Dario Franchitti: Veränderung der Persönlichkeit durch Gehirnerschütterungen
Dario Franchitti sagt, dass sich seine Persönlichkeit nach den beiden schweren Gerhirnerschütterungen 2000 und 2013 beide Male verändert habe.
Foto: FIA Formula E
2013, nach einem schweren Crash in Houston, bei dem er sich eine ebenso schwere Gehirnerschütterung zuzog, beendete Dario Franchitti seine IndyCar-Karriere. Bereits im Jahr 2000 hatte der Schotte einen schweren Unfall bei den Wintertests überlebt, hatte aber ebenfalls eine schwere Gehirnerschütterung erlitten.
Und beide Male habe sich seine Persönlichkeit etwas verändert, gestand Franchitti drei Jahre nach seinem Rücktritt.
„Ich hatte das Gefühl, dass sich meine Persönlichkeit nach meiner ersten großen Gehirnerschütterung total verändert hatte“, sagte der dreimalige Indy-500-Gewinner gegenüber der BBC. „Ich habe das Jahre später auch meinem Bruder [Marino] gegenüber erwähnt, er meinte aber, er habe nie etwas bemerkt.“
„Ich habe mich aber innerlich anders gefühlt“, erklärte Franchitti. „Ich war viel ernster, nicht so unbekümmert.“
Sein großes Ziel sei zu diesem Zeitpunkt allerdings gewesen, so schnell wie möglich wieder ins Auto zu steigen und Rennen zu fahren. „Das ging soweit, dass ich viel zu früh wieder ins Auto stieg. Ich habe zwei Jahre gebraucht, um mich vollständig zu erholen und bin nach fünf Wochen wieder gefahren.“
Noch schlimmer war sein Unfall im Oktober 2013 in Houston, der nicht nur eine Erinnerungslücke von fünf Wochen hinterließ, sondern sein Wesen erneut veränderte, wie der 43-Jährige erklärte.
„Es gibt einen kurzzeitigen Gedächtnisverlust und das wird noch verschlimmert durch Müdigkeit, Dehydration, Stress... Ich kann Dinge wie Stress nun nicht mehr so gut verkraften. Ich war es gewöhnt, sehr, sehr schnell sehr viele Entscheidungen zu treffen. Mein Gehirn arbeitet nicht mehr so schnell.“
Er habe sich aber angepasst und „man findet Wege, solche Situationen zu vermeiden.“
Nach diesen Erfahrungen betont Franchitti, dass besonders Eltern darauf bestehen sollten, dass ihre Kinder bei jedem Verdacht auf Gehirnerschütterung genau untersucht werden.
„Was ich erschreckend fand – faszinierend, aber erschreckend – war, dass der Schaden kumulativ ist. Man hat eine Gehirnerschütterung und die muss soundso schwer sein, um einen Schaden zu hinterlassen. Beim nächsten Mal muss es schon weniger heftig sein. Beim nächsten Mal noch weniger... und die Symptome können schlimmer sein.“
„Das ist keine exakte Wissenschaft. Du und ich könnten den gleichen Unfall haben, den gleichen Schaden am Gehirn und komplett unterschiedliche Symptome.“
Er wolle sein Gehirn regelmäßig testen lassen, erklärte der viermalige IndyCar-Champion, da er Angst vor Spätfolgen habe.
„Ich werde ein Tagebuch führen, wann mein Gehirn nicht richtig funktioniert und was passiert. Wenn es also anfängt, abwärts zu gehen, können wir es so früh wie möglich erkennen.“
Mit Informationen von David Malsher
Diese Story teilen oder speichern
Registrieren und Motorsport.com mit Adblocker genießen!
Von Formel 1 bis MotoGP berichten wir direkt aus dem Fahrerlager, denn wir lieben unseren Sport genau wie Du. Damit wir dir unseren Fachjournalismus weiterhin bieten können, verwendet unsere Website Cookies. Dadurch wird Dein Nutzererlebnis optimiert und die Werbung auf Deine Interessen zugeschnitten. Wir wollen dir aber natürlich trotzdem die Möglichkeit geben, eine werbefreie Website zu genießen.