Die IndyCar-Woche: Saisonfinale 2020 ohne doppelte Punkte - Ort offen
Die Coronakrise hat eine Regeländerung, vermutlich weitere Kalenderanpassungen und nun auch personelle Einbußen in der IndyCar-Serie zur Folge
Wie in allen anderen Rennserien weltweit, so dreht sich derzeit auch in der IndyCar-Serie kein (reales) Rad. Gemäß der jüngsten Anpassungen im Rennkalender, inklusive Verschiebung des Indy 500 in den August, soll die IndyCar-Saison 2020 am 30./31. Mai mit dem Double-Header in Detroit beginnen. Ob es dazu kommt, ist fraglich.
Das Finalrennen der IndyCar-Saison 2020 ist für den 20. September auf dem Laguna Seca Raceway vorgesehen. Allerdings gibt es Gerüchte, dass das im März abgesagte Stadtrennen in St. Petersburg im Herbst nachgeholt werden könnte. In diesem Fall würde St. Petersburg und nicht Laguna Seca als Saisonfinale fungieren.
Ob es so kommt, ist aber wie Falle des geplanten Saisonauftakts in Detroit fraglich und hängt von den weiteren Bestimmungen der US-Behörden im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie ab. Aktuell greifen in mehreren Bundesstaaten Ausgangssperren. Zudem gelten Veranstaltungsverbote, die teilweise bereits bis in den Juni hinein reichen.
Ungeachtet der unsicheren Lage hat man das IndyCar-Reglement mit Blick auf das mögliche Saisonfinale 2020 - wo immer es auch stattfinden wird - angepasst. So wird es in diesem Jahr beim letzten Rennen keine doppelten Punkte geben. 2015 bis 2019 war das Indycar-Saisonfinale jeweils mit doppelten Punkten versehen, was sich insbesondere auf den Titelkampf 2015 zwischen Juan Pablo Montoya und Scott Dixon auswirkte.
Grund für die Regeländerung für 2020 ist, dass mindestens drei der ursprünglich geplanten IndyCar-Saisonrennen ausfallen werden. Denn neben der Absage des Stadtrennens in Long Beach ist inzwischen auch offiziell, dass die Rennen im Barber Motorsports Park und auf dem Circuit of The Americas in diesem Jahr nicht nachgeholt werden. Alle drei Rennen waren ursprünglich für den Monat April angesetzt.
In einer Saison mit (mindestens) drei Rennen weniger als geplant hätten doppelte Punkte beim Finale noch mehr Gewicht gehabt als ohnehin schon. Beim Indy 500 allerdings soll es auch am neuen Termin (23. August) weiterhin doppelte Punkte geben. Allerdings ist derzeit völlig unklar, wie viele Rennen des neugestalteten IndyCar-Kalenders 2020 tatsächlich werden stattfinden können.
Ob die IndyCar-Saison 2020 wirklich Ende Mai in Detroit (Foto: 2018) beginnt?
Foto: LAT
In Detroit (US-Bundesstaat Michigan) "schauen wir uns alle Optionen an", heißt es in einer Mitteilung des Veranstalters bezüglich der Planungen für das letzte Mai-Wochenende. "Oberste Priorität sind weiterhin die Gesundheit und das Wohlergehen der Zuschauer, Partner, Freiwilligen, Mitarbeiter und Teilnehmer am Event des Detroit Grand Prix", heißt es und man werde "Updates herausgeben, während sich die Situation weiter entwickelt".
Indes gibt es im US-Bundesstaat Virginia bereits bis zum 10. Juni die Anordnung, Veranstaltungen mit mehr als zehn Teilnehmern abzusagen. Das IndyCar-Rennen auf dem in Virginias Hauptstadt Richmond liegenden Richmond Raceway ist für den 27. Juni angesetzt. Eine Verlängerung der Anordnung zum Aussetzen von Events ist nicht auszuschließen.
Und auch auf die personelle Situation in der IndyCar-Serie hat die Coronakrise Auswirkungen. Nach Informationen von 'Racer' wurden von der Penske Corporation, dem neuen Besitzer der IndyCar-Serie und des Indianapolis Motor Speedway, bereits 50 Mitarbeiter entlassen, wobei einige darauf hoffen, dass es sich nur um eine vorübergehende Maßnahme handelt. Zudem gibt es demnach Gehaltskürzungen in der Penske-Führungsetage.
Fotostrecke: Die Autos für die IndyCar-Saison 2020:
Das einzige, was sich in Sachen IndyCar-Racing derzeit tut, ist E-Sport. Das erste virtuelle Rennen der populären US-amerikanischen Formelserie fand am vergangenen Samstag auf der Online-Nachbildung der Rennstrecke Watkins Glen der Simulation iRacing statt.
25 Fahrer waren am Start, wobei es sich ausschließlich um Rennsportprofis handelte. Der Großteil des Feldes wurde von IndyCar-Piloten gestellt. Den Sieg im knapp 90-minütigen Rennen über 45 Runden holte sich Sage Karam in souveräner Manier. Er legte von der Pole-Position einen Start-Ziel-Sieg hin. Zweiter wurde Felix Rosenqvist, Dritter Will Power.
Der zweimalige und amtierende Supercars-Champion Scott McLaughlin, der später im Jahr sein echtes IndyCar-Renndebüt geben will, schloss das virtuelle Rennen auf P4 ab. Der siebenmalige NASCAR-Champion Jimmie Johnson beendete es auf P16. Indes musste Robert Wickens seine geplante Teilnahme kurzfristig absagen, weil sein Simulator noch nicht einsatzbereit war.
Am kommenden Samstag, den 4. April, gibt es direkt das zweite von derzeit sechs geplanten virtuellen IndyCar-Rennen 2020. Gefahren wird im virtuellen Barber Motorsports Park. Zu sehen sein wird das E-Sport-Event erneut im Livestream auf der offiziellen IndyCar-Website sowie auf dem YouTube-Kanal von IndyCar.
Mit Bildmaterial von LAT.
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