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24h Daytona 2023: Lucas Auer operiert

Live-Ticker Trainings 24h Daytona 2023: +++ Updates zu Lucas Auer +++ Alle Trainings im Kasten +++ Nur BMW bleibt ohne Bestzeit +++

Bericht

Status: Beendet

Das Rennen geht los

Damit schließen wir unseren Pre-Event-Ticker und widmen uns dem Rennen. Wenn etwas Entscheidendes im Rennen passiert, werden wir euch mit Rennberichten auf dem Laufenden halten. Wir wünschen Euch viel Spaß beim Debüt der LMDh-Boliden!

Fahrerwechsel bei NTE Sport

Im NTE-Lamborghini #42 gibt es einen Fahrerwechsel: Don Yount wird von Robert Megennis ersetzt. Yount verzichtet auf einen Start, da er in der Nacht nicht fahren darf. Grund dafür ist ein Unfall von Kerong Li im zweiten Training am Donnerstag. Dieser führte dazu, dass der Lamborghini aufgrund fehlender Ersatzteile für das neue Evo-2-Paket des Lamborghini Huracan GT3 nicht an der Nachtsession teilnehmen konnte. Sowohl Yount als auch Li konnten daher nicht die erforderlichen Runden in der Nacht fahren. Auch am vierten Training hat das Auto nicht teilgenommen, soll aber bis zum Start des Rennens wieder einsatzbereit sein.

Alessio Deledda  ~Alessio Deledda ~

Foto: Motorsport Images

Porsche sieht enges GTP-Rennen

Porsche Motorsportchef im Gespräch mit unserem Schwesterportal 'Motorsport.com Global': "Mein Eindruck ist, dass das Feld sehr eng beisammen liegt, wenn man sich die einzelnen Rundenzeiten anschaut. Aber wir wissen nicht, wie es über die Stints im Rennen aussieht. Das ist schwer einzuschätzen", sagt er vor dem ersten Rennen der LMDh-Boliden. "Das Rennen wird über die Zuverlässigkeit entschieden. Wenn man in einem so engen Feld fünf Minuten stehen muss, tut das weh. Hoffentlich sehen wir keine Ausfälle." Wobei man natürlich anmerken muss, dass ein unplanmäßiger Stopp in der Anfangsphase aufgrund des Wave-Bys in der Anfangsphase weniger weh tut als in den letzten sechs Stunden.

"Das wird sich im Laufe der Saison ändern. Dann geht es mehr um die Performance der Autos. Aufgrund der Restriktionen bei den Reifen wird es auch darum gehen, wer am besten damit umgeht. Ich denke, wir werden in diesem Rennen einige Antworten bekommen. Alle liegen dicht beieinander, es ist noch zu früh, um zu sagen, wer wo steht. Nach dem Rennen werden wir wesentlich mehr wissen."

"Was die Rennstrategie betrifft, würde ich nicht alles geben, um die letzte Zehntelsekunde zu finden. Ich hoffe auf eine lange Grünphase, in der die Autos frei fahren können. Dann können wir die Performance der Autos wirklich beurteilen. Das würde uns die Antworten geben."

Lucas Auer operiert

Update zu Lucas Auer nach seinem heftigen Unfall im ersten Freien Training am Donnerstag, bei dem sich der Winward-Mercedes-Pilot Brüche der Lendenwirbel zugezogen hat: Der 28-jährige Österreicher wurde am Freitagabend US-amerikanischer Zeit im Halifax Medical Center operiert, was bei derartigen Verletzungen ein üblicher Eingriff zur Stabilisation ist. Die Operation ist laut Information von 'Motorsport-Total.com' gut verlaufen.

Lektüre vor dem Rennen

Zum Thema LMDh-Motoren haben wir hier ein Special: Warum die Hubraum-Monster im Motorsport zurück sind und warum das trotzdem nachhaltig ist. Viel Spaß beim Lesen!

Cadillac-Bestzeit im Abschlusstraining

Die 20-minütige GTP-Trainingssitzung ist ohne Zwischenfälle über die Bühne gegangen, viel schlauer als vorher ist aber auch niemand geworden. Fakt ist: Renger van der Zande hat sich im Ganassi-Cadillac #01 (van der Zande/Bourdais/Dixon) in 1:36.742 Minuten die letzte Bestzeit im Rennen gegen die Uhr geholt, weit weg von allen bisherigen Bestzeiten. Drei der neun GTP-Boliden nahmen am Training gar nicht erst teil.

Ergebnis 5. Freies Training
Kumuliertes Ergebnis aller Freien Trainings

Nick Tandy: Einblicke in die Reifen-Wissenschaft

Porsche-Werksfahrer Nick Tandy gibt Einblicke in die Reifenstrategie bei den 24 Stunden von Daytona 2023. In Daytona kommen aufgrund des geringen Verschleißes lediglich weiche Reifen zu Einsatz. Diese gibt es für warme und kühle Bedingungen - die Reifen heißen also "Soft Hot" und "Soft Cold". Aufgrund des geringeren Reifenkontingents in diesem Jahr müssen einzelne Reifensätze auch Doppelstints durchhalten.

