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Rennbericht

Die andere Daytona-Kollision: LMP2-Kampf durch Sprit entschieden

Louis Deletraz lässt durchblicken, dass Tower Motorsport die LMP2-Klasse nicht hätte gewinnen können - Colton Hertas Manöver hält er dennoch nicht für fair

Angesichts des GTD-Pro-Dramas bei den 24 Stunden von Daytona 2022 wurde das andere packende Finish beinahe vergessen. Auch in der LMP2-Kategorie gab es ein dramatisches Finale, das nur wenige Minuten vor dem Porsche-Clash genau an derselben Stelle auf ähnliche Art und Weise entschieden wurde.

Das bessere Ende hatte Colton Herta im Dragonspeed-Oreca #81 (Lux/DeFrancesco/O'Ward/Herta) für sich, während Louis Deletraz im Tower-Oreca #8 (Farano/Deletraz/de Andrade/Habsburg) das Nachsehen hatte und noch auf Rang drei zurückfiel. Die Rennleitung untersuchte den Vorfall und sprach keine Strafe aus.

Dragonspeed kämpfte sich nach anfänglichen Strafen von drei Runden Rückstand zurück ins Rennen. Das Gelbphasen-Reglement mit Wave-bys macht das möglich. Die #81 hatte schon einen Vorsprung von rund einer Minute, als Tower Motorsport einen Reifenschaden erlitt. Dann gab es in den letzten zwei Stunden zwei Gelbphasen, die zum großen Finale führten.

Zwölf Minuten vor Schluss attackierte Herta den nun führenden Deletraz in der Le-Mans-Schikane. Der IndyCar-Pilot bekam die Schikane, drängte dabei aber den Schweizer von der Strecke. Dieser musste daraufhin weit durch die Wiese, und wurde letztlich Dritter.

"Er hat gelupft, um ein bisschen Luft zu einem GT-Fahrzeug zu lassen", sagt Herta. Wäre Deletraz am Ende der Schikane aufgelaufen und hätte dort lupfen müssen, wäre Herta auf der anschließenden langen Geraden vorbeigekommen. "Als er gelupft hat, konnte ich mich innen reinbremsen."

Warum Deletraz nicht gewinnen konnte

Dass es keine größere Aufregung um das Manöver gab, hat letztlich wohl auch daran gelegen, dass Tower Motorsport die Führung ohnehin hätte abgeben müssen. "Wir mussten aufgrund eines Problems beim letzten Boxenstopp Benzin sparen. Das hat Colton die Chance gegeben, in der Bus Stop [Le-Mans-Schikane] zu attackieren", schreibt er in den sozialen Medien.

Er macht auch Herta keinen Vorwurf: "Das war hart, aber ich hätte das Gleiche getan, wenn ich in seiner Position gewesen wäre. Dafür sind wir schließlich hier. Gratulation, Jungs, genießt es!"

Dass er Sprit sparen musste, erklärt letztlich auch, warum er vor der Schikane gelupft hat. "Zwei Runden vor dem Vorfall hat man mir gesagt, dass ich Sprit sparen muss", führt er gegenüber 'Sportscar365' aus.

"Ohne das wäre er niemals vorbeigekommen. Ich wäre schneller gewesen und bin auch besser durch den Verkehr gekommen. Aber dann musste ich massives Lift-&-Coast betreiben und viel Sprit sparen. Erst dadurch bin ich in diese Situation geraten."

Herta sieht es ähnlich: "Ich wusste, dass ich einen Gripvorteil haben würde. Aber es ist ziemlich schwierig, in diesen Fahrzeugen einen Run zu bekommen, besonders in der Schikane, weil die Luft so stark verwirbelt wird. Meistens hat mir das einen Angriff verbaut. Erst in dieser Situation hat es ihn [durch den vorausfahrenden GT] erwischt."

Deletraz hält Attacke nicht für fair

Herta betonte unmittelbar nach dem Rennen, dass er das Manöver für fair hielt: "Ich war derjenige, der innen war. Zu zweit nebeneinander durch die Schikane, das geht halt nicht."

Deletraz widerspricht Hertas Ansicht: "Jemanden so wegzuschieben ist nicht fair. Andererseits, ja, es war nicht fair, aber wenn ich in dieser Position gewesen wäre, hätte ich es wohl auch getan."

"Eine Stunde zuvor war ich in derselben Position wie er. Ich habe ihm Raum gegeben und wir konnten zu zweit durch die Schikane fahren. Wobei ich jetzt nicht weiß, ob es da Colton oder [Pato] O'Ward gewesen."

Für Deletraz war es bereits der zweite verlorene LMP2-Sieg bei einem großen 24-Stunden-Rennen innerhalb eines halben Jahres. Bei den 24 Stunden von Le Mans 2021 im August war er Teil der WRT-Crew, die den Sieg in der letzten Runde durch einen Kurzschluss verlor, der den Gaspedalsensor lahmlegte.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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