Jenson Button erstaunt: LMDh komplizierter als F1-Auto!
Jenson Button fährt mit den 24 Stunden von Daytona sein zweites IMSA-Rennen mit dem zweiten unterschiedlichen Auto - Die Komplexität überrascht ihn
Eigentlich sollten die LMDh-Boliden, die in der GTP-Klasse der IMSA SportsCar Championship eingesetzt werden, deutlich simpler sein als die hochkomplexen LMP1-Hybriden der 2010er-Jahre in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC). Doch Jenson Button gewährt erstaunliche Einblicke in die Welt der Hypercars. (24h Daytona 2024 im Livestream)
"Das Wichtigste ist, die Systeme im Auto zu erlernen. Das braucht Zeit. Wenn sie über Funk sagen: 'Multi dies, Multi das', dann gibt es einfach so viel", sagt der Formel-1-Weltmeister von 2009. "In diesem Auto gibt es hundert Dinge mehr zu tun als in einem Formel-1-Auto. Es ist technisch so fortschrittlich, es ist verrückt!"
"In der Formel 1 wird vieles hinter den Kulissen erledigt, aber wir können es im Auto machen. Es gibt so viel einzustellen. Es geht darum, die Systeme zu verstehen, wo sie sich am Lenkrad befinden und welchen Einfluss sie auf das Auto haben."
Button gab sein GTP-Debüt beim Petit Le Mans 2023 als Teil des Aufgebots von JDC-Miller Racing im privaten Porsche 963. Bei den 24 Stunden von Daytona 2024 ist er Teil des Honda-Werksteams Wayne Taylor Racing und teilt sich den Acura ARX-06 mit Jordan Taylor, Louis Deletraz und Colton Herta.
"Ich wollte dieses Rennen schon seit vielen Jahren fahren und habe schon seit Jahren mit Wayne (Taylor) gesprochen", verrät der 44-Jährige. "Es hat nur mit dem Timing und anderen Dingen nicht geklappt. Aber in diesem Jahr hat es geklappt und ich bin in die WEC eingestiegen", erklärte er. Jahrelang setzte WTR nur ein Auto ein, seit diesem Jahr betreut das Team zusammen mit Andretti beide Acuras.
"Es ist toll, mit einem coolen Team zusammenzuarbeiten, das dieses Rennen schon oft gewonnen hat, und mit Fahrern, vor denen ich großen Respekt habe", fährt er fort. "Natürlich stehe ich Jordan nahe, er war der Coach des Garage 56-Projekts und wir sind in der NASCAR ein wenig zusammen gefahren."
Bekanntheit in den USA durch NASCAR-Le-Mans-Projekt
Button hat 2023 drei Rennen in der Cup-Serie für Rick Ware Racing bestritten. Bekannt wurde er aber in den USA vor allem durch sein Garage-56-Projekt bei den 24 Stunden von Le Mans, das ihn sehr populär machte.
Button lacht: "Es ist lustig - die Hälfte der Fans, die mich um ein Autogramm bitten, kommen mit Formel-1-Karten, die andere Hälfte kommt mit NASCAR-Karten. Einige kennen mich vielleicht von ein paar [NASCAR-]Rennen, aber die meisten kommen wegen der Garage 56-Geschichte, als wir mit NASCAR die Welt herausgefordert haben!"
Für das Rennen sieht es nach den Trainingssitzungen weniger gut aus, der im Vergleich zum Vorjahr 42 Kilogramm schwerere Acura sah im Vergleich zu den anderen GTP-Marken am schwächsten aus. "In Sachen Pace liegen wir wohl etwas zurück, vor allem gegenüber Cadillac", weiß auch Button.
"Die sind in jeder Session rausgefahren und haben einfach eine Zeit rausgehauen. Von der Pace her sind wir also noch nicht ganz da. Aber als Team sind wir sehr gut. Wenn es ein Sprintrennen wäre, würde man sagen, dass wir etwas zurückliegen. Aber ich denke, bei einem 24-Stunden-Rennen geht es nicht darum, wie schnell man ist, sondern dass man keine Fehler macht."
"Ich freue mich auf das Rennen. Es ist ein verrücktes Rennen, 59 Autos und 49 davon sind langsamer als wir. Man kommt nie zur Ruhe und es kann schnell krachen."
Jenson Button, der 2024 mit einem Jota-Porsche in der WEC an den Start gehen wird, erfüllt sich mit Daytona seinen letzten großen Sportwagen-Traum: "Danach steht nichts mehr auf meiner Wunschliste, was herausragt."
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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