedem Fall müssen Fahrer, deren Rundenzeiten durch den Renndirektor oder die Sportkommissare gestrichen wurden, hinter den zuvor aufgeführten Fahrern am Ende der Startaufstellung platziert werden."

Kasperlik bezieht sich dabei auf das Vereinsrecht und dass alle möglichen Strafen dem Teilnehmer vom Verein (also in diesem Fall dem DMSB, denn das ADAC GT Masters ist die offizielle Deutsche GT-Meisterschaft des DMSB) aufgezeigt werden müssten.

Schnelltestverfahren als Lösung?

"Es ist im Regelwerk nicht definiert, was bei einem Ausschluss aus dem Qualifying passiert. Deshalb bin ich mit der Disqualifikation aus Rennen 1 nicht einverstanden", so der Meister der ADAC GT4 Germany von 2020.

"Ich weiß, wir haben gegen den Sprit verstoßen, aber die Startaufstellung war offiziell unterschrieben ohne einen Hinweis, dass noch etwaige Nachkontrollen die Startaufstellung verändern können. Dann sind wir wegen dem falschen Artikel disqualifiziert worden. Trotzdem ist die Berufung abgewiesen worden."

Ein Problem ist die zeitliche Nähe von Qualifying und Rennen im ADAC GT Masters. Oft liegen weniger als vier Stunden zwischen Zielflagge und Startampel. Kasperlik macht daher auch einen konstruktiven Vorschlag.

"Wir schlagen vor, dass künftig die Spritanalyse direkt nach dem Qualifying mit dem biometrischen Fingerabdruck im Schnellverfahren gemacht wird. Andere Rennserien bekommen das auch hin." Damit bezieht er sich vor allem auf die DTM, bei der ebenfalls Qualifying und Rennen an einem Tag liegen.

Jan Kasperlik

Jan Kasperlik akzeptiert die Disqualifikation vom Qualifying, nicht aber vom Rennen

Foto: ADAC Motorsport

"Bei anderen Verstößen gegen das Technische Reglement kann man nachbessern und von hinten starten. Hätten wir die Disqualifikation zeitnah gehabt, hätten wir von hinten starten und noch in die Punkteränge fahren können. Wir haben bewiesen, dass wir auch legal ganz vorne mitfahren können."

Das sagt der DMSB

Das Gericht folgte der Argumentation des DMSB, dass das Reglement in den Punkten logisch sei und jedem klar sein müsse, was gemeint ist.

Auch bezieht sich das Reglement des ADAC GT Masters auch noch auf übergeordnete Regelwerke wie das Rundstreckenreglement des DMSB und das Internationale Sportgesetz. Kasperlik zufolge steht der Fall einer Disqualifikation vom Qualifying aber auch dort nicht drin.

Ein DMSB-Sprecher betont gegenüber 'Motorsport-Total.com', dass das DMSB-Berufungsgericht in der Vergangenheit bereits auf Formfehler entschieden habe. Grundtenor: Wenn an der Disqualifikation wirklich etwas falsch gewesen wäre, hätte das Gericht entsprechend entschieden.

Allied-Racing hoffte offenbar darauf, dass die Disqualifikation in eine Geldstrafe umgewandelt werden würde, wie etwa beim Titelgewinn von SSR Performance im Jahr 2020. Damals hatte sich Christian Engelhart zu früh abgeschnallt. Der Fall wurde mit einer Geldstrafe von 2.000 Euro abgehandelt. Einen Wettbewerbsvorteil durch den anderen Sprit hat es Kasperlik zufolge nicht gegeben.

Eine Rücknahme der Disqualifikation hätte Sturm und Müller wieder mitten in den Meisterschaftskampf katapultiert. Vor allem die zwei Podiumsplätze am Nürburgring haben dabei geholfen. Sturm/Müller stehen jetzt auf Position sieben in der Tabelle mit 89 Punkten. In der Liste ist das nun offizielle Ergebnis aus Oschersleben bereits berücksichtigt.

Mit Bildmaterial von Speedpictures.

Vorheriger Artikel "Kein Quartett-Moderator": Patrick Simon über den Streckensprecherjob
Nächster Artikel Gesamtsieg bis DNS: Das ADAC GT Masters bei den 12h Nürburgring

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Edition

Deutschland Deutschland