Registrieren

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Motorsport Prime

Premium-Inhalte entdecken
Registrieren

Edition

Deutschland

Schlammschlacht im GT-Masters: "So etwas habe ich noch nie erlebt"

Die Rennen des GT-Masters auf dem Lausitzring erinnerten teils mehr an Rallycross als Rundstreckenrennen - Trotzdem: "Besser als jede asphaltierte Auslaufzone"

"Alle Autos haben ausgesehen wie nach einem 24-Stunden-Rennen!" Indy Dontje kann es bei 'PS On Air' kaum fassen. Auch für andere Fahrer war die Schlammschlacht vom Lausitzring eine ganz neue Erfahrung.

Titelanwärter Christian Engelhart erklärt im Gespräch mit 'Motorsport.com', was die Bedingungen so speziell gemacht hat: "Es lag wirklich sehr viel Dreck auf der Strecke, der die Sicht behindert hat. Hinzu kam, dass in den Rennen relativ wenig Wasser auf der Strecke war."

"Dadurch ist der Dreck irgendwann auf der Scheibe getrocknet. Das war eine richtig dicke Staubschicht, die man nur schwer wieder runter bekam. Der Scheibenwischer hat es irgendwann nicht mehr geschafft."

Das GT-Masters erwischte trockene Phasen zwischen den Regenschauern. Die Strecke war zwar nie gut genug für Slicks, aber es gab eben auch keine Gischt mehr. Das Ergebnis waren die schwierigsten denkbaren Verhältnisse. Mehr Wasser auf der Fahrbahn hätte es erlaubt, die Scheibenwischer zu benutzen. So aber hätten sie die Sache durch Verschmieren nur verschlimmert.

"In den vorherigen Rahmenrennen sind bereits einige Fahrzeuge durch den Matsch gefahren", so Engelhart. "Die haben den Dreck auf die Strecke gebracht. Die Offiziellen haben sich zwar Mühe gegeben, es zu reinigen, aber ein bisschen bleibt halt doch immer liegen und vermischt sich mit dem Wasser. Das bildet dann einen Film." Und dieser wird auf die Scheibe geschleudert, wo er trocknet.

Gelbe Flaggen durch verschmutzte Scheiben übersehen?

Blindflüge sind zwar für regenerfahrene Rennfahrer nichts wirklich Neues, aber diese Art war anders als ein typisches Regenrennen. "Da kann man sich an den Lichtern des Vordermanns orientieren", erklärt der SSR-Performance-Pilot.

"Aber in diesem Fall war die ganze Scheibe einfach wie Milchglas. Man kann sich natürlich am Vordermann orientieren, aber fährt ein bisschen wie in seiner eigenen Zelle. Man kriegt immer weniger mit von der Außenwelt. Ich habe im Carrera-Cup schon einen Motorschaden direkt vor mir gesehen, der mir die Scheibe verölt hat. Aber so etwas habe ich noch nie erlebt."

Das führte zu zahlreichen Gelbverstößen im ersten Rennen. Nicht weniger als 14 Fahrzeugen wurde nachträglich eine Zeitstrafe aufgebrummt. Einer der Übeltäter war Maximilian Hackländer. Der Aust-Motorsport-Pilot sagt bei 'PS On Air': "Die Scheibe war so dreckig, dass ich die Scheitelpunkte nicht mehr gesehen habe." Von Flaggenzeichen einmal ganz zu schweigen.

Die Rennleitung reagierte schnell und erlaubte für das Sonntagsrennen die Verwendung von Scheibenwaschwassersprühanlagen. Nicht alle Fahrzeuge ließen sich jedoch über Nacht mit solchen Sprühsystemen ausrüsten. Sie profitierten immerhin noch von einem zusätzlich erlaubten Mechaniker als Scheibenputzer beim Boxenstopp. So war die Sicht am Sonntag besser als am Samstag.

GT4-Rennen noch schwieriger

Noch schlimmer erging es den Fahrern in der GT4 Germany, die ihre Rennen jeweils nach dem GT-Masters fuhren. Damit ging es bis in die Dunkelheit, was zu heftiger Kritik unter den Teams führte.

"Da die Sichtverhältnisse bei Regen und Dunkelheit so schlecht waren, und die an der Strecke verteilten Posten weder mit reflektierenden Schildern, noch mit reflektierender Kleidung ausgestattet waren, war es den Fahrern auf der Strecke in diesem Abschnitt nicht möglich, die gelben Flaggensignale zu sehen", heißt es in einer Zakspeed-Presseaussendung. Hendrik Still und Jan Marschalkowski bekamen nach dem ersten Rennen eine Strafe und fielen von P3 auf P7 zurück.

Dennoch führten die ungewöhnlichen Verhältnisse auch zu schönen Anekdoten: Indy Dontje half am Abend des Samstagsrennens seinen HTP-Winward-Mechanikern beim Waschen des Mercedes-AMG GT3. "Als ich gesehen habe, dass ganze Aufkleber nicht mehr zu lesen waren, dachte ich mir, dass ich den Jungs helfen muss", sagt er.

Und Engelhart ist sich sicher: "Die Bedingungen waren schwierig, aber nicht so, dass man dafür hätte das Rennen abbrechen müssen. So schlimm war es dann auch wieder nicht. Und es ist allemal besser als jede asphaltierte Auslaufzone!"

Mit Bildmaterial von ADAC Motorsport.

Vorheriger Artikel GT-Masters Lausitzring 2: Erster Saisonsieg für Zakspeed-Mercedes
Nächster Artikel 14 Rennwochenenden am Stück: Maro Engel über den Corona-GT3-Wahnsinn

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Motorsport Prime

Premium-Inhalte entdecken
Registrieren

Edition

Deutschland