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Rennbericht
IndyCar Fort Worth

IndyCar-Auftakt 2020: Scott Dixon siegt beim Aeroscreen-Debüt

Auf dem Texas Motor Speedway ist mit Corona-Maßnahmen das erste IndyCar-Rennen der Aeroscreen-Ära mit Sieg für Ganassi-Pilot Scott Dixon zu Ende gegangen

Auf dem Texas Motor Speedway in Fort Worth ist am Samstagabend eine neue IndyCar-Ära eingeläutet worden. Knapp neun Monate nach dem Finale der Saison 2019 ging nun das erste Rennen mit dem in diesem Jahr vorgeschriebenen Cockpitschutz Aeroscreen über die Bühne. Und eben dieses Aeroscreen-Renndebüt fand im veränderten IndyCar-Kalender 2020 gleich mal auf der zweitschnellsten Strecke (nach Indianapolis) statt. Fotos: IndyCar-Saisonauftakt 2020 in Fort Worth

Letzten Endes ging aber beim "Geisterrennen" in Fort Worth ohne Vor-Ort-Zuschauer nicht nur in Bezug auf den Aeroscreen, sondern auch in Bezug auf die Corona-Maßnahmen alles gut. Es handelte sich beim IndyCar-Auftakt wie auch bei den jüngsten NASCAR-Rennen um eine Eintagesveranstaltung. Die IndyCar-Piloten allerdings absolvierten in den Stunden vor dem Rennen sowohl ein Freies Training als auch ein Qualifying.

Und noch etwas war anders. Während das Vor-Ort-Personal bei NASCAR inklusive aller Fahrer nur an der Rennstrecke auf Fieber getestet wird, musste sich das IndyCar-Personal inklusive aller Fahrer bereits vor der Abreise in Indianapolis einem solchen Temperaturcheck unterziehen. Daran wird man bis auf Weiteres festhalten.

Wer Fiebersymptome zeigt, darf gar nicht erst zur Rennstrecke anreisen. An der Strecke gibt es dann eine zweite Messung der Körpertemperatur. Nur, wenn auch diese das gewünschte Ergebnis bringt, bekommt man Zutritt zum IndyCar-Fahrerlager.

Mit Aeroscreen knapp eine Sekunde langsamer als ohne

Abgesehen von den Corona-Sicherheitsmaßnahmen stand beim IndyCar-Auftakt 2020 das Debüt des Aeroscreen im Fokus. Die Rundenzeiten waren in Fort Worth mit dem Cockpitschutz rund eine Sekunde langsamer als der Streckenrekord (für die aktuelle Konfiguration mit 1,44 Meilen Länge aufgestellt von Charlie Kimball im Jahr 2017).

Im Rennen (200 Runden) war die Stintlänge auf 35 Runden unter Grün limitiert. Grund: Der Aeroscreen sorgt für eine erhöhte Belastung der Reifen. Einen anderen Reifentyp als im Vorjahr konnte Firestone aber nicht bereitstellen, weil es in Coronazeiten keine Testmöglichkeiten gab und gibt.

Zwar mussten im Rennen alle Piloten nach jeweils maximal 35 Runden unter Renntempo an die Box kommen. Spezielle "Reifen-Gelbphasen" wurden dafür aber nicht ausgerufen. Man stoppte regelmäßig unter Grün - sofern nicht ohnehin aufgrund eines Zwischenfalls Gelb geschaltet war.

Newgarden holt erste Aeroscreen-Pole - Dixon ersten Aeroscreen-Sieg

Im Qualifying hatte sich Josef Newgarden (Penske-Chevrolet) die erste Pole-Position der Aeroscreen-Ära gesichert. Der amtierende IndyCar-Champion und Vorjahressieger in Fort Worth absolvierte das Einzelzeitfahren, das zwei Stunden vor dem Rennstart zu Ende ging, mit einem Zwei-Runden-Schnitt von 24,029 Sekunden (215,740 Meilen pro Stunde, was umgerechnet 347,126 km/h entspricht).

Der erste Rennsieg der Aeroscreen-Ära ging nach den 200 Rennrunden schließlich an den von P2 gestarteten Scott Dixon (Ganassi-Honda). Er gewann das Genesys 300, das über weite Strecke von Single-File-Racing, also dem Fahren in nur einer Spur, gekennzeichnet war. Grund dafür: Der für die NASCAR-Rennen auf der Außenbahn aufgebrachte Traction-Compound-Belag ist für die IndyCars ziemlich heikel.

Rosenqvist wirft möglichen Ganassi-Doppelerfolg weg

Mit Dixons Sieg wurde nicht nur das erste Rennen der Aeroscreen-Ära, sondern gleichzeitig auch das erste Rennen, seit Roger Penske die IndyCar-Serie übernommen hat, von einem Ganassi-Piloten gewonnen. Es hätte aber sogar ein Ganassi-Doppelerfolg werden können.

Denn Felix Rosenqvist fuhr lange an zweiter Stelle hinter Dixon. Doch unmittelbar nach dem letzten Boxenstopp übertrieb es der Schwede. Mit kalten Reifen wollte er auf der heiklen Außenbahn James Hinchcliffe (Andretti-Honda) überrunden. Das ging schief. Mit seinem schwarzen Ganassi-Honda krachte Rosenqvist rückwärts in die Mauer.

Beim letzten Restart ließ Dixon nichts mehr anbrennen. Zwar schmiss Charlie Kimball (Foyt-Chevrolet) sein Auto in der letzten Runde an elfter Stelle liegend noch in die Mauer. Dixon aber war zu diesem Zeitpunkt schon so gut wie im Ziel.

