Luca Ludwigs GT-Masters-Masterplan: Weg mit den Fahrer-Kilos!
Luca Ludwig erklärt im Gespräch mit 'Motorsport.com', was er am GT Masters verändern würde: Die Fahrergewichte sind nicht mehr zeitgemäß
Foto: Alexander Trienitz
Er bezeichnet sich selbst als "Kind des GT Masters": Luca Ludwig, seit 2009 in der deutschen GT-Serie unterwegs, liegt das Wohlergehen der Meisterschaft, in der er groß geworden ist, sehr am Herzen. Im exklusiven Interview mit 'Motorsport.com' legt er detailliert da, wie die Rennserie ihre jüngsten Erfolge mit einfachen Mitteln noch übertrumpfen könnte. Heute: Die Zusatzkilos für starke Fahrerpaarungen müssen weg.
Im GT Masters gelten folgende Gewichtsregularien: Zusätzlich zum Fahrzeug-Basisgewicht und dem neu eingeführten Fahrer-Ausgleichsgewicht (85 Kilogramm), das von vielen begrüßt wird, muss die Fahrerpaarung zehn Kilogramm einladen, wenn beide das FIA-Rating "Silber" besitzen. Besitzt einer der Fahrer ein Gold-Rating, werden 20 Kilogramm Zuladung fällig. Genießen beide Fahrer Gold-Status, werden 30 Kilogramm Zusatzgewicht veranschlagt. Wenn jedoch einer der Fahrer ein Bronze-Rating besitzt, werden keine Bleiplatten eingeladen, selbst wenn der andere Fahrer auf "Gold" eingestuft ist. Für Luca Ludwig hält das GT Masters an antiquierten Prinzipien fest.
In seiner Ursprungsform war es wie alle GT3-Rennserien einst an Amateure gerichtet. Doch in seinem mittlerweile über zehnjährigen Bestehen hat sich Deutschlands oberste GT-Serie stark weiterentwickelt: Schnitzer, Zakspeed, Phoenix, Mücke, Land, Rosberg, HTP - die Teamlandschaft hat längst den Schritt in den offenen Profisport gewagt - mit entsprechenden Fahrern. 34 von 76 Fahrern waren in einer Weise mit Werken verbunden, das sind 40 Prozent des Starterfeldes. "Es ist mittlerweile eine professionelle Rennserie", findet Ludwig. "Und in einer Profi-Rennserie soll der gewinnen, der den besten Job macht, und nicht der, der die wenigsten Kilos hat."
Wenn ein Silber-Fahrer plötzlich Meister wird
Start action
Foto: Alexander Trienitz
Und das ist gerade im Qualifying ein Ärgernis: Im GT Masters kommt es auf Tausendstelsekunden an. 30 Kilogramm können da ganze Startreihen ausmachen. "Überholen ist extrem schwer mit diesen Autos, weil sie alle auf einem Niveau sind", verdeutlicht Ludwig die Wichtigkeit des Qualifyings. "Auf Strecken wie Zandvoort können wir gar nicht mehr überholen. Doch selbst auf dem Red Bull Ring bist du ohne Chance, wenn du von Platz 20 starten musst."
Ein weiterer Bonus für Silber- und Bronze-Fahrer: Sie bekommen ein zusätzliches Training am Freitag. "Das ist pure Wettbewerbsverzerrung", donnert der Sohn von DTM-Legende Klaus Ludwig. "Da bekommen Silber-Piloten, selbst wenn sie schon Pole-Positions erzielt haben, mal eben 30 Minuten Extra-Training. Mittlerweile suchen die Teams gezielt nach Silber-Fahrern, um zehn Kilo weniger im Auto und 30 Minuten Zusatztraining zu haben. Entweder muss man mehr Training für alle machen oder die Session ganz abschaffen."
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