Indy 500: Gabby Chaves mit, Will Power ohne Windschatten schnell
Dritte Honda-Bestzeit im Rahmen des Trainingsbetriebs zum 100. Indy 500, aber überzeugende Runden in Alleinfahrt für die Chevy-Fraktion.
Foto: IndyCar Series
Die IndyCar-Teams schießen sich mehr und mehr auf die 100. Auflage des Indy 500 (29. Mai) ein. Am Donnerstag stand am Indianapolis Motor Speedway das vierte Freie Training auf dem Programm. Nach dem Ausfall des Dienstagstrainings war es de facto die dritte Einheit, in der die IndyCar-Piloten das 2,5-Meilen-Oval unter die Räder ihrer Dallara-Boliden nahmen.
Unter wolkenlosem Himmel drehte bei 21 Grad Celsius Lufttemperatur diesmal keiner der "Big Names" die schnellste Runde, sondern Gabby Chaves. Der beste Rookie der IndyCar-Saison 2015 hat für die laufende Saison kein Stammcockpit gefunden.
Für das 100. Indy 500 aber wurde Chaves von Dale Coyne Racing das Vertrauen ausgesprochen. Der 22-jährige Kolumbianer sitzt im Coyne-Honda mit der Startnummer 19, der bislang von Luca Filippi gefahren wurde.
Dritte Windschatten-Bestzeit der Woche für Honda
Nach Ablauf der sechs Trainingsstunden am Donnerstag wurde die von Gabby Chaves gefahrene Runde in 39,480 Sekunden (227,961 Meilen pro Stunde) als die schnellste des Tages notiert. Diese legte der Coyne-Pilot nach etwa einer Stunde in einem größeren Pulk hin.
Somit ist auch die dritte Bestzeit der Indy-Woche auf einen Windschatten zurückzuführen. Die ersten Tagesbestzeiten der Woche waren jeweils dank Zusammenarbeit an die Andretti-Piloten Marco Andretti (Montag) und Ryan Hunter-Reay (Mittwoch) gegangen.
Dank Gabby Chaves ging auch die dritte Tagesbestzeit der Woche an das Honda-Lager. Im Vergleich zu den von Andretti und Hunter-Reay gefahrenen Runden war der Coyne-Pilot aber einen Tick langsamer.
Die ersten Verfolger von Chaves in der Zeitenliste des Donnerstags: Townsend Bell (Andretti-Honda) und Teamkollege Carlos Munoz. Hinter dem Andretti-Duo rundeten Conor Daly (Coyne-Honda) und Charlie Kimball (Ganassi-Chevrolet) die Top 5 der Tageswertung ab.
Das komplette Ergebnis vom Donnerstag
Will Power mit schnellster Runde in Alleinfahrt
In Vorbereitung auf das Qualifying am Wochenende sind jedoch nicht die im Windschatten, sondern die in Alleinfahrt erzielten Zeiten die aussagekräftigeren. In dieser Disziplin war am Donnerstag Will Power (Penske-Chevrolet) der Schnellste. Der Australier legte ohne die Unterstützung eines Windschattens eine Rundenzeit von 39,932 Sekunden (225,381 Meilen pro Stunde) hin.
Zweitschnellster in Alleinfahrt war Graham Rahal (Rahal-Honda), gefolgt von Scott Dixon (Ganassi-Chevrolet), Juan Pablo Montoya (Penske-Chevrolet) und Alexander Rossi (Herta/Andretti-Honda). Sie alle knackten ohne Windschatten die Marke von 225 Meilen pro Stunde.
Feature: Die komplette Historie des Indy 500 von 1911 bis 2015
Lautete die Verteilung Honda vs. Chevrolet in den Top 5 mit Windschatten 4:1, so lautete sie in den Top 5 ohne Windschatten 2:3. Es bleibt also abzuwarten, ob die Honda-Fraktion von Andretti Autosport und Co. auch ab Freitag, wenn mit erhöhtem Ladedruck gefahren wird, den Chevy-Piloten Paroli bieten kann. Das Qualifying am Samstag und Sonntag wird als Einzelzeitfahren über vier fliegende Runden ausgetragen.
Die meisten Trainingsrunden legte am Donnerstag Routinier Oriol Servia (Schmidt-Honda; 16.) mit deren 127 zurück. Die fleißigsten Rookies waren Max Chilton (Ganassi-Chevrolet; 22.) und Matt Brabham (Murray-Chevrolet; 30.) mit jeweils 97 Runden.
Technischer Defekt im Andretti-Lager
Einen Tag nach dem heftigen, aber glimpflich ausgegangenen Crash von Spencer Pigot (Rahal-Honda) blieben alle IndyCars in der Spur. Pigot trug bei seinem Mittwochsabflug zwar keine Verletzungen davon, musste am Donnerstag aber dennoch auf weitere Trainingsrunden verzichten, weil es Rahal Letterman Lanigan Racing nicht gelang, das Chassis über Nacht nicht wieder aufzubauen.
Ohne Crash waren am Donnerstag die einzigen nennenswerten Unterbrechungen, die sich von den üblichen Debris-Cautions abhoben, ausgerechnet auf die Sieger der beiden zurückliegenden Ausgaben des Indy 500 zurückzuführen.
Nach gut dreieinhalb der sechs Trainingsstunden rollte Vorjahressieger Juan Pablo Montoya aus. Der Kolumbianer musste seinen silbernen Penske-Boliden vom Eingang der Boxengasse (Turn 3) an die Box schleppen lassen, griff aber kurz darauf wieder ins Geschehen ein.
Rund 45 Minuten nach dem Ausrollen Montoyas stand der gelbe Andretti-Honda von Ryan Hunter-Reay im Bereich von Turn 4 im Gras. Eine aus dem Heck kommende Rauchwolke deutete auf einen Defekt im Motorumfeld hin. Der Indy-500-Sieger von 2014 ging in den letzten eineinhalb Stunden der Session nicht mehr auf die Strecke.
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