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Werden die Leistungen von SSR zum Problem für andere Porsche-Teams?

10-Kilo-Keule vom Red Bull Ring nach dem Sieg im ersten Rennen für alle Porsche-Teams - Müssen diese im ADAC GT Masters den Preis für die SSR-Erfolge zahlen?

Die zehn Kilogramm Zuladung für alle Porsche im Anschluss an das erste Rennen des ADAC GT Masters auf dem Red Bull Ring hat Wellen geschlagen. Im Samstagsrennen Michael Ammermüller und Mathieu Jaminet einen dominanten Sieg heraus. Am nächsten Tag gab es von der SRO zehn Kilogramm Zuladung - für alle Porsche 911 GT3 R. Das hielten viele für eine unnötige Maßnahme.

So riss es auch alle anderen Porsche-Teams mit, die im Rennen nicht groß aufgefallen waren, also Herberth, Bernhard, Molitor und Joos. Um den Effekt von SSR Performance auf die Gesamtperformance genau zu überprüfen, haben wir die 15 Prozent schnellsten Rundenzeiten jedes Fahrzeugs aus Rennen 1 herangezogen. Weil der BMW M6 GT3 früh im Rennen ausschied, wird er nicht berücksichtigt.

Weil es von jedem Auto unterschiedlich viele Exemplare gibt, unterscheidet sich die Anzahl der betrachteten Runden stark. Vom Audi R8 LMS GT3 beispielsweise waren neun Fahrzeuge am Start, von der Corvette nur eines. Die Corvette-Daten sind daher etwas weniger reliabel, weil nur sechs Runden betrachtet wurden. Vom Audi hingegen wurde der Durchschnitt der 46 besten Runden herangezogen.

Konkret wurde die folgende Anzahl von besten Runden aus Rennen 1 betrachtet, um auf 15 Prozent zu kommen:

Audi R8 LMS GT3: 46 Runden

Corvette C7 GT3-R: 6

Lamborghini Huracan GT3 Evo: 29

Mercedes-AMG GT3: 19

Porsche 911 GT3 R: 37

Porsche ohne SSR: 32

Porsche ohne SSR nur dritte Kraft

Es zeigt sich, dass der Porsche unter Berücksichtigung von SSR Performance das schnellste Auto gewesen ist. Eine durchschnittlich beste Rundenzeit von 1:30.804 Minuten ist die beste, gefolgt vom Mercedes-AMG. Dennoch zeigt sich, dass unter Auslassung von SSR der Porsche plötzlich nur noch drittstärkste Kraft ist.

Ergebnis Gesamtrunde mit SSR

1. Porsche 911 GT3 R - 1:30.804 Minuten

2. Mercedes-AMG GT3 - 1:30.832

3. Lamborghini Huracan GT3 Evo - 1:30.900

4. Audi R8 LMS GT3 - 1:30.991

5. Corvette C7 GT3-R - 1:30.993

Ergebnis Gesamtrunde ohne SSR

1. Mercedes-AMG GT3 - 1:30.832

2. Lamborghini Huracan GT3 Evo - 1:30.900

3. Porsche 911 GT3 R - 1:30.935

4. Audi R8 LMS GT3 - 1:30.991

5. Corvette C7 GT3-R - 1:30.993

Es zeigt sich: Ohne SSR Performance wäre Porsche im Rennen gar nicht erst aufgefallen. Natürlich spielt hier in die Karten, dass der neongrüne, fast gelbliche Porsche an der Spitze freie Fahrt hatte. Doch da nur die 15 Prozent der schnellsten Runden ausgewertet werden, sind auch Runden mit freier Fahrt für die anderen Porsches berücksichtigt.

Andererseits muss auch angemerkt werden, dass SSR 20 Kilogramm Platzierungsgewicht für den Sieg im zweiten Rennen in Oschersleben zuladen musste. Das macht die Leistung noch spektakulärer. Bortolotti: Porsche dominiert den GT3-Sport

Analyse Red Bull Ring

Sektor 1: Wegen kurzer Fahrzeit nur geringfügige Unterschiede

Foto: smg/Stritzke

Voraussichtlich wäre Porsche also ohne den Sieg von SSR Performance gar nicht erst eingebremst worden. Zehn Kilogramm klingt zwar bei rund 1.300 Kilogramm Basisgewicht nach wenig. Doch im ADAC GT Masters entscheiden Hundertstelsekunden über ganze Startreihen.

