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IMSA IMSA-Test in Daytona

Starkes Video: Alex Zanardi turnt beim Fahrerwechsel wie ein Ninja

Alex Zanardi verblüfft wieder einmal alle: Ein Übungsvideo von einem Fahrerwechsel geht viral, wie er am Überrollkäfig herumturnt, um sich ins Cockpit zu ziehen

Alex Zanardi, BMW Team RLL

Als hätte er der Welt nicht schon ausreichend bewiesen, dass man mit der nötigen Willenskraft nahezu alles erreichen kann, hat Alessandro Zanardi wieder einmal mit einer neuen Einlage beeindruckt: In den sozialen Netzwerken ist ein Video der 'Associated Press' viral gegangen, das eine Übung des Fahrerwechsels bei den Testfahrten zu den 24 Stunden von Daytona zeigt.

Zanardi, seit dem 15. September 2001 beider Beine beraubt, beweist darin eindrucksvoll, wie er ohne die unteren Gliedmaßen trotzdem in Rekordzeit nur unter Zuhilfenahme der Arme ins Cockpit einsteigt und es wieder verlässt. Er hält sich dabei am Überrollkäfig des BMW M8 GTE fest und nimmt das Anschnallen seines Fahrerkollegen selbst in die Hand.

 

Auf seinen Fäusten robbt er sich dann wieder in Richtung seines Rollstuhls. Teilweise erinnern seine Klettereinlagen an die Show "Ninja Warrior", wenn er sich mit nur einem Arm ins Cockpit zieht. Lediglich das Sicherheitsnetz, das im Falle eines Überschlags verhindert, dass die Arme des Fahrers außerhalb des Cockpits landen, muss von einem Helfer angelegt werden.

Trotz Lenkradwechsels am schnellsten draußen

Zanardi, viermaliger Goldmedaillengewinner bei Olympischen Spielen sowie zehnmaliger Weltmeister im Paracycling, kehrt in diesen Wochen in den Motorsport zurück, um die 24 Stunden von Daytona für das BMW-Werksteam Rahal Letterman Lanigan Racing zu bestreiten. Er teilt sich den 550 PS starken BMW M8 GTE mit den Werksfahrern Jesse Krohn, John Edwards sowie dem australischen Supercar-Piloten Chaz Mostert.

Der Italiener steuert den Boliden mittels eines speziellen Lenkrads, über das er Gas gibt und schaltet. Die Bremsen betätigt er mittels eines gewaltigen Hebels auf der Mittelkonsole. Seine körperlich intakten Teamkollegen fahren mit einer konventionellen Steuerung, weshalb immer bei einem Fahrerwechsel, der Zanardi beinhaltet, das Lenkrad gewechselt werden muss.

Zusätzlicher Zeitdruck entsteht, da in der IMSA SportsCar Championship, zu denen die 24 Stunden von Daytona zählen, Reifenwechsel und Nachtanken zur selben Zeit erfolgen. Dadurch sind die Boxenstopps kürzer als in anderen Langstreckenrennen, in denen beide Vorgänge getrennt voneinander erfolgen müssen.

#24 BMW Team RLL BMW M8 GTE, GTLM: Jesse Krohn, John Edwards, Mozzie Mostert, Alex Zanardi

#24 BMW Team RLL BMW M8 GTE, GTLM: Jesse Krohn, John Edwards, Mozzie Mostert, Alex Zanardi

Foto: Richard Dole / LAT Images

Doch all diese Hindernisse stellen für den 52-Jährigen, der in seinem Leben bereits unzählige Hürden gemeistert hat, kein Problem dar. "Er ist schneller aus dem Cockpit als alle andere anderen von uns", verkündet sein Teamkollege John Edwards via Twitter.

Mehr Ausdauer ohne Prothesen

Alex Zanardi erklärt 'AP', warum er nicht mit seinen Prothesen bremst, wie er es einst in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) getan hat: "Die Anstrengung ist ohne Prothesen geringer, deshalb kann ich ohne sie ewig fahren. Auf eine Runde gesehen bin ich mit Prothesen schneller. Aber ich mache generell mehr mit den Händen und nach ein paar Runden fahre ich dieselben Rundenzeiten wie meine Teamkollegen."

Die Bewunderung im Fahrerlager für den kämpferischen Italiener kennt keine Grenzen. "Ich kann keine drei Meter laufen, ohne jemanden zu treffen, mit dem ich gerne Abendessen würde", lacht er. "Es ist so toll, von so vielen Freunden umgeben zu sein. Immer wieder treffe ich auf Fahrer, die sagen: 'Wow Alex, es ist so cool, dass ich mit dir Rennen fahren darf!' Aber das tun sie nur, weil sie denken, dass ich hinter ihnen lande. Wenn ich vor ihnen fahre, sind sie nicht mehr so glücklich!"

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