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Indy 500: Fällt heute der "Andretti-Fluch"?

Er hat zusammen mit Scott Dixon das schnellste Auto beim Indianapolis 500 2020 - Doch Polemann Marco Andretti muss gegen einen skurrilen Fluch antreten

Pole-Position, in allen Freien Trainings (außer Carb Day) in den Top 3, hochmotiviert: Marco Andretti hat heute Abend ab 20:30 Uhr die wohl beste Chance auf den Indy-500-Sieg, seit er beinahe sensationell bei seinem Debüt 2006 gewonnen hätte. Damals fing ihn Sam Hornish jun. auf den allerletzten Metern aus dem Windschatten ab und siegte mit 63 Tausendstelsekunden Vorsprung.

Fotostrecke: Alle Sieger des Indy 500:

1911: Ray Harroun
1912: Joe Dawson
1913: Jules Goux
1914: René Thomas
1915: Ralph DePalma
1916: Dario Resta
1919: Howdy Wilcox (1917 und 1918 kein Indy 500; Erster Weltkrieg)
1920: Gaston Chevrolet
1921: Tommy Milton
1922: Jimmy Murphy
1923: Tommy Milton
1924: Lora L. Corum und Joe Boyer
1925: Peter DePaolo
1926: Frank Lockhart
1927: George Souders
1928: Louis Meyer
1929: Ray Keech
1930: Billy Arnold
1931: Louis Schneider
1932: Fred Frame
1933: Louis Meyer
1934: Bill Cummings
1935: Kelly Petillo
1936: Louis Meyer
1937: Wilbur Shaw
1938: Floyd Roberts
1939: Wilbur Shaw
1940: Wilbur Shaw
1941: Floyd Davis und Mauri Rose
1946: George Robson  (1942 bis 1945 kein Indy 500; Zweiter Weltkrieg)
1947: Mauri Rose
1948: Mauri Rose
1949: Bill Holland
1950: Johnnie Parsons
1951: Lee Wallard
1952: Troy Ruttman
1953: Bill Vukovich
1954: Bill Vukovich
1955: Bob Sweikert
1956: Pat Flaherty
1957: Sam Hanks
1958: Jimmy Bryan
1959: Rodger Ward
1960: Jim Rathmann
1961: A.J. Foyt
1962: Rodger Ward
1963: Parnelli Jones
1964: A.J. Foyt
1965: Jim Clark
1966: Graham Hill
1967: A.J. Foyt
1968: Bobby Unser
1969: Mario Andretti
1970: Al Unser
1971: Al Unser
1972: Mark Donohue
1973: Gordon Johncock
1974: Johnny Rutherford
1975: Bobby Unser
1976: Johnny Rutherford
1977: A.J. Foyt
1978: Al Unser
1979: Rick Mears
1980: Johnny Rutherford
1981: Bobby Unser
1982: Gordon Johncock
1983: Tom Sneva
1984: Rick Mears
1985: Danny Sullivan
1986: Bobby Rahal
1987: Al Unser
1988: Rick Mears
1989: Emerson Fittipaldi
1990: Arie Luyendyk
1991: Rick Mears
1992: Al Unser Jr.
1993: Emerson Fittipaldi
1994: Al Unser Jr.
1995: Jacques Villeneuve
1996: Buddy Lazier
1997: Arie Luyendyk
1998: Eddie Cheever
1999: Kenny Bräck
2000: Juan Pablo Montoya
2001: Helio Castroneves
2002: Helio Castroneves
2003: Gil de Ferran
2004: Buddy Rice
2005: Dan Wheldon
2006: Sam Hornish Jr.
2007: Dario Franchitti
2008: Scott Dixon
2009: Helio Castroneves
2010: Dario Franchitti
2011: Dan Wheldon
2012: Dario Franchitti
2013: Tony Kanaan
2014: Ryan Hunter-Reay
2015: Juan Pablo Montoya
2016: Alexander Rossi
2017: Takuma Sato
2018: Will Power
2019: Simon Pagenaud
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So nah wie 2006 war Andretti seitdem nicht mehr am größten Sieg des US-Motorsports. "2016 waren wir gut und 2015 haben wir uns auch Honda-intern gut geschlagen", sagt der 33-Jährige.

"2014 wusste ich, dass wir es packen können. Aber ich hätte das Auto [für den letzten Stint] trimmen sollen. Mein Vater hat das bei Ryan [Hunter-Reay] getan. Ich war so sauer auf ihn!" Hunter-Reay gewann das Rennen, Andretti wurde Dritter.

