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Viele Reifenschäden in Zandvoort: "Verrückt, dass wir so fahren müssen"

Das ADAC GT Masters beklagt mehrere Reifenplatzer am Zandvoort-Sonntag: Welche Faktoren eine Rolle spielten und was man als Fahrer dagegen tun kann

Viele Reifenschäden in Zandvoort: "Verrückt, dass wir so fahren müssen"

Es war das beherrschende Thema beim ADAC GT Masters in Zandvoort: Die Pirelli-Reifen. Im Sonntagsrennen gab es in der Schlussphase gleich mehrere Reifenschäden zu beklagen. Die prominentesten Opfer waren Maximilian Paul und Luca Engstler. Sie verloren dadurch ein sicheres Top-10-Resultat.

Eines hat das ganze Feld geeint: In den Rennen musste man mit deutlich gebremstem Schaum zu Werke gehen. "Es ist ein bisschen verrückt, dass wir so fahren müssen. Aber ich war supervorsichtig. Ich wusste von gestern, dass es kritisch ist", sagt Rennsieger Jack Aitken im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' über die Reifensituation.

"Am Freitag hatte ich ebenfalls einen Reifenschaden. Wir haben alles analysiert. Heute haben wir sehr stark auf die Reifen aufgepasst. Ich hatte einen sehr vorsichtigen Rhythmus und habe den Abstand nach hinten kontrolliert", berichtet sein Teamkollege Albert Costa.

Der Spanier weiter: "Die letzten sechs Runden habe ich mich komplett von den Randsteinen ferngehalten und versucht, die Reifen am Kurvenausgang bestmöglich zu schonen. Ich habe versucht, so sauber wie möglich zu fahren." Auch im Lager von Audi musste man aufpassen. Mattia Drudi nennt das Reifenmanagement als einen Schlüssel für Platz zwei am Sonntag.

Alle Hersteller mussten in Zandvoort aufpassen

Der Italiener kämpfte sich am Start auf P2 nach vorne und profitierte anschließend von den Kämpfen dahinter. Zusammen mit Aitken setzte er sich ab. "Ich konnte einfach meine Pace gehen und mich auf die Reifen konzentrieren, denn das war ein ziemliches Thema an diesem Wochenende. Wir haben viele Reifenschäden gesehen", gibt er zu Protokoll.

Hinter den Top 2 bissen sich die Fahrzeuge am Joos-Porsche #91 von Ayhancan Güven die Zähne aus. Der Türke kämpfte deutlich sichtbar mit Untersteuern. Das war auf eine Maßnahme zurückzuführen, die das Team in Folge der Reifenproblematik getroffen hat: Man stellte die Balance des Fahrzeugs so ein, dass man mit den Reifen in der zweiten Rennhälfte im richtigen Fenster ist.

"Gestern hat Pirelli nach den Reifenschäden alles gecheckt und gesagt: Es ist am Limit. Wir wollten auf Nummer sichergehen und wollten eine Lösung finden", so Güven. Noch tappen das Feld der Deutschen GT-Meisterschaft und Pirelli im Dunkeln, was die Ursache angeht. Costa und Güven vermuten, dass mehrere Faktoren zusammengespielt haben.

ADAC-GT-Masters-Fahrer vermuten Kombination

Der Spanier schlägt Alarm: "Ich denke, es war eine Kombination. Deshalb haben wir mit den Autos solche Schwierigkeiten. Der Reifen ist gut. Aber wir haben dieses Problem mit dem neuen Pirelli-Reifen. Das betrifft nicht nur Lamborghini, sondern zu viele Autos. Selbst die Mercedes, die die Reifen weniger beanspruchen als die anderen, haben Reifenschaden."

"Alles spielt eine Rolle", stimmt ihm Güven zu. "Erstmal natürlich die Abnutzung, und dann die Strecke mit ihren vielen Kurven, die viel Druck auf die Reifen ausüben. Mit der Beanspruchung und den vielen Rechtskurven geben die Reifen links irgendwann auf."

Aitken hingegen glaubt, dass der Hauptgrund in den aggressiven Randsteinen des Circuit Zandvoort liegt: "Es gibt ein wenig Reifenabnutzung, die man auch managen muss. Aber das ist ein anderes Thema. Wir haben viele Schäden bei der Konstruktion der Reifen gesehen, und die Randsteine hier können sehr aggressiv sein."

Maximilian Paul, Marco Mapelli

Maximilian Paul wurde auch von einem Reifenschaden heimgesucht

Foto: ADAC Motorsport

Und noch ein Faktor könnte zu den vermehrten Reifenschäden beigetragen haben: Die Temperaturen. Während die Außentemperatur relativ konstant bei 20 Grad Celsius blieb, heizte sich die Strecke in der einen Rennstunde von 27 auf 30 Grad Celsius auf. Zum Vergleich: Im Samstagslauf war die Strecke drei Grad kühler. Das kann zum Faktor werden.

Porsche-Duo: Temperaturen spielen eine Rolle

"Für Zandvoort war es heute auch recht warm", spekuliert Güven, und Teamkollege Christian Engelhart erklärt: "Ich habe die zweite Rennhälfte heute nicht gesehen. Mir wurde nur gesagt, dass es viele Probleme mit den Reifen gab. Ich glaube, gegenüber gestern war es heute wärmer, was sicherlich für die Reifen noch schwieriger ist."

Wie dem auch sei: Für das kommende Jahr ist das Feld im ADAC GT Masters ebenso vorgewarnt wie Reifenausrüster Pirelli. Es gilt, schon im Vorfeld konkrete Maßnahmen wie die Vorgabe eines Mindestluftdrucks oder von Sturzwerten zu treffen. Auch als Fahrer hinter dem Lenkrad kann man ein Stück weit eingreifen.

"Wenn man jede Runde wie im Qualifying hinten über die Kuppe brennt und alles gibt, wird man den Reifen sowieso stark überhitzen, sodass man dann von selber langsamer wird. Man fährt sowieso auf Distanz schneller, wenn man den Reifen ein bisschen schont", verrät Engelhart. Im Sonntagslauf gelang das dem Emil-Frey-Team am besten.

Mit Bildmaterial von Alexander Trienitz.

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