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Trennung von Mazda und Joest nach Sebring: Die Hintergründe

Mazda trennt sich im März vom Joest-Team - Multimatic übernimmt, Joest droht ein zweites 2017 - Warum man sich nach den ersten Siegen trennt

Die Ehe zwischen Mazda und dem Joest-Team in der IMSA SportsCar Championship wird nach den 12 Stunden von Sebring 2020 geschieden werden. Während die US-amerikanische Sportwagenschmiede Multimatic die Einsätze übernimmt, droht dem Joest-Team eine Übergangssaison. Die Situation ist für die Mannschaft ähnlich der von 2017, als sich Audi aus der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) zurückzog.

Das Aus, das von 'Sportscar365' und 'Racer' im November verkündet worden war, traf das deutsche Erfolgsteam unvorbereitet. "Das kann man durchaus so sagen", antwortet Joest-Geschäftsführer Ralf Jüttner im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' auf die Frage, ob die Trennung überraschend kam. "Das hat sich nicht unbedingt angekündigt."

Im Vertrag zwischen Mazda und Joest bestand immer die Möglichkeit zur Kündigung seitens des Herstellers. "Die Möglichkeit besteht im Vertrag. Mazda Nordamerika hat diese Option gezogen."

Jüttner wundert sich über den Zeitpunkt der Trennung erst nach den ersten beiden Rennen. Angeblich soll das Geschäftsjahr in Japan erst 2020 zu Ende gehen. Eine andere Möglichkeit ist, dass eine sechsmonatige Frist eingehalten werden muss. Und die war zum Zeitpunkt der Kündigung (kurz nach dem Laguna-Seca-Rennen Mitte September) nur Ende März möglich.

 

Jedenfalls verspricht er: "Wir werden bei den zwei Rennen alles geben. Wie es dann mit diesem Projekt weitergeht, wird sich zeigen."

Hinwendung zu Multimatic schon 2019

Die Trennung erfolgt nach zahlreichen Umstrukturierungen, die schon vor und während der Saison 2019 getroffen wurden. 'Racer' zufolge hat Joest in der Saison 2018 nicht die gewünschte Performance geliefert und zitiert Mazda-Motorsportchef John Doonan mit den Worten: "Wenn an unseren Erfolgen jemand einen goldenen Anteil hat, dann ist das Multimatic."

"Sie haben es geschafft, dieses Programm erfolgreich werden zu lassen. 2018 hatten wir so viele Momente, in denen wir so knapp dran waren [v.a. Laguna Seca 2018 und Mid-Ohio 2019]. Je mehr wir Multimatic involvieren, umso mehr Erfolg haben wir." Der Mazda RT24-P basiert auf dem Riley Mk.30-Chassis, das in Zusammenarbeit mit Multimatic nach den 2017er-LMP2-Regeln konstruiert wurde.

Andererseits bleibt festzuhalten: Das Joest-Team hat den Mazda-Einsatz erst Mitte 2017 von SpeedSource übernommen. In der Kürze der Zeit konnte man das Fahrzeug mit seinen Schwachpunkten zur Saison 2018 natürlich nicht von Grund auf überarbeiten, man bekam seitens Mazda eine Evolutionsstufe.

Oliver Jarvis

Mazda feierte in der Saison 2019 drei IMSA-Siege in Folge

Foto: LAT

Richtig schlugen sich Änderungen erst 2019 durch. Doch dort traten schon die weiteren Umstrukturierungen in Kraft: Multimatic übernahm bereits einige wichtige Positionen direkt. Ein Beispiel dafür ist Multimatic-Motorsportchef Larry Holt, der sich seit Mitte 2019 persönlich auf technischer Seite am Fahrzeug #55 beteiligt hat. Nun wird seitens Mazda der komplette Wandel vollzogen.

Joest vor neuerlicher Übergangssaison

Ist also das Joest-Team nicht mehr das, was es einmal war? Oder hat sich Mazda zu viel auf einmal versprochen? Die Wahrheit dürfte irgendwo in der Mitte liegen. Fakt ist, dass die erneut sieglose Saison 2018 einiges bei Mazda bewegt hat. Mitte 2019 gab es dann die ersten Siege.

Natürlich hat es auf den Hersteller so gewirkt, dass der Erfolg immer größer wurde, je mehr Multimatic direkt involviert wurde. Andererseits hatte Joest nie eine wirkliche Chance, mit dem 2019er-Material zu zeigen, was es von sich aus kann.

Wie geht es nun mit Joest weiter? "Wir werden uns ähnlich verhalten wie 2017" sagt Ralf Jüttner. Das heißt also: Auf die Suche nach einem neuen Partner gehen. Das wird jedoch alles als einfach: "Sowohl in der DPi als auch in der LMP1 in der WEC stehen große Umbrüche an. Da wird natürlich jetzt keiner mehr nach dem alten Reglement einsteigen."

Natürlich wäre ein weiteres Engagement im Prototypensport erster Wunsch für Jüttner. Aber auch ein GT-Programm ist nicht ausgeschlossen. "Das war es schon 2017 nicht. Wenn es eine interessante Möglichkeit geben sollte, dann wäre das durchaus denkbar." Definitiv nicht in Frage kommt ein Programm auf eigene Kosten. Auf einen solchen Schritt hat Joest Racing schon 2017 verzichtet.

Mit Bildmaterial von LAT.

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