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Testbericht
IndyCar Indy 500: Vortest

Indy-500-Vortest: Sato-Bestzeit und Alonso-Defekt an verkürztem Testtag

Takuma Sato und Colton Herta führen zerrütteten Testtag für die 500 Meilen von Indianapolis 2019 an - Fernando Alonso mit Defekt - Stundenlange Unterbrechung

Auf dem Indianapolis Motor Speedway hatten 29 IndyCar-Piloten am Mittwoch Gelegenheit, erste Runden in Vorbereitung auf die diesjährige Auflage der 500 Meilen von Indianapolis zu drehen. Nach Plan verlief der Testtag aber nicht und das lag in erster Linie am Wetter Fotos: IndyCar-Test in Indianapolis.

Im Vergleich zu 2018 hat man die Einheits-Aerodynamik für Superspeedways wie Indianapolis geringfügig modifiziert. Unter der Leitung von IndyCar-Chefaerodynamiker Tino Bell wurde sowohl am Frontflügel als auch am Heckflügel eine Abrisskante angebracht. Einhergehend damit gibt es von Firestone eine neue Reifenkonstruktion. In Sachen Sicherheit setzt man erstmals den Cockpitschutz AFP ein.

Knapp vier statt sieben Stunden: Wetter durchkreuzt Testplan

Der offizielle Testtag sollte unter den neuen technischen Voraussetzungen die erste Gelegenheit für einen Direktvergleich bieten, bevor es in knapp drei Wochen mit den Freien Trainings weitergeht. Allerdings machten Regenschauer den Piloten einen Strich durch die Rechnung. Schon nach zehn Minuten musste der Fahrbetrieb abgebrochen werden. Weiter ging es erst nach einer mehr als vierstündigen Pause, die mit Warten (und teilweise Schlafen) verbracht wurde. Es blieb nicht die einzige Unterbrechung.

 

Gemäß ursprünglicher Planung hätten zunächst die Routiniers ("Veterans") das 2,5-Meilen-Oval zwei Stunden lang für sich allein gehabt. Anschließend hätten sich die Rookies und die Rückkehrer ("Refreshers") ebenfalls zwei Stunden lang unter sich einschießen dürfen. Die letzten drei Stunden hätten dann allen Piloten zur Verfügung gestanden. Dieser Zeitplan konnte nicht eingehalten werden.

Die Regenschauer nämlich hatten zur Folge, das statt der ursprünglich geplanten sieben Stunden letztlich nur gut knapp vier Stunden gefahren werden konnte. Nach mehr als vier Stunden des Wartens durften die insgesamt 20 Veteranen zunächst ihre zwei Stunden Streckenzeit vollmachen. Allerdings stand diese Zeit im Zeichen weiterer Unterbrechungen.

Alonso mit Defekt nach langem Warten

Nach den Veteranen durften die Rookies und Rückkehrer auf die Strecke. Diese Gruppe umfasste vier echte Indy-Neulinge - Marcus Ericsson, Felix Rosenqvist, Santino Ferrucci und Colton Herta - sowie diverse Teilzeitpiloten wie Jack Harvey und Indy-Rückkehrer wie Fernando Alonso oder Helio Castroneves.

Für diese Gruppe war aufgrund eines erneuten Regenschauers zunächst Warten angesagt. Als die Strecke 15 Minuten vor dem ursprünglich geplanten Ende des Testtages doch für die Rookies und Rückkehrer freigegeben wurde, gab es prompt wieder Gelb. Der Grund war, dass Alonso mit dem orangefarbenen #66 McLaren-Chevrolet nicht in die Gänge kam und die Boxengasse entlang stotterte. Ursache war nach ersten Informationen ein Getriebeproblem.

 

Alonso, der sein erstes Indy 500 vor zwei Jahren bestritten hatte und vor wenigen Tagen auf dem Texas Motor Speedway in Fort Worth erste Erfahrungen mit dem aktuellen Speedway-Kit sammelte, konnte sich erst nach einstündiger Reparatur auch in Indianapolis noch ein paar erste Eindrücke von dieser Aerodynamik verschaffen. Mehr als 29 Runden waren für ihn aber nicht mehr drin. Zum Vergleich: Felix Rosenqvist (Ganassi-Honda) drehte 69 Runden. "Ich beginne hier bei Null", hatte Alonso schon zu Beginn des Tages geahnt.

