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Analyse: Wo stehen die LMDh-/GTP-Hersteller vor den 24h Daytona 2023?

Die 24h von Daytona 2023 eröffnen das LMDh-Zeitalter: Motorsport-Total.com nimmt die vier Hersteller Acura, BMW, Cadillac und Porsche unter die Lupe

Analyse: Wo stehen die LMDh-/GTP-Hersteller vor den 24h Daytona 2023?

In dieser Woche ist es endlich soweit: Mit den 24h von Daytona 2023 geht das erste Rennen der heißersehnten LMDh-Ära über die Bühne. Beim Auftakt der neuen IMSA-Saison treffen in der neuen Top-Kategorie GTP vier Hersteller aufeinander: Acura, BMW, Cadillac und Porsche. 'Motorsport-Total.com' zeichnet den Weg nach, den die vier Marken seit dem jeweiligen Roll-out gegangen sind und ordnet in alphabetischer Reihenfolge ihre jeweiligen Chancen ein.

Acura ARX-06: Leichter Favorit?

Im Vergleich zu den anderen Herstellern gehört der US-Ableger von Honda zu den Spätzündern: Das Roll-out und die ersten Testfahrten des ARX-06 erfolgten Mitte Juli in Frankreich. Seitdem haben sich die Acura-Einsatzmannschaften Meyer Shank Racing und Wayne Taylor Racing hauptsächlich in den USA auf das neue Langstecken-Zeitalter vorbereitet.

Über weite Strecken verliefen die Testfahrten ruhig, im Oktober kam es jedoch in Braselton zu zwei Unfällen. Einer der Crashes war auf eine gebrochene Radaufhängung zurückzuführen. Da man mit einer Übergangslosung unterwegs war, musste die Komponente neu designt werden. Wie alle Hersteller hatte Acura auch mit den neuen Spec-Systemen zu kämpfen. Ebenso bereiteten die weltweiten Lieferschwierigkeiten Probleme.

Bei offiziellen IMSA-Testfahrten fiel vor allem der helikopter-ähnliche Klang des Acura ARX-06 beim Bremsvorgang auf. HPD-Technikchef David Salters erklärte gegenüber 'Motorsport.com Global': "Das Zusammenspiel von Motorbremse, Rekuperation und Fahrzeugmanagement in der Kurve zusammen mit der Elektrifizierung führt zu diesem Geräusch."

Acura schien aufgrund des späten Testbeginns, des Lieferverzugs und der Unfälle eher im Hintertreffen zu sein, doch beim Roar-Test drehten die ARX-06 auf. Vier der fünf trockenen Testsessions führte Hondas US-Ableger an, zudem fuhr Tom Blomqvist die Pole für die 24h von Daytona heraus. So geht Acura als leichter Favorit ins Wochenende.

BMW M Hybrid V8: Fragezeichen Zuverlässigkeit

Noch später als Acura war nur BMW dran. Es dauerte bis Ende Juli, ehe der Autobauer aus München das Roll-out des M Hybrid V8 absolvieren konnte, erste Testfahrten folgten im August in Barcelona und im Motorland Aragon. Danach ging auch für BMW das Testprogramm auf US-amerikanischen Strecken wie Daytona, Sebring und Road Atlanta weiter.

LMDH: BMW M Hybrid V8 für die GTP-Klasse der IMSA 2023

LMDH: BMW M Hybrid V8 für die GTP-Klasse der IMSA 2023

Foto: Motorsport Images

Auch das Einsatzteam Rahal Letterman Lanigan Racing musste einen Unfall hinnehmen, auf feuchter Strecke in Watkins Glen. Das hätte beinahe Auswirkungen auf die offiziellen IMSA-Testfahrten auf der Road Atlanta Anfang Oktober gehabt. In Kooperation mit Dallara konnte der Bolide rechtzeitig wieder auf Vordermann gebracht werden.

Der BMW M Hybrid V8 absolvierte schließlich Anfang November in Sebring einen ersten 24h-Test, doch dort lief es nicht reibungslos. Immer wieder kam es zu längeren Standzeiten, die Zuverlässigkeit scheint zu diesem Zeitpunkt also noch nicht auf dem gewünschten Level gewesen zu sein. Als Achillesfersen entpuppten sich Motor, Getriebe und Hybrid.

Dafür lief es in Daytona schon besser bei den Münchnern. Beim Roar-Test spulten die beiden LMDh-Prototypen ohne großes Zicken ihr Programm ab, lediglich Philipp Eng leistete sich einen Dreher. In Sachen Pace war BMW jedoch nur dritte Kraft beim Roar. Pokerspiel, oder ist man beim Rennen auf die neu gewonnene Zuverlässigkeit angewiesen?

Cadillac V-LMDh: Doch nicht so gut?

