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"Da kamen die Gelüste": Durchbruch mit Podium für Eastalent Racing

Simon Reicher und Norbert Siedler holen den ersten Podiumsplatz seit der Übernahme von Yaco Racing - War es Glück oder lag es auch am Speed?

"Da kamen die Gelüste": Durchbruch mit Podium für Eastalent Racing

Sie haben ihre Chance genutzt. Simon Reicher und Norbert Siedler mögen im Qualifying vom chaotischen Wetter profitiert haben. Doch sie haben die Gelegenheit ergriffen und sie mit Platz drei im Samstagsrennen genutzt, während andere Teams Podiumsplätze und mehr aus der Hand gaben.

Reicher, Siedler und Teambesitzer Peter Reicher äußern sich gegenüber 'Motorsport.com Deutschland' zum besten Ergebnis, seit Reicher das damalige Team Yaco Racing im Jahr 2019 übernommen hat. In der Gesamtgeschichte des Teams ist es der erste Podiumsplatz seit dem Sieg von Rahel Frey und Philip Geipel am 21. August 2016 - ebenfalls in Zandvoort.

Die Vorentscheidung brachte natürlich das Qualifying. "Wir hatten ein wenig Glück. Wir haben uns gesagt, dass es regnen könnte und wir deshalb gleich rausfahren sollten. Dann hat es schon auf meiner schnellen Runde leicht getröpfelt. Trotzdem haben wir es irgendwie geschafft, auf den Punkt genau zu fahren", sagt Simon Reicher, der auf diese Weise Startplatz sechs holte.

Doch es wäre falsch, alles auf pures Glück im morgendlichen Regen zu schieben. Denn der Eastalent-Audi hatte auch den nötigen Speed. Im Eröffnungsstint machte Reicher zunächst Plätze gut und war bald Dritter. Er hielt sich in erweiterter Schlagdistanz zum zweitplatzierten ID-Porsche #44 (Evans/Fittje). Das sollte beim Boxenstopp wichtig werden.

Und im zweiten Stint hatte Siedler sogar die Pace, den vor ihm fahrenden Dennis Marschall unter Druck zu setzen. "Wir wären gerade am Anfang [des Stints] etwas schneller gewesen als Marschall, aber Überholen ist natürlich unmöglich, wenn der andere keinen Fehler macht", sagt Siedler.

"Herzinfarkt" beim Boxenstopp

Dabei war der Rutronik-Audi #27 (Marschall/Schramm) auch das Fahrzeug, das für den größten Schreck beim österreichischen Team sorgte. Beim Boxenstopp war Rutronik Racing etwas mutiger und schickte Dennis Marschall frühzeitig wieder los. Siedler musste sich dahinter einsortieren, befand sich dadurch aber länger als erlaubt in der Working Lane. Die Rennleitung beließ es bei einer Verwarnung.

"Da habe ich mal kurz einen Herzinfarkt bekommen", lacht der immer gutgelaunte Teambesitzer Peter Reicher nach dem Rennen. Diesmal hatte er natürlich besonders viel Grund zum Scherzen.

Siedler erklärt die Situation aus seiner Sicht: "Am Boxenausgang war ich neben Dennis. Ich habe ihn ziehen lassen und war dann knapp hinter ihm. Als der Porsche aus der Box gekommen ist, bin ich bis Kurve 7 hoch neben ihm gefahren. Dann war ich vor ihm. Das war das einzig Dramatische in meinem Stint."

Peter Reicher zufolge machte man sich zunächst Sorgen um den hinter Siedler fahrenden Ricardo Feller: "Jeder weiß, wie schnell dieser Teufel ist. Und er hat ja auch aufgeschlossen. Aber Norbert hat super pariert und dann hat man an den Sektorzeiten gesehen: Ricardo hat sein Pulver verschossen, weil er so gepusht hat. Norbert hat das dann vernünftig heimgefahren. Ich bin sehr zufrieden."

Dass Siedler dabei dann auch noch Druck auf Dennis Marschall ausüben konnte, weckte nochmal weitere Hoffnungen: "Da kommen dann die Gelüste, wo er gesehen hat: Der Rutronik-Audi ist noch vor dir und noch erreichbar. Auch der Lambo [an der Spitze] hat geschwächelt, aber da war die Renndistanz dann halt zu kurz." Platz drei war der erste Podiumsplatz für Simon Reicher im ADAC GT Masters.

 

Endlich ein starkes Ergebnis

"Es fühlt sich irgendwie leer an nach dieser Spannung, nach diesem harten Rennen", so Peter Reicher weiter. Das Team hat extra für diese Saison einen brandneuen Audi R8 LMS GT3 Evo II erworben. Wir hatten vergangenes Jahr noch ein sehr altes Auto vom Baujahr her.

Siedler bestätigt: "Das alte Auto war eine echte Kiste. Fünf, sechs Jahre alt, verbogen und alles. Da geht eigentlich nix." Auch ingenieursseitig hat man sich über den Winter verstärkt. Eastalent, eine Mischung von Buchstaben aus den Worten Leasing, Rental und Event, verkörpert dabei nach wie vor die "alte Schule" des ADAC GT Masters. Der Einsatz wird ohne jede Werksunterstützung gestemmt.

Hat man nun also endlich das Auto dort, wo man es haben möchte? "Das ist immer eine zweischneidige Frage", entgegnet Reicher. "Es kommt a) auf die Strecken an und b) muss man festhalten: Man kann sich immer wieder verbessern."

"Wir sollten uns auch nicht mit anderen Marken vergleichen. Wir können uns nur mit unserer eigenen Marke vergleichen. Die anderen Audis sind für uns der Maßstab. Da sind sehr erfahrene Mannschaften mit dabei. Wenn wir da mithalten können, können wir auch generell mithalten."

Er gibt zu, dass das Team mit den ersten Saisonrennen noch nicht ganz zufrieden gewesen ist. In Oschersleben gab es im zweiten Rennen das erste Top-10-Ergebnis, in Spielberg folgte jedoch ein Rückschritt. "Wir hatten mehr erwartet, als dreimal in die Punkte zu fahren", gibt er zu.

Für ihn ist daher wichtig: "Die ganze Mannschaft hat sich richtig reingehängt und geschaut, was man verbessern kann, um auf ein höheres Level zu kommen. Unterm Strich muss man einfach sagen: Da sind wir jetzt mal belohnt worden dafür, dass wir halt hart gearbeitet haben. Für uns als Privatiers ist das schon ein Haufen Aufwand, den man betreibt."

Nun liegt der Druck bei Norbert Siedler, der am Sonntag das Qualifying fährt. Denn mit dem Ergebnis steigt auch die Erwartungshaltung: "Dadurch, dass hier alles eng beisammen ist, muss man natürlich im Qualifying immer eine super Runde hinbringen. Das werde ich morgen probieren. Ziel sind ganz klar Top 5 im Qualifying morgen für mich. Das wird sicher knapp werden, aber ich werde mein Bestes geben. Dann schauen wir weiter."

Mit Bildmaterial von Alexander Trienitz.

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