Die Porsche-Teams beziffern den Unterschied auf ungefähr eineinhalb Zehntelsekunden pro Runde. Und da die zehn Kilogramm anders als die Platzierungsgewichte schon im Qualifying eingeladen werden mussten, hatten die Porsche-Teams stark zu kämpfen. Der Joos-Porsche wäre mit 0,150 Sekunden weniger auf der Uhr fünf Plätze weiter vorn gestartet.

SSR holt fast alles im dritten Sektor

Noch spannender wird es, wenn wir auf die Sektorzeiten schauen (genaue Ergebnisse ganz unten). So zeigt sich, dass der "SSR-Effekt" im ersten Sektor kaum zu Tragen kam, konkret sind es nur 0,012 Sekunden. Auch das überrascht nicht, schließlich hatte der Porsche kaum Windschatten - und der ist im ersten Sektor entscheidend.

Analyse Red Bull Ring

Sektor 2: Lamborghini ganz vorn, kaum ein "SSR-Effekt"

Foto: smg/Stritzke

Überraschenderweise war SSR aber auch im kurvigen zweiten Sektor nicht nennenswert viel stärker als die anderen Porsche-Teams. Lediglich 19 Tausendstelsekunden addieren sich auf die Porsche-Durchschnittszeit, wenn man SSR Performance ausblendet. Und das auf dem längsten Sektor der Strecke mit 40 Sekunden Fahrzeit.

Es ist der dritte Sektor, in dem Ammermüller/Jaminet den Unterschied gemacht haben. Obwohl die Fahrzeit hier nur knapp 28 Sekunden beträgt, ist das Delta gewaltig. Der "SSR-Effekt" beträgt 0,085 Sekunden. Ohne Betrachtung des Siegerfahrzeugs wäre der Porsche in diesem Sektor sogar langsamstes Auto gewesen. Nur wegen SSR Performance ist der Porsche in allen drei Sektoren zweitbestes Fahrzeug, was ihn zur Nummer 1 über die ganze Rundem macht.

Es lassen sich noch andere interessante Dinge herauslesen: Entgegen aller Gerüchte macht die Corvette ihre Zeit am Red Bull Ring nicht auf den Geraden, sondern im kurvigen zweiten Sektor gut. Das bestätigte sich auch am Sonntag. Das Drehmoment wirkt eher zu Beginn von Geraden, danach hält der Luftmengenbegrenzer den V8 im Zaum.

Zwar taucht sie in der Grafik nie wirklich weit vorne auf, aber es sei noch einmal darauf hingewiesen, dass es nur ein Fahrzeug gibt, weshalb die Daten hier etwas anfällig sind.

Analyse Red Bull Ring

Im dritten Sektor dreht SSR richtig auf - und Mercedes-AMG ebenfalls

Foto: smg/Stritzke

Der Audi kämpft hingegen mehr mit dem fehlenden Drehmoment beim Rausbeschleunigen aus der Remus-Kehre und der anschließenden engen Rechtskurve als mit dem Topspeed auf den Geraden. Und der Mercedes-AMG holt seine Rundenzeit im ersten und dritten Sektor. Audi fand auf magische Weise am Sonntag viel Zeit.

Für die Porsche-Teams heißt es nun: Köpfe zusammenstecken. Das wissen alle Teams auch selbst, denn eine solche Ohrfeige von SSR tut weh. Und mindestens Herberth und Bernhard haben den Anspruch, um den Titel zu kämpfen.

Sektorergebnisse im Detail

Ergebnis Sektor 1

1. Mercedes-AMG GT3 - 22,756 Sekunden

2. Porsche 911 GT3 R - 22,757

3. Porsche ohne SSR - 22,769

4. Lamborghini Huracan GT3 Evo - 22,790

5. Audi R8 LMS GT3 - 22,794

6. Corvette C7 GT3-R - 22,796

Ergebnis Sektor 2

1. Lamborghini Huracan GT3 Evo - 40,259

2. Porsche 911 GT3 R - 40,267

3. Porsche ohne SSR - 40,286

4. Mercedes-AMG GT3 - 40,288

5. Corvette C7 GT3-R - 40,328

6. Audi R8 LMS GT3 - 40,335

Ergebnis Sektor 3

1. Mercedes-AMG GT3 - 27,660

2. Porsche 911 GT3 R - 27,672

3. Lamborghini Huracan GT3 Evo - 27,695

4. Audi R8 LMS GT3 - 27,741

5. Corvette C7 GT3-R - 27,748

6. Porsche ohne SSR - 27,757

Mit Bildmaterial von Alexander Trienitz.

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