Bestenliste: Dixon nur noch fünf Siege hinter P2

Der fünfmalige IndyCar-Champion gewann nach 157 von 200 möglichen Führungsrunden souverän vor Simon Pagenaud (Penske-Chevrolet; 2.) und dessen von der Pole-Position gestartetem Teamkollegen Josef Newgarden (3.). Den vierten Platz belegte Zach Veach (Andretti-Honda), gefolgt von Ed Carpenter (Carpenter-Chevrolet) auf P5.

Dixon, für den es der 47. Sieg seiner IndyCar-Karriere ist, hatte die Führung direkt beim ersten Green-Flag-Stop um Runde 35 übernommen. Beim zweiten Boxenstopp holte sich Newgarden dank flinker Arbeit seiner Penske-Crew die Spitzenposition zurück. Doch Dixon schlug kurz nach dem Restart zurück, überholte Newgarden auf der heiklen Außenbahn und ward anschließend nicht mehr gesehen.

Mitfavorit Will Power (Penske-Chevrolet) verlor beim zweiten Boxenstopp viel Zeit, weil er losgeschickt wurde, bevor das rechte Hinterrad überhaupt am Auto war. Das gleiche Problem hatte wenig später auch Santino Ferrucci (Coyne-Honda). Für Power reichte es am Ende nur zu P13 mit einer Runde Rückstand. Ferrucci kehrte gar nicht mehr ins Rennen zurück, weil beim Beschleunigen mit drei Rädern eine Antriebswelle brach.

Sato fehlt nach Quali-Crash - Zwei Rookies crashen im Rennen

Takuma Sato (Rahal-Honda) hatte im Qualifying einen heftigen Crash. Weil das Auto nicht rechtzeitig repariert werden konnte und auch kein Ersatzauto vor Ort war, musste der beim Crash unverletzt gebliebene Japaner sogar ganz auf die Teilnahme am Rennen verzichten.

Rinus VeeKay - mit 19 Jahren der jüngste Fahrer im Feld und neben Oliver Askew (McLaren) und Alex Palou (Coyne) einer von drei Rookies - hatte mit seinem #21 Carpenter-Chevrolet schon im Freien Training einen Crash. Am Qualifying konnte der Niederländer (der eigentlich Rinus van Kalmthout heißt) nicht teilnehmen, weil das Auto nicht rechtzeitig repariert werden konnte.

Das Rennen konnte VeeKay im Gegensatz zu Sato zwar antreten. Doch in Runde 38 war er der erste, der in ernsthafte Schwierigkeiten geriet. Es war zunächst "nur" ein Dreher in Turn 2. Doch Alex Palou, der gerade aus der Box kam, konnte nicht ausweichen. Die beiden kollidierten und somit waren in den ersten Crash des Rennens gleich zwei Rookies verwickelt.

Der bestplatzierte Rookie im Endergebnis ist somit zwangsläufig Oliver Askew. Der McLaren-Pilot beendete sein IndyCar-Debüt direkt in den Top 10. Er wurde Neunter hinter Conor Daly (Carlin-Chevrolet; 6.), Colton Herta (Harding/Andretti-Honda; 7.) und Ryan Hunter-Reay (Andretti-Honda; 8.).

Kanaan beginnt kurze Abschiedstour mit Top-10-Ergebnis

Das genaue Gegenteil von einem Rookie ist Tony Kanaan. Der Routinier fährt in diesem Jahr nur noch eine Teilzeitsaison in Form der fünf Ovalrennen. Am Samstag trat er mit einem ganz besonderen Autodesign an.

Tony Kanaan

Tony Kanaan: Mit altem Sponsor 7-Eleven und mit P10 in die Abschiedstour gestartet

Foto: IndyCar Series

Der Foyt-Chevrolet mit der Startnummer 14 von Kanaan wurde von 7-Eleven gesponsert - jenem Sponsor, mit dem der Brasilianer 14 seiner 17 IndyCar-Siege eingefahren und mit Andretti Green Racing anno 2004 den Titel in der damaligen Indy Racing League (IRL) errungen hatte.

Beim ersten Rennen seiner IndyCar-Abschiedstour kam Kanaan vom zehnten Startplatz losgefahren letztlich auch auf dem zehnten Platz ins Ziel. Übrigens: Weil das zweite Saisonrennen nicht auf einem Oval stattfindet und Kanaan dort somit nicht antreten wird, geht seine Rekordserie von aufeinanderfolgenden IndyCar-Starts nun mit sage und schreibe 318 zu Ende. Kein anderer Fahrer der IndyCar-Geschichte ist ohne Unterbrechung bei so vielen Rennen angetreten.

Nächstes Rennen im verkürzten Kalender erst in vier Wochen

Aufgrund der Coronavirus-Pandemie umfasst der neugestaltete IndyCar-Kalender 2020 nur noch 14 statt der ursprünglich geplanten 17 Rennen. Das zweite Saisonrennen steigt nach aktuellem Stand der Dinge am 4. Juli in Form des Grand Prix von Indianapolis. Dieses Rennen findet als Double-Header mit dem Brickyard 400 der NASCAR statt und es ist das erste von in diesem Jahr zwei Rundkurs-Rennen in Indianapolis.

Abgesehen davon sind auch auf den Rennstrecken Road America, Iowa Speedway und Laguna Seca Raceway jeweils zwei Rennen geplant. Dass die Saison trotzdem drei Rennen weniger umfasst als eigentlich vorgesehen war, liegt daran, dass sieben Rennen komplett gestrichen wurden: Birmingham, Long Beach, Austin, Detroit (zwei Rennen), Richmond und Toronto.

Mit Bildmaterial von IndyCar Series.

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