Fernando Alonso, Robin Miller

Fernando Alonso musste erst lange ausharren und dann noch länger

Foto: IndyCar

Letzten Endes war es für Alonso noch Glück, dass man man den Testtag nicht um 18:00 Uhr Ortszeit beschloss, sondern bis 20:00 Uhr verlängern wollte, um nicht nur den Veteranen, sondern auch den Rookies und Rückkehrern ihre zwei Stunden Streckenzeit zu geben.

Alonso freilich blieben davon unterm Strich nur 45 Minuten, denn nach von der langen Reparatur sorgte ein erneuter Regenschauer für ein vorzeitiges Ende um 19:30 Uhr. Die ursprünglich als Abschluss des Tages geplante Session mit allen Piloten wurde komplett gestrichen.

Routinier Sato und Rookie Sato führen Zeitenlisten an

Die schnellste Runde des zerrütteten Testtages markierte unterm Strich Takuma Sato (Rahal-Honda) mit einer Zeit von 39,649 Sekunden, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 226,993 Meilen pro Stunde (365,232 km/h) entspricht. Sato gelang dieser Wert kurz vor Ende der Veteranen-Session im Windschatten.

Zweitschnellster in der Veteranen-Gruppe war Ed Carpenter (Carpenter-Chevrolet), gefolgt von Spencer Pigot (Carpenter-Chevrolet), Will Power (Penske-Chevrolet) und Ryan Hunter-Reay (Andretti-Honda).

Schnellster Fahrer in Reihen der Neulinge und Rückkehrer war Colton Herta (Harding-Honda), gefolgt von Helio Castroneves (Penske-Chevrolet) und Oriol Servia (Schmidt-Honda). Fernando Alonso klassierte sich nach seinen lediglich 29 Runden in dieser neunköpfigen Gruppe an neunter Stelle.

Colton Herta

Rookie Colton Herta war am Abend der Schnellste des Tages in Alleinfahrt

Foto: IndyCar

Die schnellste Runde des Tages in Alleinfahrt, also ohne Windschatten, drehte mit 223,121 Meilen pro Stunde Colton Herta. Im Vergleich zur Tagesbestzeit von Sato mit Windschatten war Herta ohne solchen weniger als 0,7 Sekunden langsamer. Allerdings hatte der 19-jährige Rookie die besseren Streckenbedingungen, weil er in der späten Gruppe fuhr, als es bereits kühler war.

Ungeachtet dieses "Schönheitsfehlers" ist der Tagesschnellste Sato hochzufrieden. "Es war ein guter Tag. Das Wetter hat zwar nicht perfekt mitgespielt, aber immerhin funktioniert alles am Auto. Ab jetzt geht es um die Details", so der Japaner. Derart weit fortgeschritten in ihrer Indy-500-Vorbereitung sind indes noch längst nicht alle.

Defekte bei Max Chilton und J.R. Hildebrand

Denn abgesehen von den Regenschauern und dem Defekt an Alonsos McLaren-Chevrolet wurde der Fahrbetrieb zwei weitere Male unterbrochen. Erster Grund war Rauchentwicklung am Chevrolet-Motor des Carlin-Boliden von Max Chilton. "Das ist bitter. Erst saßen wir stundenlang tatenlos herum und jetzt habe ich frühzeitig Feierabend", so Chilton, der als Carlin-Pilot für jenes Team fährt, mit dem McLaren für den diesjährigen Alonso-Einsatz kooperiert.

Max Chilton

Der Defektteufel schlug unter anderem am Carlin-Chevy von Max Chilton zu

Foto: LAT

Und kurz nach Alonsos vermutetem Getriebeschaden gab auch am Auto von J.R. Hildebrand einen Defekt. Der Dreyer/Reinbold-Chevrolet mit der Startnummer 48 in Erinnerung an Dan Gurney musste von Turn 3 zurück zur Box geschleppt werden. Auch in diesem Fall konzentrierte sich die Diagnose auf den Bereich des Getriebes. Wie Alonso konnte aber auch Hildebrand nach zeitintensiver Reparatur noch einmal auf die Strecke gehen.

Der offizielle Trainingsbetrieb in Vorbereitung auf das 103. Indy 500 beginnt am Dienstag, den 14. Mai, und erstreckt sich bis zum Qualifying (18./19. Mai) über vier Tage. Nach dem zweitägigen Qualifying gibt es zwei weitere Trainingstage, darunter den "Carb Day" (24. Mai) als Gelegenheit für einen letzten Systemcheck vor dem Rennen. Der Tag des Rennens ist Sonntag, der 26. Mai.

Mit Bildmaterial von IndyCar.

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