IndyCar Austin 2019: Colton Herta ist jüngster Sieger aller Zeiten
Riesenjubel bei Harding Steinbrenner Racing: Colton Herta feiert den ersten Sieg für sich und das Team - Riesenpech für Will Power und Alexander Rossi
1. Colton Herta, Harding Steinbrenner Racing Honda
Colton Herta (Harding-Steinbrenner-Honda) hat es geschafft: Der Sohn von Ex-CART-Pilot Bryan Herta feierte bei der IndyCar-Premiere auf dem Circuit of the Americas in Austin in Texas seinen ersten Karrieresieg und löste damit Graham Rahal (St. Petersburg 2008) als jüngsten IndyCar-Sieger aller Zeiten ab. Es ist auch der erste Sieg für Harding/Steinbrenner Racing, das Juniorenteam von Andretti Autosport. (Ergebnis des IndyCar Classic 2019 auf dem Circuit of the Americas)
Herta profitierte von einer späten Gelbphase, die Will Power (Penske-Chevrolet; DNF), Alexander Rossi (Andretti-Honda; 9.) und Scott Dixon (Ganassi-Honda; 13.) zum Verhängnis wurde. Power hatte bis zu jener Gelbphase nach 43 von 60 Runden das gesamte Rennen über geführt, Rossi und Herta waren sein Tempo mitgegangen. Hertas Stopp eine Runde zuvor rettete ihn vor dem Gelb-Pech.
Die Gelbphase, ausgelöst durch eine Kollision zwischen James Hinchcliffe (Schmidt-Peterson-Honda; 16.) und Felix Rosenqvist (Ganassi-Honda; DNF), traf Power, Rossi und Dixon heftigst, weil das gesamte restliche Feld schon gestoppt hatte. Das spülte Herta, der bis dahin abwechselnd auf Rang zwei und drei, aber immer in Kontakt zum lange führenden Power gelegen hatte, an die Spitze.
Power wieder von Fortuna betrogen
Knüppeldick kam es derweil für Will Power, der seiner jahrelangen Pechsträhne (der zum Trotz er einen Titel und einen Indy-500-Sieg eingefahren hat) ein weiteres Kapitel zufügte: Als wäre er nicht durch den Stopp unter Gelb schon genug gestraft gewesen, gab auch noch eine Antriebswelle den Geist auf. Der Polesetter musste wieder einmal nach einer langen Führung ein Rennen aufgeben. Rossi und Dixon erging es unwesentlich besser: Beide konnten nur noch Schadensbegrenzung betreiben - Rossi gelang es auf weichen Reifen mit Platz neun besser als Dixon auf harten mit Rang 13.
Die späte Gelbphase gab einigen Fahrern die Chance auf bessere Plätze, die sonst unter ihrer schlechten Startposition gelitten hätten. Graham Rahal (RLL-Honda) kam nach einem kampfbetonten Rennen, in dem er sich unter anderem mit Dixon und Pato O'Ward (Carlin-Chevrolet; 8.) anlegte, auf Rang vier.
Überraschungen in den Top 10
Ihm folgte Sebastien Bourdais (Coyne-Honda), der im Qualifying noch in Q1 ausgeschieden war, auf der fünften Position. Er gehörte zu einer Kampfgruppe im Mittelfeld, die über weite Strecken des Rennens fantastisches Racing bot und die Premiere der IndyCar-Serie auf dem COTA mit freigegebenen Track Limits aus sportlicher Sicht zu einem Erfolg machte. Als es drauf ankam, war der viermalige ChampCar-Meister zur Stelle und machte noch einige Positionen im Schlussspurt gut.
Ähnlich war auch Marco Andretti (Andretti-Herta-Honda; 6.) genau dann zur Stelle, als es zählte, nachdem er lange Zeit im Mittelfeld gelegen hatte: Am Ende des Rennens. Takuma Sato (RLL-Honda; 7.) ging wie Bourdais und Andretti auch noch an Pato O'Ward vorbei, der nach einem starken Rennen mit einem Wahnsinns-Überholmanöver gegen Rahal und Platz vier beim Restart im letzten Stint mehrere Plätze abgeben musste. Hinter dem bedauernswerten Rossi komplettierte Jack Harvey (Meyer-Shank-Honda) die Top 10.
Mitbestimmend waren im Rennen auch die Schmidt-Peterson-Piloten James Hinchcliffe und Marcus Ericsson. Sie brachten sich durch aggressive Undercuts bis auf Position fünf nach vorn, konnten aber beide ihre Stellung nicht halten. Der "Mayor of Hinchtown" brachte sich durch die Kollision mit Rosenqvist um ein besseres Resultat, Ericsson fiel während der Gelbphase ebenfalls zurück. Es blieben nur die Plätze 15 (Ericsson) und 16 (Hinchcliffe).
Das nächste Rennen der IndyCar-Serie findet am 7. April im Barber Motorsports Park statt.
Mit Bildmaterial von LAT.
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