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Indy 500: Helio Castroneves feiert vierten Sieg im "Brickyard"

Als viertem Fahrer der Indy-500-Historie gelingt Helio Castroneves, der 2021 nur Teilzeit IndyCar fährt, der vierte Triumph - Erster IndyCar-Sieg für Shank-Team

Die 500 Meilen von Indianapolis haben ihren vierten Vierfachsieger: Nach A.J. Foyt, Al Unser und Rick Mears hat sich am Sonntag bei der 105. Auflage des seit 1911 ausgetragenen Rennens Helio Castroneves in den exklusiven Club der viermaligen Indy-500-Sieger gefahren.

FOTOS: 105. Auflage der 500 Meilen von Indianapolis

Vor der coronabedingt maximal erlaubten Zuschauerzahl von 135.000 am Indianapolis Motor Speedway setzte sich Castroneves, der in diesem Jahr ein IndyCar-Teilzeitprogramm für Meyer Shank Racing fährt, im packenden Schlussspurt durch. Die Führung übernahm der 46-jährige Brasilianer drei Runden vor dem Ende von Ganassi-Youngster Alex Palou, der Zweiter wurde.

ERGEBNIS: 105. Auflage der 500 Meilen von Indianapolis

Während es für Castroneves allein beim Indy 500 der vierte Sieg nach 2001, 2002 und 2009 ist, markiert der Triumph für den Rennstall Meyer Shank Racing den ersten IndyCar-Sieg überhaupt. Statistisch gesehen war es das schnellste Indy 500 aller Zeiten. Es gab nur zwei Gelbphasen.

 

"Ich liebe Indianapolis! Das ist einfach überwältigend!", so Castroneves in der Victory Lane, um mit Verweis auf das Team von Michael Shank und Jim Meyer anzumerken: "Ich kann mich gar nicht genug bedanken bei allen, die das möglich gemacht haben." Das Team, das nun erstmals ein IndyCar-Rennen gewonnen hat, unterhält eine technische Partnerschaft mit Andretti Autosport.

 

Scott Dixon (Ganassi-Honda) führte das 33-köpfige Feld von der Pole durch die ersten beiden Kurven, doch nur wenig später lösten ihn die beiden neben ihm aus der ersten Reihe losgefahrenen Youngster ab. Noch im Verlauf der ersten Runde übernahm Colton Herta (Andretti-Honda). Nur eine Runde später setzte sich Rinus VeeKay (Carpenter-Chevrolet) in Führung.

Polesetter Dixon fährt Tank trocken - Rossi auch

Spitzenreiter VeeKay musste nach 31 Runden zum ersten Boxenstopp abbiegen. Herta kam zwei Runden später, aber genau in diesem Moment gab es die erste Gelbphase. Auslöser war Andretti-Teamkollege Stefan Wilson, der deutlich zu schnell in die Boxengasse einfuhr, sein Auto auf der Bremse verlor und sich in die Boxenmauer drehte. Andere Fahrer waren nicht involviert, Crewmitglieder auch nicht.

 

Polesetter Dixon führte die Gruppe derjenigen an, die zum Zeitpunkt des Wilson-Crashs noch nicht an der Box gewesen waren. Aber die Nummer ging schief. Denn bei der Anfahrt zu seiner Ganassi-Crew unter Gelb ging Dixon der Sprit aus. Zwar konnte der sechsmalige und amtierende IndyCar-Champion das Rennen fortsetzen, allerdings nicht mehr in der Führungsrunde. Das gleiche Missgeschick passierte Alexander Rossi (Andretti-Honda). Am Ende wurde es für keinen der beiden ein zweiter Indy-500-Sieg. Dixon belegte immerhin noch P17, Rossi nur P29.

Carpenter-Duo VeeKay und Daly macht das Tempo

Beim ersten Restart führte Herta das Feld vor VeeKay an. Dahinter kämpften Conor Daly (Carpenter-Chevrolet) und Helio Castroneves (Shank-Honda) um die dritte Position. Wie beim Rennstart, so beim ersten Restart: Lange führte Herta nicht, denn VeeKay zog abermals zügig vorbei. In diesem Fall aber lag auch der Niederländer nicht lange vorn. Denn sein von P19 ins Rennen gestarteter Carpenter-Teamkollege Daly setzte sich seinerseits in Führung.

Auch beim zweiten Boxenstopp war VeeKay wieder derjenige, der zuerst bei seiner Crew vorfuhr. Spitzenreiter Daly war der nächste. Herta und Castroneves gelang es, bis zur 78. Runde - und damit fast zehn Runden länger als VeeKay - draußen zu bleiben. Noch länger blieben Patricio O'Ward (McLaren-Chevrolet) sowie die Rahal-Teamkollegen Takuma Sato und Graham Rahal draußen.

Kurz vor Halbzeit der 200-Runden-Distanz - nachdem das komplette Feld die ersten beiden Routine-Boxenstopps hinter sich hatte - lautete die Reihenfolge an der Spitze: Daly, VeeKay, O'Ward, Herta und Alex Palou (Ganassi-Honda).

