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Alex Zanardi: Habe "das Beste" aus meiner Situation gemacht

Im Jahr 2001 verlor Alex Zanardi beim CART-Rennen am Lausitzring in Deutschland beide Beine - Seitdem habe er "das Beste" aus seinem Leben gemacht

Es war ein schwarzer Tag im Motorsport, als Alex Zanardi in der CART-Saison 2001 am Lausitzring beide Beine verlor. Der Italiener war mit kalten Reifen aus der Box gefahren und wollte zurück auf die Strecke. Jedoch drehte er sich und wurde heftig von Alex Tagliani getroffen. Bei dem Unfall verlor Zanardi seine Beine, aber nicht den Willen, Motorsport zu betreiben. Heute fährt der 52-Jährige mit einem auf ihn angepasstem System auf höchstem Level.

"Ich erhalte viele positive Reaktionen, in denen es heißt: 'Wow, schaut euch an, was er macht, das ist fantastisch!', so Zanardi über sein Schicksal. "Aber in Wirklichkeit ist es das nicht. Es ist halt machbar. Es fühlt sich für mich sehr natürlich an." Für einen Rennfahrer, der einen so schweren Unfall hatte, sei es normale tägliche Routine, Hürden zu überwinden. Zanardi sei im Laufe der Jahre flexibler geworden als früher.

"Mein Mund ist beispielsweise ein Instrument geworden, um Gegenstände zu transportieren", erklärt der Rennfahrer. "Ich nutze ihn sehr oft. Und dadurch ist er wesentlich feinfühliger geworden als normal." Auch er erlebe den Punkt, an denen er seine Bewegungen nicht mehr wahrnimmt, wie jeder Mensch. Er sagt: "Manchmal nimmt man Sachen in die Hand und spürt sie gar nicht, weil man es einfach gewohnt ist, Gegenstände mit der Hand festzuhalten. Man fragt sich, wo man es denn gelassen hat, und dann fällt einem ein, dass man es in der Hand hält."

"Dasselbe ist mir auch passiert, nur eben mit dem Mund", sagt Zanardi. "Ich habe nach meinem Handy gesucht, als ich zum Auto ging. Dann habe ich mich danach tot gesucht. Und erst nach einiger Zeit ist mir klar geworden, dass ich mein Handy noch im Mund hatte." Sein Körper habe sich daran gewöhnt, die vorhandenen "Teile" völlig anders einzusetzen als vor dem Unfall. Zanardi sei flexibler geworden und könne sich an die Situationen anpassen. "Wenn wir also etwas an der Bedienung des Autos verändern, kann ich mich sehr schnell darauf einstellen", erklärt der Italiener, der im Jahr 2018 in Misano sein DTM-Debüt gegeben hat.. "Das ist ein Vorteil, der die Nachteile, die ich habe, minimiert."

Trotz der großen Bewunderung für seine Leistungen wolle Zanardi seinen Rennfahrerkollegen an der Strecke nicht die Show stehlen. "Ich kann den Fans nur Danke sagen", so Zanardi weiter. "Ich habe so viel in den Medien und im Internet gesehen. Es scheint, als würde ich für viele Schlagzeilen sorgen. Das ist natürlich fantastisch, aber es bringt natürlich auch ein wenig Druck mit sich. Ich möchte niemanden mit einer schlechten Performance enttäuschen." Zuletzt startete Zanardi bei den 24h von Daytona, bei denen sein BMW-Team ein durchwachsenes Rennen erlebte.

Für Menschen, die ein ähnliches Schicksal erlitten haben wie er selbst, wolle Zanardi ein Vorbild sein. Er betont aber, dass er sein eigenes Leben lebe und es nicht darauf anlegen würde, im Mittelpunkt zu stehen. Er sagt: "Es gibt viele Menschen, die mit einer Behinderung klar kommen müssen, aber nicht die Möglichkeiten hatten, wie ich sie hatte. Dessen Name war nicht Zanardi. Ich habe viele Menschen gesehen, die sich dem Leben stellen mussten und gelernt haben, ihr es zu genießen."

Es sei wichtig, das "Leben als ein Geschenk" anzusehen und "keine Sekunde" zu verschwenden. "Ich persönlich hatte Glück, weil ich immer optimistisch war und Möglichkeiten hatte", sagt der 52-Jährige. "Ich hatte auch die richtigen Leute an meiner Seite wie meine Frau. Ich habe einfach das Beste daraus gemacht und das ist auch mein Tipp: Macht einfach das Beste daraus." Zanardi würde heute noch Motorsport betreiben, weil es "technisch" für ihn möglich sei. "Wenn ich als Inspiration diene, dann füllt das mein Herz mit Stolz" sagt er. "Ich bin ein glücklicher Kerl, der die Möglichkeiten hat, das zu machen, was ihm Spaß macht."

Mit Bildmaterial von Art Fleischmann.

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