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GT-Masters-Kontroverse: Technikpanne und Strafe für Nicht-Berührung

Das GT-Masters-Wochenende in Oschersleben ging nicht ohne Kontroversen über die Bühne - Im Hauptevent und bei der GT4 gab es umstrittene Strafen

Nach einer langen Winterpause meldeten sich die ADAC-Rennserien in der Motorsport Arena Oschersleben am vergangenen Wochenende zurück. Während die Zuschauer mit reichlich Rennaction auf ihre Kosten kamen, gab es auch zwei kontroverse Strafen. Eine davon im ersten Rennen der neuen GT4 Germany, die andere im zweiten Rennen des GT-Masters.

Mirko Bortolotti und Christian Engelhart erlebten im Grasser-Lamborghini #63 eines der ärgerlichsten Wochenenden ihrer Karriere. Statt zweier möglicher Podiumsplätze inklusive eines potenziellen Sieges gehen die beiden Lamborghini-Asse mit leeren Händen nach Hause.

Richtig ärgerlich ist dabei eine Durchfahrtsstrafe, die dem Lamborghini im zweiten Rennen aufgebrummt wurde. Dabei hatten Bortolotti/Engelhart bereits Boxenstopp richtig Zeit liegen gelassen. Was ist also geschehen?

 

Bortolotti hatte im ersten Stint die Führung gegen nachdrückende Porsches und Audis verteidigt, doch in der letzten Runde seines Stints bekam er plötzlich einen schleichenden Plattfuß. Zwar zum günstigsten denkbaren Zeitpunkt, doch im GT-Masters bedeutet das: Zehn Sekunden länger stehen. Sonst würden alle Teams bei jedem Stopp behaupten, einen schleichenden Plattfuß gehabt zu haben.

Bortolotti übergab also beim Stopp an Engelhart. Dieser saß die zusätzlichen zehn Sekunden ab und fiel daher weit zurück. Konkret verbrachte er sogar 11,5 Sekunden mehr in der Boxengasse als die normalen 70 Sekunden. Doch schon in der TV-Übertragung waren es auf einmal nur 8,2 verlorene Sekunden - fast zwei Sekunden zu wenig.

Die Konsequenz: Gegen den Grasser-Lamborghini wurde eine Durchfahrtsstrafe verhängt. Engelhart konnte es im Cockpit nicht fassen und wies seine Boxencrew an, die Situation bei der Rennleitung überprüfen zu lassen. Doch es blieb dabei: Der Lamborghini war fast zwei Sekunden zu früh aus der Boxengasse wieder raus.

Elektrische Leitfähigkeit der Leitplanke löst Phantomimpuls aus

Erst nach dem Rennen zeigte sich, was passiert war: Der Lamborghini Huracan GT3 war von der Zeitnahme am Beginn der Boxengasse versehentlich zweimal erfasst worden. Einmal war es das normale Fahrzeug, etwa drei Sekunden später gab es dann plötzlich ein zweites Signal, das den Countdown neu auslöste.

 

Die Rennleitung entschuldigte sich beim GRT Grasser Racing Team, doch die Strafe konnte als Tatsachenentscheidung nicht zurückgenommen werden. Eine Zeitgutschrift kann nicht erfolgen, weil der Lamborghini auf seiner Position nach der Durchfahrtsstrafe freie Fahrt hatte.

Der ADAC leitete umgehend eine Untersuchung ein. Nach zwei Tagen Analyse erklärt der Automobilclub gegenüber 'Motorsport-.com', was passiert ist: Es sei eine sogenannte Doppeldetektion gewesen. Die Leitplanke ist über einen Leitungskontakt mit der Zeitnahme verbunden. Vermutlich ist der Lamborghini so dicht an der Leitplanke entlanggefahren, dass der Transponder durch die Leitfähigkeit der Leitplanke irrtümlich ein zweites Mal erfasst wurde.

Der ADAC verspricht, künftig ein System zu implementieren, bei dem der Zeitnehmer Messfehler händisch entfernen kann. Es gab am ganzen Wochenende keine weitere Doppeldetektion in der Boxengasse.

