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Wie Rutronik das Ruder im ADAC GT Masters am Sonntag herumriss

Mit einem Audi auf Pole und Podium am Red Bull Ring: Wie Dennis Marschall und Kim-Luis Schramm das schier Unmögliche bewerkstelligten

Damit hatte keiner gerechnet, schon gar nicht nach dem Samstagsrennen: Rutronik Racing schnappte sich beim Sonntagsrennen des ADAC GT Masters in Spielberg die Poleposition und fuhr anschließend im Rennen den zweiten Platz ein. Ohne das gewaltige Drehmoment der Callaway-Corvette bei Start wäre vielleicht sogar der Sieg drin gewesen.

Doch wie ist das gelungen? Der Audi R8 LMS GT3 gilt schließlich nominell als das schwächste Auto auf dem Red Bull Ring. Die Antwort: Rutronik Racing gelang in der Nacht von Samstag auf Sonntag ein Set-up-Kniff. "Wir haben gesehen, dass uns am Samstag in Sektor 2 und 3 etwas gefehlt hat", sagt Kim-Luis Schramm gegenüber 'Motorsport.com'.

Die Folge: Der Audi R8 LMS GT3 wurde über Nacht so umgebaut, dass er etwas stabiler beim Einlenken lag. Weil der Audi, der von allen GT3-Autos am "zackigsten" in die Kurven einlenkt, gab diese Änderung Schramm und Audi-Werksfahrer Dennis Marschall mehr Vertrauen. "Wir konnten mehr attackieren und mehr pushen. Damit waren wir automatisch schneller", erklärt der Neuzugang im Team.

Alle Fahrzeuge am Sonntag schneller

Wie sehr sich das auswirkte, zeigt ein Blick auf die Rundenzeiten im Rennen. Zunächst einmal muss eingeordnet werden, dass der Sonntag generell der schnellere Tag an diesem Rennwochenende gewesen ist. Das zeigt sich bei einem Blick auf die schnellsten 15 Prozent der Runden eines jeden Fahrzeugtyps.

Wie schon in unserer Samstagsanalyse wurden die 46 besten Audi-Runden über alle neun R8 LMS hinweg für den Durchschnitt herangezogen, bei BMW und Corvette jeweils sechs (was die Daten bei diesen beiden Fahrzeugen etwas unreliabel macht), bei Lamborghini 29, bei Mercedes-AMG 19 und bei Porsche 37. Dabei ergibt sich folgendes Kräfteverhältnis:

1. Corvette C7 GT3-R - 1:29.998 Minuten
2. BMW M6 GT3 - 1:30.165
3. Lamborghini Huracan GT3 Evo - 1:30.261
4. Audi R8 LMS GT3 - 1:30.401
5. Porsche 911 GT3 R - 1:30.528
6. Mercedes-AMG GT3 - 1:30.804

Analyse ADAC GT Masters Red Bull Ring/Spielberg

Fahrzeuge sortiert nach Kräfteverhältnis Sonntag: In Blau die Samstagswerte

Foto: smg/Stritzke

Alle Fahrzeuge fuhren schneller als am Vortag. Am meisten hat die Corvette gewonnen, was größtenteils auf die freie Fahrt an der Spitze zurückzuführen sein dürfte. Außerdem wurden hier - zur Erinnerung - nur sechs Runden herangezogen, weil es nur einen einzigen Vertreter dieses Fahrzugtyps gibt, weshalb die Daten für die C7 GT3-R anfällig sind.

Um so viel haben sich die Fahrzeuge am Sonntag verbessert:

1. Corvette C7 GT3-R -0,995 Sekunden
2. Lamborghini Huracan GT3 Evo -0,639
3. Audi R8 LMS GT3 -0,590
4. Porsche 911 GT3 R -0,276
5. Mercedes-AMG GT3 -0,254

Vom BMW konnte kein Vergleichswert herangezogen werden, weil der einzige M6 GT3 am Samstag frühzeitig ausschied. Der Porsche fuhr am Sonntag mit plus zehn Kilogramm.

Rutronik mit größter Audi-Steigerung

Es zeigt sich, dass es nicht allein am Fahrzeug lag. Erst ein Vergleich der verschiedenen Audis zeigt, woher die Verbesserung vor allem kam. Rutronik, WRT und der Land-Audi #29 haben die meiste Zeit gefunden. Wir haben hierfür die zehn schnellsten Runden der Fahrzeuge herangezogen.

Verbesserungen von Samstag auf Sonntag:

1. Rutronik-Audi #33 (Marschall/Schramm) -0,709 Sekunden
2. WRT-Audi #32 (Vanthoor/Weerts) -0,635
3. Land-Audi #29 (Mies/Feller) -0,623
4. Aust-Audi #3 (Asch/Keilwitz) -0,441
5. Phoenix-Audi #4 (Niederhauser/Owega) -0,287
6. Land-Audi #28 (Haase/Trefz) -0,174

Die Audis #11 (Erhart/Kaffer), #54 (Siedler/Reicher) und #69 (Winkelhock/Spengler) konnten für die Differenzberechnung nicht herangezogen werden, da sie eines der beiden Rennen frühzeitig beendeten. Sie flossen aber in die 15 Prozent schnellste Rundenzeiten weiter oben ein.

Natürlich werden die Statistiken zusätzlich dadurch verzerrt, dass manche Teams am Sonntag noch einen frischen Satz Reifen übrighatten. Es ist beispielsweise bekannt, dass WRT einen frischen Satz übrighatte. Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass der Sonntag klar schneller war.

Rutronik in Sektor 2 und 3 stark verbessert

Die größte Steigerung aber kommt vom Rutronik-Audi. Ein detaillierterer Blick in die Daten zeigt, dass die Zeit vor allem im zweiten und dritten Sektor gewonnen wurde. Im Ersten, in dem es vor allem um Topspeed geht, wurde nur wenig hinzugewonnen. Auch hier wurden wieder die besten zehn Runden beider Rennen herangezogen.

Egal, ob in absoluten Zahlen oder in prozentualer Veränderung: Am meisten hat sich Rutronik im zweiten Sektor gesteigert. Das deckt sich mit den Aussagen von Kim-Luis Schramm. Seinen Angaben zufolge haben sich die Set-up-Änderungen vor allem in langsamen und mittelschnellen Kurven bemerkbar gemacht.

Analyse ADAC GT Masters Red Bull Ring/Spielberg

Absolute (gelb) und prozentuale Verbesserung (lila) bei Rutronik von Samstag auf Sonntag in den drei Sektoren

Foto: smg/Stritzke

Genau diese gibt es im zweiten Sektor. Der Erste besteht nur aus einer einzigen Kurve (Lauda) und der dritte beginnt nach der ersten der beiden Linkskurven. Er besteht vor allem aus mittelschnellen bis schnellen Kurven.

Sektor 1 Rennen 1: 22,762 Sekunden
Sektor 1 Rennen 2: 22,669

Sektor 2 Rennen 1: 40,330
Sektor 2 Rennen 2: 39,950

Sektor 3 Rennen 1: 27,764
Sektor 3 Rennen 2: 27,526

Erstaunlich ist, dass selbst bei einem sechs Jahre alten GT3-Fahrzeug (wenn auch 2019 mit einem Aero-Update versehen) noch immer an einem einzigen Rennwochenende derartige Schritte erzielt werden können.

Mit Bildmaterial von Alexander Trienitz.

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