"Wir sind im Nachttraining mit dem Soft Cold gefahren. Das war die einzige Sitzung, in der wir ihn verwendet haben, denn beim 'Roar' [-Vortest] hat es ja in der Nachtsession geregnet. Die Langlebigkeit dieses Reifens hat uns positiv überrascht, denn es war in der Nacht doch noch recht warm. Wir müssen 13 Stunden im Rennen mit diesem Reifen fahren, und haben ihn erst jetzt getestet! Am Ende des Rennens müssen wir den Soft Hot verwenden. Deshalb kann es passieren, dass wir im Rennen eine Veränderung des Kräfteverhältnisses sehen werden. Ein Auto mag Probleme haben, die Vorderreifen auf Temperatur zu bringen, dann können sie mit den Colds Probleme bekommen. Andere nehmen die Hinterreifen stärker ran, dann kriegen sie Probleme auf dem Hot."

Neu für Tandy ist im Prototypensport die Tatsache, dass es keine maßgeschneiderten Reifen wie zu LMP1-Zeiten mehr gibt: "Die passen auf unser Auto natürlich nicht so gut wie die Maßgeschneiderten. Das ist einer der Schlüsselpunkte in Daytona. Wegen der hohen Kräfte in den Steilkurven müssen wir mit nicht idealen Reifendrücken und Aufhängungsabstimmungen fahren. Es geht um die letzten sechs Stunden. In der Nacht geht es darum, in der Führungsrunde zu bleiben. Man kann nicht einfach nur rumrollen und aus der Führungsrunde fallen. Aber die Performance auf dem Soft Hot wird unsere Positionen am Ende des Rennens bestimmen."

Opfert BMW Geschwindigkeit für Zuverlässigkeit?

Auch nach dem starken Longrun von Nick Yelloly im vierten Freien Training tauchten die BMW M Hybrid V8 bislang nicht an der Spitze der Zeitenlisten auf. Das könnte einen Grund haben: Dass man zugunsten der Zuverlässigkeit auf Tempo verzichtet. Das jedenfalls deutet Augusto Farfus im Gespräch mit unserem Schwesterportal 'Motorsport.com Global' an.

"Was die reine Pace angeht, sind wir nicht ganz da, wo wir sein wollen. Das liegt vor allem daran, dass wir uns nie so sehr auf die reine Performance konzentriert haben", so der dreimalige Tourenwagen-Weltmeister im RLL-BMW #24 (Eng/Farfus/Wittmann/Herta). "Wenn mich nicht alles täuscht, waren wir beim Roar [Vortest] das Auto, das die meisten Kilometer abgespult hat. Wenn man dieses Rennen ohne Probleme übersteht, hat man gute Chancen auf ein gutes Ergebnis. Vielleicht fehlt uns auf Acura ein bisschen die Pace, wenn man sieht, mit welcher Leichtigkeit sie auf die Pole gefahren sind. Aber das ist im Moment unsere geringste Sorge.

"Wenn ein GTP-Team hier sagt, es sei bereit, dann lügt es. Wir hatten alle so viele kleine, unerwartete Probleme. Im Moment ist es ein ständiger Lernprozess. Die Pace ist im Moment sicher am wenigsten relevant, vor allem bei diesem Rennen. Vieles liegt nicht in unserer Hand, weil so viele Drittparteien [Bosch, Xtrac, Williams] involviert sind. Meine größte Sorge für dieses Rennen ist ein 5-Dollar-Sensor oder die MGU. Es geht darum, seine Runden zu drehen, keine Fehler zu machen und so wenig Zeit wie möglich in der Garage zu verbringen.

4. Freies Training: BMW wacht auf

Nachdem man sich lange zurückgehalten hat, zeigte BMW mit dem M Hybrid V8 im vierten Freien Training auf: Nick Yelloly fuhr einen eindrucksvollen Longrun und ließ sich am Ende der Sitzung die drittbeste Zeit notieren. Allerdings kamen auch nur vier GTP-Boliden unter die Marke von 1:36 Minuten. Die Bestzeit ging an den Action-Express-Cadillac #31 (Derani/Sims/Aitken)
in 1:35.493 Minuten. Es ist die erste Bestzeit für Action Express in der GTP-Ära, jedoch war die #31 im zweiten Training schon einmal 0,028 Sekunden schneller.

In der Session hat es nur eine einzige Unterbrechung gegeben: Helio Castroneves drehte sich im Meyer-Shank-Acura #60 (Blomqvist/Braun/Castroneves/Pagenaud) an der Boxenausfahrt. Weil er anschließend gegen die Fahrtrichtung in der Box fuhr, wurde die #60 mit einer 5-Minuten-Strafe versehen, die man noch während der Sitzung absaß.

Für vier der fünf Klassen war dies die letzte Sitzung vor dem Rennen. Lediglich die GTP-Boliden erhalten noch einmal 20 Minuten Training um kurz nach Mitternacht MEZ.

