IndyCar Iowa-Rennen 2: Josef Newgarden cruist zum ersten Saisonsieg
Einmal mehr dominiert Josef Newgarden ein Rennen auf dem Iowa Speedway, diesmal Rennen 2 des Double-Headers 2020 - Patricio O'Ward im Pech
Nach dem Sieg von Penske-Pilot Simon Pagenaud in Rennen 1 am Freitagabend ging der Sieg bei Rennen 2 des IndyCar-Double-Headers auf dem Iowa Speedway an Teamkollege Josef Newgarden. Mit seinem #1 Penske-Chevrolet hatte der zweimalige und amtierende Champion das Renngeschehen auf der mit 0,875 Meilen kürzesten Strecke im IndyCar-Kalender einmal mehr absolut im Griff.
FOTOS: IndyCar-Doppel auf dem Iowa Speedway
Denn zum bereits vierten Mal in sechs Jahren hat Newgarden auf dem Iowa Speedway mehr als 200 Führungsrunden verbucht. Und als nach 250 Runden die Karierte Flagge fiel, hatte er seinen dritten Iowa-Sieg nach 2016 und 2019 in der Tasche. In der laufenden Saison 2020 ist es Newgardens erster Sieg. Am Freitag noch hatte er diesen nur durch unglückliches Timing der Gelbphasen verpasst.
ERGEBNIS: Rennen 2 beim IndyCar-Doppel auf dem Iowa Speedway
Patricio O'Ward lange erster Verfolger von Newgarden
Von der Pole-Position diktierte Newgarden das Tempo in Rennen 2 von Beginn an. Im ersten Stint hatte er seinen von der zweiten Position gestarteten Penske-Teamkollegen Will Power direkt hinter sich. Nach dem ersten Boxenstopp aber, der um Runde 60 herum vom gesamten Feld unter Grün eingelegt wurde, war Patricio O'Ward (McLaren-Chevrolet) erster Verfolger von Spitzenreiter Newgarden.
Lange Zeit hatte Newgarden McLaren-Pilot O'Ward im Rückspiegel, bis dieser in Probleme geriet
Foto: Phillip Abbott / Motorsport Images
An dieser Reihenfolge änderte sich auch beim zweiten Durchgang Green-Flag-Stops (eingelegt um Runde 100 herum) nichts. Kurz nachdem alle Piloten mit Ausnahme von Graham Rahal (Rahal-Honda) zum zweiten Mal an der Box waren, brachte Ed Carpenter (Carpenter-Chevrolet) mit einem harmlosen Crash in Turn 2 die erste von zwei Gelbphasen des Abends heraus.
Während Rahal bequem unter Gelb tanken und Reifen wechseln lassen konnte, legte der Großteil des Feldes bereits den dritten Boxenstopp in diese Gelbphase. Die Spitzengruppe aber blieb auf der Bahn. So führte Newgarden das Feld vor O'Ward zum Restart. Der Mexikaner leistete sich eine leichte Berührung mit seinem überrundeten McLaren-Teamkollegen Oliver Askew. Beide kamen unbeschadet davon.
O'Ward verliert greifbaren Podestplatz an der Box
Doch beim letzten routinemäßigen Tankstopp, der um Runde 170 herum unter Grün eingelegt wurde, ging es schief für O'Ward. Der Stopp klappte alles andere als optimal, denn hinten links wurde die Radmutter nicht richtig angezogen. Das Auto musste zurückgeschoben werden. Dabei ging für O'Ward nicht nur die zweite Position verloren, sondern gleich eine ganze Runde. Am Ende wurde es nur P12.
Wenige Sekunden nach O'Wards missratenem Boxenstopp gab es die zweite Gelbphase. Grund war ein Dreher mitsamt Mauereinschlag von Ryan Hunter-Reay (Andretti-Honda) am Ausgang der Boxengasse. Weil die linke Vorderradaufhängung beschädigt wurde, war Feierabend für den dreimaligen Iowa-Sieger. Profiteur, weil unter Grün als einziger noch nicht an der Box gewesen, war diesmal McLaren-Rookie Askew. So gelangte er zurück in die Führungsrunde.
Oliver Askew nach Rundenrückstand noch auf P6
Beim letzten Restart führte Langzeitspitzenreiter Newgarden vor dem Fahrer, den er schon beim Start direkt hinter sich gehabt hatte: Penske-Teamkollege Power. Damit waren die Positionen bezogen, denn auf den letzten gut 50 Runden tat sich nichts entscheidendes mehr.
Josef Newgarden fuhr mit knapp drei Sekunden Vorsprung auf Will Power seinen ersten Saisonsieg 2020 ein. Dritter wurde Graham Rahal, dem die erste Gelbphase vom Timing her perfekt in die Karten gespielt hatte. Gleiches galt im Falle der zweiten Gelbphase für Oliver Askew. Er wurde am Ende noch starker Sechster und damit wie schon am Freitag (P3) klar bester Rookie.
Oliver Askew in Rennen 1 auf dem Podest, Patricio O'Ward in Rennen 2 mit Pech gescheitert
Foto: Motorsport Images
Simon Pagenaud, der Rennen 1 am Freitagabend vom letzten Startplatz kommend gewonnen hatte, brachte seinen neongelben #22 Penske-Chevrolet in Rennen 2 (abermals vom letzten Startplatz kommend) auf dem vierten Platz ins Ziel. Fünfter wurde Tabellenführer Scott Dixon (Ganassi-Honda), der damit nur wenige Punkte seines Vorsprungs eingebüßt hat.
Marco Andretti knapp innerhalb, Tony Kanaan knapp außerhalb Top 10
Siebter hinter Oliver Askew wurde Jack Harvey (Shank-Honda) vor Alexander Rossi (Andretti-Honda; 8.), Marcus Ericsson (Ganassi-Honda; 9.) und Marco Andretti (Herta/Andretti-Honda), der mit P10 sein bisher bestes Saisonergebnis eingefahren hat. Tony Kanaan (Foyt-Chevrolet) beendete sein voraussichtlich drittletztes IndyCar-Rennen knapp außerhalb der Top 10 auf P11.
Colton Herta, der mit seinem Harding/Andretti-Honda in Rennen 1 am Freitag eine spektakuläre Flugeinlage hingelegt hatte, kämpfte mit starkem Übersteuern. Zwar kam er diesmal ins Ziel. Mehr als der 19. Platz mit drei Runden Rückstand wurde es aber nicht. Nach vier Top-10-Ergebnissen bei den ersten vier Saisonrennen hat sich das Iowa-Doppel für Herta alles andere als gelohnt.
Nach sechs Saisonrennen - fünf davon im Monat Juli - geht es im komprimierten IndyCar-Kalender 2020 weiter in drei Wochen (9. August) auf dem Mid-Ohio Sports Car Course. Nur zwei Tage später beginnen dann die Trainings zum Indy 500, das als Saisonhöhepunkt für den 23. August im Kalender steht.
Mit Bildmaterial von IndyCar Series.
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