Der bittersüße Doppelsieg: Freude und Wehmut bei Porsche
Ein sportlich hochwertiger Doppelsieg, doch es überwiegt Traurigkeit - Porsche verabschiedet sich mit einem Knall aus der IMSA SportsCar Championship
Der Hattrick ist geglückt: Zum dritten Mal in Folge hat Porsche die 12 Stunden von Sebring in der GTLM-Klasse gewinnen können. Und bei allen drei Malen saßen Nick Tandy und Frederic Makowiecki am Steuer. 2020 half Earl Bamber aus, der auf beiden Fahrzeugen fuhr.
Doch unter den Jubel des Sieges mischt sich auch der Schmerz des Abschieds. Denn Porsche zieht beim IMSA-Engagement nach sieben Jahren den werksseitigen Stecker und trennt sich damit auch vom Einsatzteam Core Autosport.
"Dieses Wochenende war nicht einfach für uns. Aufgrund des bevorstehenden Abschieds war die Stimmung anders als sonst, aber alle sind damit super umgegangen", sagt Porsche-IMSA-Einsatzleiter Steffen Höllwarth. "Ich bin unwahrscheinlich stolz auf die gesamte Mannschaft."
"Unter all den Jubel mischt sich bei mir auch enorme Wehmut", sagt Tandy. "Wir haben in den zurückliegenden Jahren so viele großartige Siege gefeiert, das Team ist mir sehr ans Herz gewachsen."
Tandy soll Medienberichten zufolge 2021 zu Corvette wechseln. Dort würde er den Platz von Oliver Gavin einnehmen, der seinerseits zumindest als Vollzeitfahrer bei Pratt & Miller aufhört, womöglich aber gar nicht mehr zum Einsatz kommt.
Letztes GTLM-Rennen für den "Bamthor"
Ein besonderes Ereignis war der Sieg für Earl Bamber. Der Neuseeländer war nämlich auf beiden Porsche 911 RSR-19 gemeldet. "Irgendwie fühlt es sich ganz seltsam an, gleichzeitig als Sieger und als Zweitplatzierter auf das Podium gerufen zu werden. So etwas gibt es nicht alle Tage", sagt er mit einem Lachen.
"Ich habe zum Sieg der Startnummer 911 nur einen kleinen Teil beigetragen, mein Hauptjob waren die Stints in 'meiner' Nummer 912. Ein Doppelsieg beim Finale - besser kann ein Abschied aus einer Rennserie gar nicht sein. Das wird für immer in Erinnerung bleiben."
Bamber/Makowiecki/Tandy holten den letzten werksseitigen GTLM-Sieg
Foto: Motorsport Images
Es ist auch das Ende des in der IMSA bekannt gewordenen "Bamthors". Earl Bamber und Laurens Vanthoor vermarkteten ihren Porsche auf diese Weise in den USA.
Es war für Porsche beim Großeinsatz in IMSA Sportscar Championship, Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) und GT-World-Challenge (GTWC) Europe ein erfolgreiches Wochenende.
In der IMSA gab es neben dem Doppelsieg in der GTLM auch einen Klassensieg in der GTD durch den Wright-Porsche #16 (Hardwick/Long/Heylen). In der WEC siegten die Porsche 911 RSR in GTE Pro (hier ebenfalls Doppelsieg) und GTE Am. In der GTWC sprang ein zweiter Platz durch GPX Racing heraus. Allerdings verpasste Porsche in allen Serien den Titelgewinn.
Mit Bildmaterial von Art Fleischmann.
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