Ergebnis 4. Freies Training
Kumuliertes Ergebnis nach vier Trainings

Ersatz für Lucas Auer gefunden

Daniel Morad wird laut unseren Informationen Lucas Auer im Winward-Mercedes #57 ersetzen. Das haben wir aus Teamkreisen erfahren. Wir haben auch ein kurzes Interview mit Indy Dontje geführt, in dem er den weiteren Plan des Teams bis zum Rennstart erläutert:

"Es sieht gut aus. Das Auto kommt gegen 14 Uhr an, direkt nach dem Mittagessen. Alle sind zuversichtlich, dass wir das Auto hinbekommen werden. Wir hoffen, dass wir einen kleinen Shakedown mit dem Auto machen können, vielleicht eine schnelle Runde. Natürlich ist es schade [die Poleposition zu verlieren], denn es ist immer schön, von ganz vorne zu starten. Aber es ist schon okay, von ganz hinten zu starten. Wir haben alle Zutaten, das Rennen zu gewinnen und sind hochmotiviert. Schade, was gestern passiert ist, aber wir haben uns alle zusammengesetzt und sind weiter positiv. Sicherlich haben nicht alle ihr Potenzial gezeigt, aber der Mercedes sieht hier sehr stark aus."

Derani: Erstmals seit langem echtes Endurance-Rennen

Auch Luis Felipe "Pipo" Derani aus dem Action-Express-Cadillac #31 (Derani/Sims/Aitken) erwartet ein Durchhalterennen: "Zum erstes Mal seit vielen Jahren wird das ein echtes Endurance-Rennen. Früher war es immer ein Vollgas-Rennen, jede Runde war mehr oder weniger ein Qualifying. Jetzt wird es anders sein, da bin ich mir sicher.

"Die größte Unbekannte ist, wo wir uns zurücknehmen sollen, was wir versuchen sollen und wie wir am Ende bei der Musik sein können. Es hängt von Fahrer und Team ab, die Einstellungen zu ändern und diese oder jene Komponente zu schonen. Es wird eine große Anstrengung, die Zielflagge zu sehen."

Im Gegensatz zur Konkurrenz (zwei Autos) tritt Cadillac mit drei werksunterstützten Boliden von zwei Teams an. Ob das ein Vorteil ist? Kommt drauf an: "Wenn alle drei Autos unterschiedliche Probleme haben, dann kann man das weitergeben und sich [schneller] weiterentwickeln. Wenn nicht, dann ist es einfach nur ein weiteres Auto. Bisher waren die Probleme so zufällig, dass es im Moment kaum einen Unterschied macht."

Alexander Sims Jack Aitken  ~Alexander Sims und Jack Aitken ~

Foto: Motorsport Images

Polesetter Blomqvist: Keiner kann zuversichtlich sein

Tom Blomqvist, der den Meyer-Shank-Acura #60 (Blomqvist/Braun/Castroneves/Pagenaud) am vergangenen Sonntag auf die Poleposition für das Rennen gestellt hat, macht sich Sorgen über die Zuverlässigkeit. Obschon die LMDh-Boliden bislang überraschend zuverlässig gelaufen sind, gibt es keine Garantien.

"Niemand ist wirklich selbstbewusst", sagt der Ex-DTM-Pilot aus dem Team der Vorjahressieger. "Alle reden über Zuverlässigkeit und das ist die Sorge Nummer eins für alle - zum ersten Mal seit vielen Jahren. Eigentlich sollten wir mit einem starken Auto, dieser Position und unserer Performance zuversichtlich sein. Aber das kann ich so nicht fühlen. Wir sitzen bei diesem Thema alle im selben Boot. Es ist vielleicht das erste Mal in meiner Karriere, dass wir mit so vielen Fragezeichen starten. Es sind so viele Dinge, die wir nicht kontrollieren können. Das ist nicht schön."

Tom Blomqvist Simon Pagenaud Shank Meyer Shank Racing IndyCar ~Tom Blomqvist und Simon Pagenaud ~

Foto: Motorsport Images

Weiteres Update zu Lucas Auer

Mittlerweile steht fest, dass es sich um mehrere Brüche handelt. Auer wird im Krankenhaus operiert, was ein normales Vorgehen in solchen Fällen ist. Alles Weitere in unserem Artikel zum Unfall.

Update zu Lucas Auer

Es gibt endlich eine Diagnose: Lucas Auer hat sich einen Bruch am Lendenwirbel zugezogen. Mercedes-AMG spricht in den sozialen Medien von einem einzelnen Bruch ("a fractured lumbar injury"), das Team-Statement spricht von "significant fractured lumbar injuries", also mehreren "signifikanten" Verletzungen im Lendenbereich.

Winward Racing bringt derzeit ein Ersatzchassis nach Daytona Beach. Sitz der Mannschaft ist in Pasadena im Großraum von Houston in Texas. Nach Daytona Beach sind es rund 1.400 Kilometer - eine lösbare Aufgabe bis zum Rennstart am Samstag um 19:40 Uhr MEZ.

Porsche-Bestzeit im Nachttraining

Nach den ziemlich chaotischen Tagessessions kam im Nachttraining tatsächlich ein Rhythmus auf. Nur eine einzige Rote Flagge. Roberto Lacorte fand mit dem brandneuen Cetilar-Ferrari #47 (Lacorte/Sernagiotto/Fuoco/Balzan) die Mauer in Kurve 5 ("Western Horseshoe").

Matt Campbell im Penske-Porsche #7 (Campbell/Nasr/Christensen) brachte Porsche die erste offizielle Session-Bestzeit an einem Rennwochenende für den 963 ein. Die 1:35.802 Minuten waren aber langsamer als die Zeiten bei Tageslicht. Mannschaftlich stark präsentierte sich wieder Cadillac mit den Plätzen drei bis fünf. Dazwischen schob sich der Wayne-Taylor-Acura #10 (R. Taylor/Albuquerque/Deletraz/Hartley). Pfaff Motorsports machte derweil seine Drohung wahr und fuhr lediglich zwei Runden.

