Das Indy 500 und die "großartige Show"
Scott Dixon mit einem unliebsamen Rekord, ein cooler Juan Pablo Montoya und eine fast logische Prognose: Das 100. Indy 500 wird eine tolle Show.
Normalerweise dauert ein Motorenwechsel bei den IndyCars zwischen 90 und 120 Minuten. Aber nicht, wenn es wirklich dringend ist. Dann geht so etwas auch in 64 Minuten.
Dies bewies das Ganassi-Team in Indianapolis, als der Chevy-Motor von Scott Dixon nach dem siebten Freien Training kräftige Rauchzeichen setzte.
Die Startaufstellung zum 100. Indy 500
Das Problem: Wenig später begann die Qualifikation und hätte es Dixon nicht zu seinem Qualifyingversuch geschafft, dann wäre der Neuseeländer von ganz hinten ins Rennen gegangen.
So gelang ihm wenigstens Startplatz 13. Ohne jede Installations- oder Check-Runde. Oder anders formuliert: Von Null auf 227,991 Meilen pro Stunde, seinem Schnitt über die vier Runden im Einzelzeitfahren.
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"Wir bei Ganassi sind es gewohnt, Rekorde aufzustellen", unkte Rennchef Mike Hull. "Aber doch bitte nicht so etwas."
Es ging zu wie in einem Bienenschwarm: Alle vier Ganassi-Mannschaften, in Summe über 30 Personen, arbeiteten zusammen, um das Dixon-Auto pünktlich zur technischen Abnahme zu bringen.
"Ein kunterbunter Haufen Trikots", lächelte Hull. "Um das Auto herum gab es einen wahren Menschenschwarm. Das Ganze erinnerte mich an einen Boxenstopp in der Formel 1."
Den Rest erledigte dann Dixon in seiner klassischen, eiskalten Manier.
Montoya und die Plastiktüte
Was ganz ähnlich auch für Juan Pablo Montoya galt. Der Kolumbianer überfuhr in seinem Versuch eine Plastiktüte und brach ab. Die Rennleitung gestattete dem Penske-Pilot einen zweiten Anlauf.
Auch Montoya blieb cool und fuhr mit nicht heruntergekühltem Chevy-Motor auf Startplatz 17.
"Was soll man machen?", zuckte er mit den Schultern. "Wir waren gut unterwegs, als ich die Plastiktüte erwischte. Klar bekamen wir einen weiteren Versuch, aber ideal war das nicht."
Doch Montoya erinnerte an den Mai 2015, als er nach einem frühen Kontakt ganz nach hinten geworfen wurde. "Und trotzdem haben wir noch gewonnen. Es ist ein langes Rennen, in dem alles passieren kann."
Das große Feature: 100 Jahre Indy 500
So wird die große Frage sein, welches Team am Sonntagabend die beste Rennabstimmung findet.
Zu den Top-Favoriten, das machte die Qualifikation klar, zählt dabei das Schmidt-Team mit Polesitter James Hinchcliffe, das auch Mikhail Aleshin und Rückkehrer Oriol Servia in die Top 10 brachte.
Großartige Show am Sonntag?
"Wir haben heute sehr viel ausprobieren können", lautete das Hinchcliffe-Fazit nach dem wichtigen Montagstraining, als das 33-köpfige Feld viel Windschattenfahren übte.
"Vieles ging in die richtige Richtung, einiges nicht. Aber wir wissen nun Bescheid, welches Feintuning wir benötigen."
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Die Montagsbestzeit ging an Josef Newgarden im Carpenter-Chevy.
Sein Ausblick: "Am Ende eines Stints bauen die Reifen ziemlich ab und die Autos fangen in der Hitze das Rutschen an. Wenn es dazu noch etwas Wind gibt, dann wird es ziemlich schwierig."
"Einige Piloten sahen zu einem bestimmten Zeitpunkt recht gut aus, zu einem anderen Zeitpunkt nicht. So wird es wohl auch am Renntag sein. Manchmal bist du gut unterwegs, manchmal nicht."
"Also wird es darum gehen, die schlechteren Momente zu minimieren und die guten Stints auszubauen."
"Das wird das Spiel werden. Aber eines ist sicher: Es wird eine großartige Show!"
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