Kurz nach Halbzeit kamen die beiden führenden Carpenter-Piloten Daly und VeeKay zum dritten Stopp. Bei Daly aber gab es Probleme beim Wechsel eines der Hinterräder, es ging einiges an Zeit verloren. Aus dem gleichen Grund hatte Teambesitzer Ed Carpenter bei seinem ersten Boxenstopp schon einiges an Zeit verloren.

Rahal crasht direkt aus der Box kommend

McLaren-Pilot O'Ward führte für einige Runden, bevor auch er seinen dritten Stopp einlegte. Am längsten blieb Rahal auf der Bahn. Er kam erst nach 118 Runden zum dritten Stopp. Dann aber ging es schief. Als Rahal aus der Boxengasse beschleunigte, krachte er in Turn 2 in die Mauer. Grund: Das linke Hinterrad war nicht richtig fixiert.

Die Spitzengruppe hatte Riesenglück, konnte sie doch mit allen voran Palou und Castroneves gerade so ausweichen. Hingegen wurde der Carpenter-Chevrolet von Daly vom herumtrudelnden Rad von Rahals Auto an der Front getroffen. Den Umständen entsprechend hatte aber auch Daly großes Glück, dass nicht mehr passiert ist.

 

Nach dem Restart infolge des Rahal-Crash führte Palou das Feld an, gefolgt von Castroneves, O'Ward, VeeKay und Ryan Hunter-Reay (Andretti-Honda). Gut 50 Runden vor Schluss ging es für die Spitzengruppe zum vorletzten Routinestopp an die Box. Nach diesem führte weiterhin Palou vor Castroneves und O'Ward.

Kampf um den Sieg: Castroneves behauptet sich in Fünfergruppe

Gut 25 Runden vor Schluss der letzte Boxenstopp, der wie die meisten zuvor abermals unter Grün eingelegt wurde. Nach diesem aber lag Castroneves knapp vor Palou und O'Ward. Der zu diesem Zeitpunkt dreimalige Indy-500-Sieger hatte den letzten Stopp in Runde 172 eingelegt, während Palou und O'Ward gemeinsam eine Runde später kamen. Alle drei aber lagen dicht beisammen.

So ging es (strategiebereinigt) mit einem Führungstrio in die letzten 20 Runden. Castroneves und Palou wechselten sich mehrmals gegenseitig an der Spitze ab. Der Kampf um den Indy-500-Sieg war in vollem Gange: Castroneves auf der Jagd nach seinem vierten Triumph im "Brickyard", Palou und O'Ward auf der Jagd nach ihrem jeweils ersten.

Aber: Hinter den Top 3 schob sich plötzlich der bis dahin völlig unauffällig gewesene Simon Pagenaud ins Bild. Der Penske-Pilot war nur von P26 ins Rennen gestartet, hatte sich aber mit einer etwas abweichenden Boxenstoppstrategie nach vorn gearbeitet. Zwölf Runden vor Schluss hatte er den Anschluss an das Führungstrio hergestellt und machte Jagd auf seinen zweiten Indy-500-Sieg.

Fünf Runden vor Schluss führte Palou vor Castroneves, O'Ward und Pagenaud. Dahinter hatte auch der anfangs zurückgefallene Ed Carpenter plötzlich den Anschluss wiederhergestellt. Zwei Runden vor Schluss der Angriff von Castroneves auf Palou. Auf der Außenbahn von Turn 1 zog der Brasilianer am Spanier vorbei und ging in Front. In der letzten Runde hatte Castroneves eine größere Gruppe von Piloten, die zur Überrundung anstanden, vor sich. Aber es reichte. Der vierte Indy-500-Sieg für den "Spiderman" war in trockenen Tüchern.

Rick Mears, Al Unser, A.J. Foyt

Rick Mears, Al Unser, A.J. Foyt sind nicht mehr die einzigen Indy-500-Vierfachsieger

Foto: Motorsport Images

Hinter Castroneves wurde Palou mit einer halben Sekunde Rückstand Zweiter. Den dritten Platz holte sich Pagenaud, gefolgt von O'Ward und Carpenter. Die Top 10 komplett machten Santino Ferrucci (Rahal-Honda; 6.), Sage Karam (Dreyer/Reinbold-Chevrolet; 7.), der lange führende Rinus VeeKay (8.), Juan Pablo Montoya (McLaren-Chevrolet; 9.) und Tony Kanaan (Ganassi-Honda; 10.).

IndyCar-Rookie Scott McLaughlin (Penske-Chevrolet) lag kurz nach Halbzeit der Distanz in den Top 10. Beim dritten Boxenstopp aber fing er sich eine Speeding-Penalty ein und verlor jede Menge Boden. Am Ende wurde es für den dreimaligen Supercars-Champion bei seinem ersten Indy 500 der 20. Platz. Damit ist er immer noch bestplatzierter Rookie, denn Pietro Fittipaldi (Coyne-Honda), für den es ebenfalls das erste Indy 500 war, hat auf P25 abgeschlossen.