Ergebnis 3. Freies Training
Kumuliertes Ergebnis der Freien Trainings nach FT3

Porsche-GTD-Kontroverse: Laudenbach schaltet sich ein

Porsche-Motorsportchef Thomas Laudenbach hofft, dass die IMSA sich im Zuge des BoP-Chaos um den neuen Porsche 911 GT3 R einen Ruck gibt. Nachdem Pfaff die Teilnahme an den Trainings nahezu verweigert (siehe Eintrag 19:49 Uhr), wirkt er deeskalierend, ruft aber die IMSA indirekt zum Handeln auf.

"Wenn man sich die Resultate vor Augen führt, sind wir weit weg. Das ist kein Geheimnis", sagt er gegenüber 'Sportscar365'. "Ich akzeptiere und respektiere die Herangehensweise der IMSA. Sie sagen, dass es ein neues Auto ist und sie daher sehr vorsichtig sein müssen, es nicht von vorne ins Feld einzugliedern. Darüber gibt es keine Beschwerde von meiner Seite. Alle wissen, dass diese Serie konservativ dabei vorgeht, ein neues Auto einzustufen, was vollkommen okay ist. Wenn man sich jedoch die Rundenzeiten ansieht, dann liegen wir viel zu weit zurück."

"Die Erklärung, die wir [für die Einstufung] erhalten haben, ist, dass [die Porsche-Einstufung] das Resultat von Theorie ist. Die Zahlen wurden in die Simulation geschrieben und das war das Ergebnis. Für mich ist das okay, aber es ist wohl nicht genau genug. Für mich zählt die Realität und die spricht eine klare Sprache. Bezüglich der Gerüchte, dass wir Sandbagging betreiben, kann ich nur sagen, dass wir das definitiv nicht tun. Wir haben keinerlei Performance zurückgehalten."

Der Porsche 911 GT3 R der Generation 992 hat zwei 33-Millimeter-Luftmengenbegrenzer erhalten. Das Vorgängermodell fuhr mit 38er-Restriktoren. Eins zu eins lassen sich die Zahlen nicht vergleichen, da der Hubraum bei der Generation 992 um 0,2 auf 4,2 Liter angewachsen ist. Dennoch beklagt Porsche einen schweren Nachteil auf den Geraden '(siehe Eintrag von Donnerstag, 1:57 Uhr).

Kevin Estre  ~Kevin Estre ~

Foto: Motorsport Images

2. Training im Kasten

Diesmal schlägt Cadillac zu! Drei V-LMDh landen unter den ersten vier. Richard Westbrook erzielt mit dem Ganassi-Cadillac #02 (Bamber/Lynn/Westbrook) die Bestzeit in 1:35.185 Minuten. Das wäre beim "Roar"-Vortest in den regulären fünf Sitzungen die drittbeste Zeit gewesen. In letzter Sekunde fährt Louis Deletraz mit dem Acura #10 noch auf P2, gefolgt von zwei weiteren Caddys. Weiterhin auffällig unauffällig: BMW mit den Plätzen acht und neun, aber nicht zu weit weg.

Auch diesmal hat es wieder vier Unterbrechungen gegeben, drei davon für LMP3-Fahrzeuge. Der JDC-Miller-Duqueine #85 (Bechtolsheimer/van der Helm/Mars/Filippi), der AWA-Duqueine #13 (Fidani/Kern/Bell/Kranz) und der Andretti-Ligier #36 (Andretti/Chaves/Dickerson/Lindh) sorgten mit technischen Problemen für Rote Flaggen. Am heftigsten erwischte es jedoch den Proton-Oreca #55 (Poordad/Pizzi/Allen/Bruni) aus der LMP2. Francesco Pizzi verunfallte in der Le-Mans-Schikane, wurde aber nach einem kurzen Check aus dem Medial Center entlassen.

Ergebnis 2. Freies Training

Die komplette Story

Wir haben alles zum Unfall von Lucas Auer in diesem Artikel zusammengefasst. Sobald neue Informationen vorliegen, werdet ihr sie selbstverständlich sowohl hier als auch im Artikel erfahren.

Nicht viel los beim Team

Das Winward-Team hat das Chassis offenbar abgeschrieben, was bei einem aufgesägten Käfig kein Wunder ist. Unser Vor-Ort-Reporter Jamie Klein sagt, dass es keine großen Aktivitäten in der Winward-Garage gibt. Man wird nun versuchen müssen, ein neues Chassis an den Start zu bringen, sonst wird es das für die GTD-Polesetter bereits gewesen sein. Sollte ihnen das gelingen, könnten sie das Rennen notfalls auch zu Dritte ohne Lucas Auer bestreiten und in der GTD-Klasse bleiben.

Unterdessen ist das 2. Freie Training gestartet.

Auer ist ansprechbar!

Es gibt erste Informationen: Wie man hört, ist Auer ansprechbar und hat nach dem Unfall über Rückschmerzen geklagt. Er wird gerade im Krankenhaus untersucht.