Nun wird er von der Pole-Position aus ins Rennen gehen, hat aber starke Konkurrenz durch Scott Dixon. Am Ende des "Fast 9"-Shootouts war er nach 2:35 Minuten in den vier Runden 0,0113 Sekunden schneller als der Ganassi-Pilot. Oder, in der Oval-Währung Meilen pro Stunde ausgedrückt, 0,017 mph.

Intensive vier Runden zur Pole

Er holte das vor allem mit einer sehr starken letzten Runde, nachdem in den Runden zwei und drei Dixon schneller gewesen war. "Ich habe gesehen, dass es eng wird", gibt er zu. Viel Zeit, auf das Delta zu schauen, hatte er aber nicht.

"Man ist so beschäftigt im Cockpit mit dem Finden der Einlenkpunkte, dem Einstellen auf das Rutschen durch die nächste Kurve, weil man so wenig Abtrieb hat, dem Verändern der Linie auf jeder Runde, weil die Reifen jede Runde nachlassen. Und auf den Geraden arbeitet man mit dem 'Weight-Jacker' - je nachdem aus welcher Richtung der Wind weht und wie man sich in der letzten Kurve gefühlt hat. Das hört nie auf!"

Dass es letztlich so eng wurde, wie es war, kann er selbst kaum glauben: "Aber es ist auch unglaublich, dass 0,017 mph bloß der drittkleinste Abstand hier gewesen ist! Das ist doch verrückt! Ich hatte eigentlich gedacht, dass es nie enger gewesen ist."

Noch enger war es 2012 zwischen Ryan Briscoe und James Hinchcliffe (0,0023 Sekunden beziehungsweise 0,003 mph) und 1970 zwischen Al Unser sen. und Johnny Rutherford (0,01 Sekunden beziehungsweise 0,009 mph).

Die Pole ist für ihn schon einiges wert: "In diesem Rennen wird es um 'Track Position' gehen. Ich habe das Gefühl, dass es [mit dem Aeroscreen] schwieriger geworden ist zu überholen. Es geht also darum, all die kleinen Details richtig hinzubekommen, wie In- und Outlaps, Boxenstopps und Restarts."

"Aber wir müssen uns auf 'Dirty Air' einstellen. Sei es wegen Überrundungen oder etwas, das uns zurückwirft. Dann braucht man ein Auto, das im Windschatten gut funktioniert. Und ich glaube, dass wir das haben."

Vereint gegen den "Andretti-Fluch"

Also, alles für den Sieg beisammen? Noch nicht ganz. Ein ganz besonderer metaphysischer Gegner stellt sich Marco Andretti nämlich noch entgegen: Der "Andretti-Fluch", ("Andretti curse"), der die komplette Dynastie seit 51 Jahren daran zu hindern scheint, dass ein Andretti als Fahrer das Rennen gewinnt.

Sechsmal hat Michael Andretti als Teambesitzer gewonnen, jedoch nie als Fahrer. Mario Andretti konnte nach seinem Sieg 1969 trotz 25 weiterer Versuche keinen weiteren mehr hinzufügen. Marco Andrettis knappe Niederlage 2006 gilt für viele als der bisherige Höhepunkt des Fluchs. Es war die zweitknappste Entscheidung in der Geschichte des Rennens nach 1992.

Auslöser ist der Legende zufolge entweder ein Kuss auf Andrettis Wange von Andy Granatelli im überschwänglichen Siegesrausch in der Victory Lane 1969 oder ein Fluch, den die Frau von Clint Brawner ausgesprochen haben soll. Granatelli und Brawner zerstritten sich im gemeinsamen Team und Mario Andretti stellte sich auf Granatellis Seite.

Marco Andretti

Der Andretti-Herta-Honda erwies sich in den zwei Indianapolis-Wochen als wahre Rakete

Foto: Motorsport Images

Marco Andretti sieht es pragmatisch: Wenn es einen Fluch gibt, gelte der doch ohnehin nur für den Mai, aber nicht für den August. Und auch seine Familie tut alles, um sich dem Fluch entgegenzustellen. Am Sonntag werden vor dem Rennen nämlich drei Generationen Andretti das Feld anführen. Das hat es noch nie gegeben.

Mario Andretti steuert schon seit Jahren einen Doppelsitzer, mit dem bekannte Persönlichkeiten oder glückliche Fans in den Einführungsrunden mitfahren dürfen. Zu diesem Anlass wird der Passagier Michael Andretti heißen. Marco folgt dann auf der Pole-Position.

Die Startaufstellung zum 104. Indy 500

"Die Andretti-Familie hat eine solch unglaubliche Geschichte und Tradition beim Indianapolis 500. Was für eine schöne Art und Weise es ist, ihr Vermächtnis erstmals mit drei Generationen gleichzeitig auf der Strecke zu feiern", sagt Doug Boles, Chef des Indianapolis Motor Speedway.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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