Der nach seiner Zitterpartie im Qualifying nur von P32 (Mitte der letzten Reihe) gestartete Will Power (Penske-Chevrolet) machte direkt auf den ersten paar Runden auf der Außenbahn sieben Positionen gut. Bei der Anfahrt zum vorletzten Boxenstopp aber legte er kurz nach der 150-Runden-Marke einen Dreher in der Boxengasse hin. Grund waren Probleme mit den Bremsen. Am Ende wurde es für Power nicht mehr als P30.

Auch Simona de Silvestro (Paretta-Chevrolet) legte einen Dreher in der Boxengasse hin. Im Gegensatz zu Power konnte sie einen Mauerkontakt aber nicht vermeiden. So wurde es P31 für de Silvestro und die zum Großteil mit Frauen besetzte Boxencrew von Paretta Autosport. Die Schweizerin steht nach dem unglücklichen Zwischenfall als einer von nur drei Ausfällen im Ergebnis des 105. Indy 500. Die anderen beiden sind Graham Rahal und Stefan Wilson.

Der als IndyCar-Tabellenführer nach Indianapolis angereiste Scott Dixon hat die Tabellenführung mit seinem 17. Platz im Rennen verloren. Ganassi-Teamkollege Alex Palou hat sie mit seinem knapp verpassten Sieg übernommen.

Im Rennkalender der IndyCar-Saison 2021 geht es am 12./13. Juni mit zwei Rennen weiter. Auf dem Programm steht der Double-Header auf der Belle Isle in Detroit. Dort fahren dann auch Jimmie Johnson und Romain Grosjean wieder mit.

Fotostrecke: Alle Sieger des Indy 500 seit der Premiere 1911:

1911: Ray Harroun
1912: Joe Dawson
1913: Jules Goux
1914: René Thomas
1915: Ralph DePalma
1916: Dario Resta
1919: Howdy Wilcox (1917 und 1918 kein Indy 500; Erster Weltkrieg)
1920: Gaston Chevrolet
1921: Tommy Milton
1922: Jimmy Murphy
1923: Tommy Milton
1924: Lora L. Corum und Joe Boyer
1925: Peter DePaolo
1926: Frank Lockhart
1927: George Souders
1928: Louis Meyer
1929: Ray Keech
1930: Billy Arnold
1931: Louis Schneider
1932: Fred Frame
1933: Louis Meyer
1934: Bill Cummings
1935: Kelly Petillo
1936: Louis Meyer
1937: Wilbur Shaw
1938: Floyd Roberts
1939: Wilbur Shaw
1940: Wilbur Shaw
1941: Floyd Davis und Mauri Rose
1946: George Robson  (1942 bis 1945 kein Indy 500; Zweiter Weltkrieg)
1947: Mauri Rose
1948: Mauri Rose
1949: Bill Holland
1950: Johnnie Parsons
1951: Lee Wallard
1952: Troy Ruttman
1953: Bill Vukovich
1954: Bill Vukovich
1955: Bob Sweikert
1956: Pat Flaherty
1957: Sam Hanks
1958: Jimmy Bryan
1959: Rodger Ward
1960: Jim Rathmann
1961: A.J. Foyt
1962: Rodger Ward
1963: Parnelli Jones
1964: A.J. Foyt
1965: Jim Clark
1966: Graham Hill
1967: A.J. Foyt
1968: Bobby Unser
1969: Mario Andretti
1970: Al Unser
1971: Al Unser
1972: Mark Donohue
1973: Gordon Johncock
1974: Johnny Rutherford
1975: Bobby Unser
1976: Johnny Rutherford
1977: A.J. Foyt
1978: Al Unser
1979: Rick Mears
1980: Johnny Rutherford
1981: Bobby Unser
1982: Gordon Johncock
1983: Tom Sneva
1984: Rick Mears
1985: Danny Sullivan
1986: Bobby Rahal
1987: Al Unser
1988: Rick Mears
1989: Emerson Fittipaldi
1990: Arie Luyendyk
1991: Rick Mears
1992: Al Unser Jr.
1993: Emerson Fittipaldi
1994: Al Unser Jr.
1995: Jacques Villeneuve
1996: Buddy Lazier
1997: Arie Luyendyk
1998: Eddie Cheever
1999: Kenny Bräck
2000: Juan Pablo Montoya
2001: Helio Castroneves
2002: Helio Castroneves
2003: Gil de Ferran
2004: Buddy Rice
2005: Dan Wheldon
2006: Sam Hornish Jr.
2007: Dario Franchitti
2008: Scott Dixon
2009: Helio Castroneves
2010: Dario Franchitti
2011: Dan Wheldon
2012: Dario Franchitti
2013: Tony Kanaan
2014: Ryan Hunter-Reay
2015: Juan Pablo Montoya
2016: Alexander Rossi
2017: Takuma Sato
2018: Will Power
2019: Simon Pagenaud
2020: Takuma Sato
2021: Helio Castroneves
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Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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