Fotografen schildern, dass offenbar bei der Rettung Auers der Überrollkäfig aufgeschnitten worden ist. Wir warten momentan auf weitere Informationen seitens des Teams.

Fehlende Ersatzteile oder stiller BoP-Protest?

Während wir auf Informationen von Winward warten (unser Kollege Jamie Klein holt vor Ort Informationen ein), gibt es Neues von der politischen Front. Pfaff Motorsport wird in den Trainings nur sehr eingeschränkt fahren. Das Team bestreitet offiziell, dass es sich um ein Zeichen gegen die Balance of Performance (siehe Einträge Mittwoch 18:47 und Donnerstag 01:57 Uhr) handele, der Unterton ist aber eindeutig. In einem Statement der Vorjahressieger heißt es:

"Leider wird unser Porsche in den offiziellen Trainings vor dem Rennen nur wenig fahren. Viel wurde über die fehlende Pace der Porsches in Daytona geschrieben. Das ist auf keinen Fall ein Zeichen von Unmut gegenüber der IMSA oder ihrem BoP-Prozess. Wir haben volles Vertrauen in ihre Prozesse. Es war eine schwierige Entscheidung, um sicherzustellen, dass wir Auto und Komponenten in einem akzeptablen Zustand für den Start des Rennens haben, in dem unser Ziel sein wird, einfach nur zu überleben und Plätze durch die Abnutzung unserer Gegner gutzumachen. Wir werden hart mit dem kämpfen, was wir haben!"

Auer nach Unfall im Krankenhaus

Lucas Auer muss nach seinem Unfall im ersten Freien Training ins Krankenhaus. Ersten Informationen zufolge geriet er ausgangs Kurve 1 mit den rechten beiden Rädern ins Gras und bog anschließend nach links ab. Dort knallte er vehement in die Boxenmauer in dem Rechts-Links-Knick, der voll durchfahren wird. Noch ist unklar, ob es sich um einen Fahrfehler oder ein technisches Problem handelt.

Sobald mehr Informationen vorliegen, erfahrt ihr das hier.

Chaos im FT1: Fünfmal Rot, heftiger Unfall von Auer

Gleich fünfmal musste im ersten Freien Training Rot geschaltet werden, ein echter Rhythmus kam in den 90 Minuten nicht auf. Die erste Unterbrechung gab es für den gestrandeten Riley-Porsche #92 (Brule/Udell/Davis/Bleekemolen), die Zweite für Trümmerteile auf der Fahrbahn. Die Dritte wurde für den liegengebliebenen Iron-Lynx-Lamborghini #63 (Grosjean/Bortolotti/Caldarelli/Pepper) gezeigt, Nummer vier für einen Unfall mit kleineren Blessuren von John DeAngelis im Performance-Tech-Ligier #38 (DeAngelis/Allen/Bloum/Shields).

Für den ersten größeren Abflug zeichnete sich ausgerechnet ein Profi verantwortlich: Lucas Auer versenkte den Winward-Mercedes #57 (Ward/Ellis/Dontje/Auer) in Kurve 2, just nachdem er die GTD-Bestzeit markiert hatte. Diese war auch schneller als diejenige aller GTD-Pro-Fahrzeuge. Es ist auch das Fahrzeug, das die beste GT-Zeit im Qualifying markiert hatte. Die Unterbrechung dauerte eine Viertelstunde, das Winward-Team hat erst einmal reichlich Arbeit vor sich.

Die Bestzeit ging an den Wayne-Taylor-Acura #10 (R. Taylor/Albuquerque/Deletraz/Hartley). Filipe Albuquerque markierte im Schlussspurt der Session eine Zeit von 1:35.366 Minuten. Das wäre beim Vortest "Roar before the 24" gut genug für Platz drei in den regulären fünf Sessions gewesen (die spontan angesetzt Generalprobe für das Qualifying am Sonntag außer Acht gelassen).

Ergebnis 1. Freies Training

Kritik an den LMP2-Einbremsungen

Führende LMP2-Fahrer kritisieren die Tatsache, dass die LMP2-Kategorie weiterhin mit weniger Leistung und mehr Gewicht fahren muss als im vergangenen Jahr (siehe Eintrag 02:03 Uhr). "Schwer verständlich, schließlich gehen die GTPs doch dasselbe Tempo wie die DPis zuvor", sagt Nicolas Lapierre (PR1 Mathiasen) gegenüber unserem Schwesterportal 'Motorsport.com Global'. "Das macht uns das Leben mit den LMP3 deutlich schwerer. Letztlich ist es für alle gleich, also macht es mir nichts aus."

Josh Pieron (TDS) sieht für sich selbst kein Problem, für andere aber schon: "Das wird zum Problem für Bronze-Fahrer. Einige von ihnen haben jetzt mehr Probleme, die LMP3 zu überholen. Meines Erachtens war das nicht nötig. Die GTP-Fahrzeuge sind nahezu so schnell wie die DPis. Es ist jetzt ein großer Abstand [zu ihnen] und der Abstand zu den LMP3 ist kleiner, als er sein sollte. Es ist schwierig, sie aus dem Windschatten zu überholen. Wenn man Pech hat, bleibt man das ganze Infield über hängen."

In der LMP2-Klasse muss mindestens ein Fahrer ein Bronze-Rating aufweisen. Ben Keatings Polezeit war annähernd drei Sekunden langsamer als die Polerunde von 2022.