"Für uns ist das natürlich sehr ärgerlich", sagt Engelhart gegenüber 'Motorsport.com'. "Das hat uns um Punkte gebracht, die wir noch hätten einfahren können. Ich hatte ja schon wieder ein Fahrzeug überholt. Darüber sind wir sehr enttäuscht. Leider kann man von Seiten der Rennleitung nichts mehr daran ändern. Sie haben sich offiziell bei uns entschuldigt. Das nehmen wir natürlich an, auch wenn es nichts mehr ändert."

GT4-Spitzenreiter erhält Strafe für kein Vergehen

Gänzlich anderer Natur ist der Grund für eine Strafe in der GT4 Germany, die am Samstag für Diskussionsstoff sorgte. Laura Kraihamer hatte sich in ihrem KTM X-Bow GT4 von True Racing von Startplatz 14 bereits weit nach vorne gearbeitet.

Nach dem Wechsel auf Reinhard Kofler fuhr dieser bis an die Spitze nach vorn. Die Motorsport Arena Oschersleben ist dem wendigen X-Bow wie auf den Leib geschneidert. Doch plötzlich gab es eine Durchfahrtsstrafe gegen Kofler. Statt des Sieges wurde es nur Platz neun für das Duo aus Österreich.

 

Was war passiert? Während seiner Aufholjagd traf Kofler auf den Mercedes-AMG GT4 #99 von Hamza und Jusuf Owega. Im Shell-S setzte er sich daneben, am Ausgang der Kurve war der Mercedes im Gras. Von außen sah es zunähst wie ein Rempler aus. Das sah auch die Rennleitung so und brummte Kofler die Strafe auf.

Schnell stellte sich jedoch heraus, dass es gar keine Berührung gegeben hatte. "Es war weder im Auto eine Berührung zu spüren noch waren im Parc Ferme Spuren zu sichten", sagt Kofler gegenüber 'Motorsport.com'. " Somit ist das eine sehr harte Entscheidung - vor allem, wenn man vorher in Führung liegt. So hat es uns das Rennen komplett zerstört."

Lag ein Abdrängen ohne Berührung vor?

Ein DMSB-Sprecher verteidigt gegenüber 'Motorsport.com' die Entscheidung des Rennleiters: Um ein anderes Fahrzeug von der Strecke zu zwingen (Englisch: "Forcing another car off track") sei keine Berührung notwendig. Ein hartes Manöver, bei dem ein anderer Fahrer vor Schreck auf die Seite fährt, sei bereits ausreichend, um den Tatbestand zu erfüllen.

Kofler sieht das anders: "Normalerweise geht man in dieser Kurve auf der Ideallinie mit mindestens zwei Rädern bis über den Randstein hinaus. Und in der Ansicht von vorne sieht man, dass ich sogar zwischen den beiden weißen Linien bin. Da kann von einem Rausdrängeln überhaupt keine Rede sein."

 

Vermutlich ist Owega auf die Marbles geraten und hat dort Untersteuern bekommen. "Er hatte abbauende Reifen und das habe ich bei einigen Überholmanövern auch gemerkt: Sobald man die Ideallinie mal um einen halben Meter verlassen muss, sammeln die Reifen sofort die Marbles auf und man verliert eine Menge Grip", bestätigt Kofler.

Er schlägt vor, dass die Rennleitung auch die Onboard-Aufnahmen nach dem Rennen hätte studieren können. Eine Untersuchung nach dem Rennen ist jedoch nicht populär, da man so die Siegerehrung unter Vorbehalt abhalten müsste. "Da muss man natürlich auch Verständnis für haben", so der 34-Jährige.

Zwar schlugen Kofler und Kraihamer im Sonntagsrennen zurück und holten sich den Sieg, doch es waren hier klar zwei Siege drin, die im titelkampf geholfen hätten. "Das war unsere Paradestrecke", bestätigt der Österreicher. "Ich selbst mag die Strecke auch sehr. Da war natürlich alles für uns angerichtet, einen Doppelsieg einzufahren. Im Laufe der Saison kommen noch Strecken, die uns nicht so gut liegen."

Mit Bildmaterial von ADAC Motorsport.

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