Erstes Rennen der GTD Pro: Fahrzeuge teils weit auseinander
Das Qualifikationsrennen zu den 24 Stunden von Daytona war das Debüt für die GTD Pro - Die BoP in der GT3-Klasse dürfte für Diskussionen sorgen
Das neue Zeitalter ist eingeläutet: Das 100-Minuten-Qualifikationsrennen zu den 24 Stunden von Daytona war die erste Bewährungsprobe für die neue Klasse GTD Pro. Die GT3-basierte Klasse erlebte ein gemischtes Fazit, denn siegfähig waren lediglich Porsche und Lamborghini (die letztlich auch gewannen), mit Mercedes-AMG und Aston Martin knapp dahinter.
Corvette, Lexus, BMW und Ferrari schauten hingegen ziemlich in die Röhre. In der schnellsten Runde liegen Porsche, Lamborghini und Aston Martin im mittleren 1:46er-Bereich ziemlich gleichauf, Lexus bildet ein alleiniges Mittelfeld. Corvette, BMW und Ferrari kamen nicht unter 1:47 Minuten im Renntrimm.
Noch deutlicher offenbart sich das Bild, wenn die besten Sektorzeiten zusammengerechnet werden. Werden die Sektorbestzeiten vom Rennen zusammengerechnet, kommt der KCMG-Porsche #2 (Vanthoor/Pilet/Olsen/Imperatori) in 1:45.862 Minuten auf den schnellsten Wert. Das ist fast drei Zehntelsekunden schneller als die Bestmarke aus dem Qualifying für das Qualifikationsrennen durch dasselbe Fahrzeug (1:46.136).
Theoretische Bestzeit: Vier Fahrzeuge stechen negativ heraus Foto: smg/Stritzke
Unterschiedliche Stärken und Schwächen
Der Lamborghini ist im kurvigen ersten Sektor dominant, der bis zum Ausgang der ersten Spitzkehre nach rechts geht, dem "International Horseshoe". Mirko Bortolotti gelang in dem nur 25 Sekunden kurzen Sektor eine Zeit, die fast eine Zehntelsekunde schneller war als die des nächsten Fahrzeugs.
Porsche holte wenig überraschend in Sektor 2 die meiste Zeit. Dieser Sektor endet vor der Bus-Stopp-Schikane. Der Porsche 911 GT3 R profitiert aus den zwei Spitzkehren ("Western Horseshoe" und Auffahrt auf das Tri-Oval) heraus von seinem Heckmotor.
Analyse Sektor 1: Lamborghini deutlich vornweg Foto: smg/Stritzke
Im dritten Sektor, in dem es bis auf die schnelle Schikane (zwischenzeitlich angebrachte Baguette-Randsteine wurden nach einem Test vor dem Wochenende schnell wieder beseitigt) eigentlich nur geradeaus geht, stehen Lexus, McLaren und Mercedes-AMG am besten da. Dahinter folgt Porsche. BMW, Corvette und Ferrari liegen in allen drei Sektoren merklich zurück.
Corvette muss noch lernen
"Natürlich sind wir von unserer Pace nicht gerade begeistert", sagt Corvette-Werkspilot Tommy Milner. Die Corvette C8.R ist ein besonderer Fall. Es handelt sich um ein GTE-Auto, das auf GT3-Niveau gebalanct wurde. "Wir müssen noch einiges lernen, vor allem bei den Reifen."
Der zweite Sektor gehört Porsche Foto: smg/Stritzke
Ferrari und Acura (nicht in der GTD Pro vertreten) wurden in der BoP tüchtig eingebremst, wobei der Acura NSX GT3 ein Update erhalten hat. Risi Competizione gelang zwar Startplatz fünf, im Rennen fiel der Ferrari dann bis auf P11 zurück.
Topspeed-Sektor 3: Windschatten kann hier eine Rolle spielen Foto: smg/Stritzke
Und natürlich bleibt die Unsicherheit, wer schon alles gezeigt hat. "Ich bin mir überhaupt nicht sicher, inwiefern wir das wahre Kräfteverhältnis gesehen haben", sagt Jan Heylen, der mit dem Wright-Porsche #16 (Hardwick/Robichon/Heylen/Lietz) auf Platz drei in der GTD-Klasse fuhr, dann aber durch eine nachträgliche Strafe zurückfiel.
Sandbagging kann in der IMSA SportsCar Championship jedoch teuer werden, denn es gibt Strafen, wenn Performance verschleiert wird. 2016 musste beispielsweise Lamborghini eine Zeitstrafe von fünf Minuten absitzen. Die IMSA hat noch Zeit, bei der BoP bis zum Hauptevent nachzujustieren.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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