Vor Acura und BMW schickte Cadillac seinen LMDh-Prototypen auf die Strecke: Anfang Juli erfolgte das Roll-out, kurz darauf wurde schon in Sebring getestet. Sofort bestach der Cadillac V-LMDh durch seinen brachialen Sound. Die US-Amerikaner setzen als einziger Hersteller auf einen V8-Saugmotor, der auch noch satte 5,5 Liter Hubraum hat.

Auch von Unfällen blieben die Einsatzteams Action Express und Ganassi verschont. Ruhig und abgeklärt spulte man das Testprogramm ab und sammelte dabei dem Vernehmen nach die zweitmeisten Kilometer hinter Porsche. Ähnlich wie BMW absolvierte auch Cadillac Anfang November einen 24h-Test in Sebring, jedoch ohne große Probleme.

Cadillac V-LMDh (GTP) bei den 24h Daytona 2023

Cadillac V-LMDh (GTP) bei den 24h Daytona 2023

Foto: Motorsport Images

Das Feedback der Fahrer fiel ebenfalls äußerst positiv aus, von "Das hält dich wach" (Sebastien Bourdais) bis hin zu "Macht Spaß zu fahren" (Earl Bamber). Inzwischen wirft das die Frage auf: Sind diese Aussagen Indizien für ein - im Vergleich zur Konkurrenz - zu nervöses Fahrzeug? Immerhin war der Cadillac V-LMDh beim Roar-Test das langsamste Fahrzeug.

Nach sechs Testsessions lagen die drei US-Prototypen auf den Plätzen sechs, acht und neun, im Qualifying sprangen die Plätze vier, fünf und sechs heraus. Noch dazu behinderten Schaltprobleme in der ersten Testsession den Action-Express-Cadillac #31. Die Aussichten sind also ausgerechnet beim großen 24h-Klassiker zuhause alles andere als rosig.

Porsche 963: Nutzen Gegner die Pionierarbeit aus?

Als erstes LMDh-Fahrzeug erblickte der Porsche 963 das Licht der Welt - mit großem Abstand. Das Roll-out erfolgte bereits im Januar 2022, es folgten Tests in Barcelona, Spa und Monza im Frühjahr/Sommer, ehe es gemeinsam mit der Konkurrenz für das weitere Testprogramm nach Amerika ging. Logisch, dass man die meisten Kilometer sammelte.

Lange wurde die viele Vorbereitungszeit als Vorteil gesehen. Doch inzwischen relativiert sich das. Porsche hatte zwar sein Auto als erster LMDh-Hersteller auf der Strecke. Dafür hatten die Zuffenhausener auch mit sämtlichen Kinderkrankheiten der Spec-Komponenten zu kämpfen und mussten deshalb Pionierarbeit für die Konkurrenz leisten.

Porsche erarbeitete sich dabei zwar viel Wissen, doch ob man dadurch auch Branchenprimus in Sachen Zuverlässigkeit ist, steht auf einem anderen Blatt Papier. Als erster Hersteller absolvierte man bereits im Oktober einen Ausdauertest in Sebring, der über 36 Stunden ging. Dabei bereiteten lediglich die berüchtigten Bodenwellen Probleme.

Dass Potenzial im Porsche 963 schlummert, beweist der Roar-Test. Felipe Nasr gelang im Laufe der sechs Sessions die Testbestzeit. Als einziger Fahrer knackte er die Marke von 1:35 Minuten. Zudem stellte der Brasilianer den Penske-Porsche #7 im Qualifying auf den zweiten Platz. Hält der 963, zählt er zusammen mit dem Acura zu den Favoriten.

Fazit

Nach sechs Sessions und insgesamt acht Stunden Fahrzeit beim Roar-Test haben die Rundenzeiten noch relativ wenig Aussagekraft. Gleiches gilt für die Zeiten aus dem Qualifying. Das liegt einerseits an den unterschiedlichen Programmen der Teams und Hersteller in Daytona und auf den anderen Strecken. Andererseits ist die neue LMDh-Klasse eine BoP-Formel.

Ein Spiel mit allzu offenen Karten könnte deshalb zu einer schlechteren Einstufung in der Balance of Performance führen. Das wollen die Teams und Hersteller logischerweise tunlichst vermeiden. Valide Rückschlüsse zu ziehen ist daher kaum möglich. Am ehesten sieht es aber derzeit nach einem Kampf zwischen Acura und Porsche an der Spitze aus.

BMW und Cadillac dagegen fehlten bislang ein paar Zehntel auf die reine Pace ihrer Gegner. Doch gerade die Münchner könnten mit einem standfesten Auto punkten. Eine Hauptrolle dürfte auch das neue Einheits-Hybridsystem spielen. Bei den Tests bereitete es immer wieder Probleme - im Rennen würde das über Sieg oder Niederlage entscheiden.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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