Ben Keating  ~Ben Keating ~

Foto: Motorsport Images

Westbrook: LMDh-Fahrzeuge fordern Fahrer mehr

Interessanter Einblick von Ganassi-Pilot Richard Westbrook: Er hält den Cadillac V-LMDh für fahrerisch anspruchsvoller als den DPi-Vorgänger: "Das ist auf jeden Fall mehr ein Fahrer-Auto. Es ist schwerer, hat nicht viel Abtrieb, aber jede Menge Leistung. Das ist gut für GT-Fahrer [beim Wechsel zu den Prototypen]. Es gibt keine Reifenwärmer und es ist anspruchsvoll, die Reifen ins Fenster zu bringen. Hier ist der Fahrer gefordert."

"Mit weniger Abtrieb und dem Zwang zu Doppelstints [durch ein kleineres Reifenkontingent] wird es spannender als mit den DPi. Ein Fahrzeug wird die Reifen mehr verschleißen als das andere. Über zwei Stunden wird sich das bemerkbar machen. Das wird faszinierend."

Zehntes Fahrzeug für die GTD Pro

Der MDK-Porsche #53 (Kvamme/Estep/Magnussen/Hart), auf dem ursprünglich einmal Kevin Magnussen gemeldet gewesen ist, aber wegen einer Hand-OP nicht antreten kann, wechselt in die Klasse GTD Pro. Damit wächst diese Klasse auf zehn Fahrzeuge an, die GTD schrumpft auf deren 23. Diesen Schritt ist bereits der TF-Sport-Aston-Martin #64 (Giovanis/H. Plumb/M. Plumb/Trinkler) gegangen, der von der Fahrerpaarung her auch in der GTD antreten könnte. In der GTD Pro muss jeder Fahrer nur zwei Stunden Fahrzeit im Rennen absolvieren, in der GTD sind es viereinhalb für den Amateur.

Jan Magnussen  ~Jan Magnussen ~

Foto: Motorsport Images

Auch LMP2 bleibt unverändert

Trotz der überraschend hohen Pace der GTP-Boliden (siehe Eintrag von 18:16 Uhr weiter unten) werden die LMP2 ihr bisheriges Niveau beibehalten. Damit bleibt es bei einem 35-Millimeter-Luftmengenbegrenzer für den Gibson-V8-Motor und einem Drehzahllimit von 8.000 Umdrehungen pro Minute. Bislang gab es keinen Restriktor und ein Drehzahllimit von 8.700 Umdrehungen pro Minute. Außerdem wiegen die Oreca 07 in diesem 950 Kilogramm, zehn Kilo mehr als 2022.

Die LMP2-Fahrer hatten sich beschwert, dass sie im Infield aus den Spitzkehren heraus LMP3- und GT-Fahrzeuge nicht mehr ausbeschleunigen können, was sie für ein Sicherheitsrisiko hielten. Überholvorgänge ziehen sich nun weiter in die Geraden hinein.

Tincknell (Porsche, GTD): Uns fehlen mindestens 16 km/h!

Dass der Porsche 911 GT3 R keine bessere Einstufung bekommt, versteht Harry Tincknell überhaupt nicht. "Der Abstand [von 2,8 Sekunden im Qualifying] ist der echte Abstand", sagt der Brite, der für AO Racing an den Start geht, gegenüber unserem Schwesterportal 'Motorsport.com Global'. "Wir werden keine plötzlich Verbesserung im Rennen durch Sandbagging sehen."

"Wir sind mit wenig Sprit gefahren, hatten Platin-Fahrer in den Autos, haben gezeigt, was wir können, und wurden von Bronze-Fahrern in anderen Autos geschlagen. Der Unterschied im Tempo ist verrückt, wir fahren in einer komplett anderen Klasse. Wir sind quasi aus dem Rennen genommen worden. Selbst wenn wir ein Ein-Runden-Rennen von der Spitze aus in Angriff nehmen würden, würden wir nicht einmal in den Top 10 landen. Als hätten andere das DRS offen."

Tincknell beziffert den Unterschied auf zehn bis zwölf Meilen pro Stunde, also 16 bis 19 km/h. "Im Dezember sind wir mit 50 Kilogramm weniger und 38-Millimeter-Restriktoren gefahren. Jetzt haben wir 33 Millimeter Das ist keine Raketenwissenschaft."

Kaum Änderungen in der BoP

Die Balance of Performance für das Rennwochenende ist veröffentlicht worden. Sie entspricht in allen Klassen genau derjenigen beim Vortest am vergangenen Wochenende. Einzige Ausnahme: Der BMW M4 GT3, der nur in der GTD-Klasse vertreten ist, erhält einen zwei Liter größeren Tank.

Besonders im Porsche-GT-Camp sorgt diese Untätigkeit für Unmut. Der neue Porsche 911 GT3 R der Generation 992 war bislang völlig chancenlos und im Qualifying 2,8 Sekunden langsamer als die Bestzeit.

