Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Edition

Deutschland Deutschland
Gerücht

Arbeitet G-Drive Racing an einem DPi-Projekt für 2020?

Gerüchte aus dem Umfeld von G-Drive Racing deuten auf ein mögliches Engagement in der IMSA SportsCar Championship 2020 hin - Doch die Hürden sind groß

#26 G-Drive Racing Oreca 07 - Gibson: Roman Rusinov, Andrea Pizzitola, Jean-Eric Vergne

Russischer Humor gilt in der Regel als schwarz, doch G-Drive Racing plant offenbar einen richtigen Coup. In den USA hat der Präsident womöglich bald ein Strafverfahren wegen russischer Wahlkampfhilfe am Hals. Sollte er sich halten können, steht die nächste Präsidentschaftswahl Ende 2020 an. Und genau in jenem Jahr erwägt offenbar G-Drive Racing den Einstieg in die Topkategorie der IMSA SportsCar Championship mit einem russischen Nationalteam.

Was erst einmal nach einem deftigen Schuss Satire klingt, hat laut 'Daily Sportscar' einen realen Hintergrund. Demzufolge soll ein eigenständiger DPi aufgebaut werden, der auf einem Oreca 07 basiert und den 4,5-Liter-Gibson-LMP1-Motor verwendet. Dieser soll dann auch noch den Namen eines russischen Autobauers tragen, womit nur AwtoWAS (Lada) in Frage kommt. Das britisch-amerikanische Portal bezieht sich dabei auf mehrere anonyme Quellen.

Prinzipiell wäre es ein logischer Schritt. Roman Russinow ist jahrelang in der LMP2 unterwegs gewesen und hat dort jeden erdenklichen Titel geholt, zum Teil aber auch reichlich Erde verbrannt: Sei es mit Ausnahmegenehmigungen wegen seiner Fahrer-Einstufung, vier Teamwechseln in fünf Jahren oder zuletzt der Tank-Schummelei bei den 24 Stunden von Le Mans. Ein Tapetenwechsel und eine höhere Klasse kämen dem talentierten Russen nicht ungelegen. Da die LMP1 aufgrund des anstehenden Reglementswechsels keine Option ist, bietet sich die IMSA SportsCar Championship an.

Würde die Politik das zulassen?

Natürlich gilt es für ein derartiges Projekt zahlreiche Hürden aus dem Weg zu räumen. Zunächst einmal wären da die Motorsport-internen Schwierigkeiten. G-Drive Racing ist kein eigenständiges Team, sondern ein Name, der verschiedenen Teams in der Vergangenheit übergestülpt wurde. Es existiert also keine Infrastruktur für eine Eigenentwicklung. Immerhin geht es 2019 ins dritte gemeinsame Jahr mit TDS Racing (länger als jede andere bisherige G-Drive-Partnerschaft in der LMP2), doch auch dieses Team hat bislang keine Eigenkreationen auf Kiel gelegt.

Theoretisch denkbar wäre auf den ersten Blick ein Zusammenschluss mit SMP Racing, aber auch das ist kaum wahrscheinlich. Russinow war 2014, damals mit Oak Racing als Partner, Rivale seines Landsmanns Sergei Slobin (SMP Racing) in der LMP2-Klasse der WEC. Slobin und Russinow waren sich spinnefeind. Ein Bremsdefekt beim Finale in Sao Paulo entschied damals den Kampf zu Gunsten Slobins. Gegen eine Verbrüderung mit SMP spricht auch das gemunkelte Oreca-Chassis, denn SMP Racing ist mit Dallara verbandelt.

 

Als noch schwieriger dürften sich die Hürden außerhalb des Sports erweisen. Bekanntermaßen sind die Beziehungen zwischen Russland und den USA nicht gerade die Besten. Der Sprithersteller G-Drive ist eine Tochter von Gazprom und damit im direkten Umfeld Wladimir Putins anzusiedeln.

Infolge der Ukraine-Krise sind zahlreiche Vertraute Putins von den USA mit Sanktionen belegt worden. Zwar gibt es ausreichend findige Köpfe, um die Sanktionen zu umgehen, doch sollte wirklich ein russisches Nationalteam auf US-amerikanischem Boden Rennen fahren wollen, könnten die Schlupflöcher schnell geschlossen würden.

2019 weiter mit ELMS und Vergne

Die nähere Zukunft jedenfalls ist erst einmal weniger spektakulär: Es soll beim ELMS-Engagement plus den WEC-Läufen in Spa und Le Mans bleiben, die Russinow gemeinsam mit Andrea Pizzitola unter Mithilfe von Jean-Eric Vergne und Alexandre Imperatori gewonnen hat.

Die Dienste von Vergne hat sich G-Drive Racing bereits gesichert, doch bei zwei ELMS-Läufen wird der Formel-E-Meister seiner Mission Titelverteidigung bei DS-Techeetah nachkommen müssen. "Die vergangene Saison hat gezeigt, dass Jean-Eric einer der weltbesten Piloten ist", sagt Russinow. "Mit ihm weiterzumachen ist ein logischer Schritt, denn unser einziges Ziel sind Siege."

Vorheriger Artikel IMSA lässt DPi-Kategorie von der Leine: Leichter und stärker
Nächster Artikel IMSA-Testfahrten 2019: 47 Fahrzeuge eingeschrieben

Kostenlos registrieren

  • Direkt zu Deinen Lieblingsartikeln!

  • Benachrichtigungen für Top-News und Lieblingsfahrer verwalten

  • Artikel kommentieren

Edition

Deutschland Deutschland