Die BoP ist in unserer Info-Übersicht zu finden

So liefen die Testfahrten "Roar before the 24"

Die erste Entscheidung ist bereits gefallen: Im Qualifying am vergangenen Wochenende setzte sich der Meyer-Shank-Acura #60 (Blomqvist/Braun/Castroneves/Pagenaud) in 1:34.031 Minuten durch. Das war lediglich etwas mehr als drei Zehntel langsamer als der offizielle DPi-Streckenrekord aus dem Jahr 2019, 1:33.685 Minuten von Oliver Jarvis auf einem Mazda RT24-P. Eigentlich war erwartet worden, dass die 100 Kilogramm schwereren LMDh langsamer sind. Allerdings kommt die Highspeed-Charakteristik des Daytona International Speedway den Hybridboliden wieder entgegen.

Qualifying-Bericht
Ergebnis Qualifying
Startaufstellung zum Rennen

Außerdem standen fünf einzelne Testsitzungen bei den Testfahrten auf dem Programm. hier wurde an der Rennpace gearbeitet. Die LMDh-Boliden legten bereits eine erstaunliche Zuverlässigkeit hin und ein enges Rennen liegt in Aussicht. Die Ergebnisse hier im Überblick:
Ergebnis Session 1 (Freitag, 20. Januar, 12:40 Uhr Ortszeit)
Ergebnis Session 2 (Freitag, 20. Januar, 18:05 Uhr)
Ergebnis Session 3 (Samstag, 21. Januar, 12:48 Uhr)
Ergebnis Session 4 (Samstag, 21. Januar, 16:14 Uhr)
Ergebnis Nachtsession 5 (Samstag, 21. Januar, 20:32 Uhr)
Ergebnis Session 6 - nur GTP (Sonntag, 22. Januar, 13:41 Uhr)

Tom Blomqvist Simon Pagenaud Shank Meyer Shank Racing IndyCar ~Tom Blomqvist und Simon Pagenaud ~

Foto: Motorsport Images

Herzlich willkommen zum Event-Ticker der 24 Stunden von Daytona

Hier werdet ihr an den Tagen bis zum Start des Rennens mit den neuesten Informationen versorgt, außerdem werden wir hier kurze Zusammenfassungen der Freien Trainings einfügen. Das Event sieht das Debüt der LMDh-Boliden, die in der IMSA SportsCar Championship auf den Namen "GTP" hören.

Das Rennen geht los

Damit schließen wir unseren Pre-Event-Ticker und widmen uns dem Rennen. Wenn etwas Entscheidendes im Rennen passiert, werden wir euch mit Rennberichten auf dem Laufenden halten. Wir wünschen Euch viel Spaß beim Debüt der LMDh-Boliden!

Fahrerwechsel bei NTE Sport

Im NTE-Lamborghini #42 gibt es einen Fahrerwechsel: Don Yount wird von Robert Megennis ersetzt. Yount verzichtet auf einen Start, da er in der Nacht nicht fahren darf. Grund dafür ist ein Unfall von Kerong Li im zweiten Training am Donnerstag. Dieser führte dazu, dass der Lamborghini aufgrund fehlender Ersatzteile für das neue Evo-2-Paket des Lamborghini Huracan GT3 nicht an der Nachtsession teilnehmen konnte. Sowohl Yount als auch Li konnten daher nicht die erforderlichen Runden in der Nacht fahren. Auch am vierten Training hat das Auto nicht teilgenommen, soll aber bis zum Start des Rennens wieder einsatzbereit sein.

Alessio Deledda  ~Alessio Deledda ~

Foto: Motorsport Images

Porsche sieht enges GTP-Rennen

Porsche Motorsportchef im Gespräch mit unserem Schwesterportal 'Motorsport.com Global': "Mein Eindruck ist, dass das Feld sehr eng beisammen liegt, wenn man sich die einzelnen Rundenzeiten anschaut. Aber wir wissen nicht, wie es über die Stints im Rennen aussieht. Das ist schwer einzuschätzen", sagt er vor dem ersten Rennen der LMDh-Boliden. "Das Rennen wird über die Zuverlässigkeit entschieden. Wenn man in einem so engen Feld fünf Minuten stehen muss, tut das weh. Hoffentlich sehen wir keine Ausfälle." Wobei man natürlich anmerken muss, dass ein unplanmäßiger Stopp in der Anfangsphase aufgrund des Wave-Bys in der Anfangsphase weniger weh tut als in den letzten sechs Stunden.

"Das wird sich im Laufe der Saison ändern. Dann geht es mehr um die Performance der Autos. Aufgrund der Restriktionen bei den Reifen wird es auch darum gehen, wer am besten damit umgeht. Ich denke, wir werden in diesem Rennen einige Antworten bekommen. Alle liegen dicht beieinander, es ist noch zu früh, um zu sagen, wer wo steht. Nach dem Rennen werden wir wesentlich mehr wissen."

"Was die Rennstrategie betrifft, würde ich nicht alles geben, um die letzte Zehntelsekunde zu finden. Ich hoffe auf eine lange Grünphase, in der die Autos frei fahren können. Dann können wir die Performance der Autos wirklich beurteilen. Das würde uns die Antworten geben."

Lucas Auer operiert

Update zu Lucas Auer nach seinem heftigen Unfall im ersten Freien Training am Donnerstag, bei dem sich der Winward-Mercedes-Pilot Brüche der Lendenwirbel zugezogen hat: Der 28-jährige Österreicher wurde am Freitagabend US-amerikanischer Zeit im Halifax Medical Center operiert, was bei derartigen Verletzungen ein üblicher Eingriff zur Stabilisation ist. Die Operation ist laut Information von 'Motorsport-Total.com' gut verlaufen.

Lektüre vor dem Rennen

Zum Thema LMDh-Motoren haben wir hier ein Special: Warum die Hubraum-Monster im Motorsport zurück sind und warum das trotzdem nachhaltig ist. Viel Spaß beim Lesen!

Cadillac-Bestzeit im Abschlusstraining

Die 20-minütige GTP-Trainingssitzung ist ohne Zwischenfälle über die Bühne gegangen, viel schlauer als vorher ist aber auch niemand geworden. Fakt ist: Renger van der Zande hat sich im Ganassi-Cadillac #01 (van der Zande/Bourdais/Dixon) in 1:36.742 Minuten die letzte Bestzeit im Rennen gegen die Uhr geholt, weit weg von allen bisherigen Bestzeiten. Drei der neun GTP-Boliden nahmen am Training gar nicht erst teil.

Ergebnis 5. Freies Training
Kumuliertes Ergebnis aller Freien Trainings

Nick Tandy: Einblicke in die Reifen-Wissenschaft

Porsche-Werksfahrer Nick Tandy gibt Einblicke in die Reifenstrategie bei den 24 Stunden von Daytona 2023. In Daytona kommen aufgrund des geringen Verschleißes lediglich weiche Reifen zu Einsatz. Diese gibt es für warme und kühle Bedingungen - die Reifen heißen also "Soft Hot" und "Soft Cold". Aufgrund des geringeren Reifenkontingents in diesem Jahr müssen einzelne Reifensätze auch Doppelstints durchhalten.

"Wir sind im Nachttraining mit dem Soft Cold gefahren. Das war die einzige Sitzung, in der wir ihn verwendet haben, denn beim 'Roar' [-Vortest] hat es ja in der Nachtsession geregnet. Die Langlebigkeit dieses Reifens hat uns positiv überrascht, denn es war in der Nacht doch noch recht warm. Wir müssen 13 Stunden im Rennen mit diesem Reifen fahren, und haben ihn erst jetzt getestet! Am Ende des Rennens müssen wir den Soft Hot verwenden. Deshalb kann es passieren, dass wir im Rennen eine Veränderung des Kräfteverhältnisses sehen werden. Ein Auto mag Probleme haben, die Vorderreifen auf Temperatur zu bringen, dann können sie mit den Colds Probleme bekommen. Andere nehmen die Hinterreifen stärker ran, dann kriegen sie Probleme auf dem Hot."

Neu für Tandy ist im Prototypensport die Tatsache, dass es keine maßgeschneiderten Reifen wie zu LMP1-Zeiten mehr gibt: "Die passen auf unser Auto natürlich nicht so gut wie die Maßgeschneiderten. Das ist einer der Schlüsselpunkte in Daytona. Wegen der hohen Kräfte in den Steilkurven müssen wir mit nicht idealen Reifendrücken und Aufhängungsabstimmungen fahren. Es geht um die letzten sechs Stunden. In der Nacht geht es darum, in der Führungsrunde zu bleiben. Man kann nicht einfach nur rumrollen und aus der Führungsrunde fallen. Aber die Performance auf dem Soft Hot wird unsere Positionen am Ende des Rennens bestimmen."

Opfert BMW Geschwindigkeit für Zuverlässigkeit?

Auch nach dem starken Longrun von Nick Yelloly im vierten Freien Training tauchten die BMW M Hybrid V8 bislang nicht an der Spitze der Zeitenlisten auf. Das könnte einen Grund haben: Dass man zugunsten der Zuverlässigkeit auf Tempo verzichtet. Das jedenfalls deutet Augusto Farfus im Gespräch mit unserem Schwesterportal 'Motorsport.com Global' an.

"Was die reine Pace angeht, sind wir nicht ganz da, wo wir sein wollen. Das liegt vor allem daran, dass wir uns nie so sehr auf die reine Performance konzentriert haben", so der dreimalige Tourenwagen-Weltmeister im RLL-BMW #24 (Eng/Farfus/Wittmann/Herta). "Wenn mich nicht alles täuscht, waren wir beim Roar [Vortest] das Auto, das die meisten Kilometer abgespult hat. Wenn man dieses Rennen ohne Probleme übersteht, hat man gute Chancen auf ein gutes Ergebnis. Vielleicht fehlt uns auf Acura ein bisschen die Pace, wenn man sieht, mit welcher Leichtigkeit sie auf die Pole gefahren sind. Aber das ist im Moment unsere geringste Sorge.

"Wenn ein GTP-Team hier sagt, es sei bereit, dann lügt es. Wir hatten alle so viele kleine, unerwartete Probleme. Im Moment ist es ein ständiger Lernprozess. Die Pace ist im Moment sicher am wenigsten relevant, vor allem bei diesem Rennen. Vieles liegt nicht in unserer Hand, weil so viele Drittparteien [Bosch, Xtrac, Williams] involviert sind. Meine größte Sorge für dieses Rennen ist ein 5-Dollar-Sensor oder die MGU. Es geht darum, seine Runden zu drehen, keine Fehler zu machen und so wenig Zeit wie möglich in der Garage zu verbringen.

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