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IndyCar Portland: Palou siegt trotz Startchaos und dreht Titelkampf wieder

Nach dem üblichen Startchaos schien Patricio O'Ward in Portland die besten Karten zu haben, doch am Ende kam es anders: Sieg für Alex Palou, der neuer Leader ist

Ganassi-Youngster Alex Palou hat am Sonntag den Grand Prix von Portland gewonnen und damit beim drittletzten Rennen der IndyCar-Saison 2021 den Titelkampf wieder gedreht. Nach zuletzt zwei unverschuldeten Ausfällen (Motorschaden auf dem Indianapolis-Rundkurs und Crash in St. Louis, der von Rinus VeeKay ausgelöst wurde und in den auch Teamkollege Scott Dixon verwickelt war) passte im US-Bundesstaat Oregon für Palou alles zusammen.

Beim Grand Prix von Portland setzte sich der Spanier in Ganassi-Diensten nach 110 Runden durch und hat damit sowohl in der laufenden Saison als auch in seiner IndyCar-Karriere den dritten Sieg (nach Birmingham und Elkhart Lake) in der Tasche. Damit hat er zwei Rennen vor Schluss wieder die Tabellenführung an sich gerissen.

Palou war zwar von der Pole gestartet. Aber nach der ersten Runde sah es überhaupt nicht danach aus, dass er das Rennen gewinnen würde.

FOTOS: Grand Prix von Portland

ERGEBNIS: Grand Prix von Portland

Das übliche Chaos am Start - Titelkandidaten im Glück

Erstmals in seiner IndyCar-Karriere startete Alex Palou (Ganassi-Honda) von der Pole. Indes fanden sich die vier weiteren im Titelkampf befindlichen Piloten teilweise nur knapp, teilweise deutlich weiter hinten wieder. Vorjahreschampion Scott Dixon (Ganassi-Honda) startete von P3, Tabellenführer Patricio O'Ward (McLaren-Chevrolet) von P7 und Marcus Ericsson (Ganassi-Honda) von P10, Josef Newgarden (Penske-Chevrolet) aber nur von P18.

Und natürlich ging es beim Start wieder schief. Immerhin: Die Titelkandidaten kamen vergleichsweise glimpflich davon. Seinen Lauf nahm das fast schon traditionelle Startchaos in Portland diesmal, als der von P4 gestartete Felix Rosenqvist (McLaren-Chevrolet) beim Anbremsen von Kurve 1 den Ganassi-Honda von Scott Dixon ganz leicht am Heck erwischte.

Dixon ging daraufhin in der Schikane ebenso geradeaus wie sein von der Pole gestarteter Teamkollege Alex Palou. Ihn hatte Dixon innen attackiert und auch ihm war Rosenqvist, der ebenfalls geradeaus fuhr, extrem nahe gekommen.

 

Neben Palou, Dixon und Rosenqvist fuhr auch der von P2 gestartete Alexander Rossi (Andretti-Honda) in der Schikane geradeaus. Einige weitere wie etwa Josef Newgarden taten es ihnen gleich, während einige andere strandeten. Zu denen, die nur vorübergehend strandeten, zählten Will Power (Penske-Chevrolet) und Oliver Askew, der erstmals den dritten Rahal-Honda pilotierte.

Derweil blieben Helio Castroneves (Shank-Honda) und Romain Grosjean (Coyne-Honda) deutlich länger liegen und verloren zahlreiche Runden, während James Hinchcliffe (Andretti-Honda) sogar komplett ausschied. Grosjean war mit einem zu späten Bremsmanöver, bei dem er in Hinchcliffe rauschte, der Auslöser der eigentlichen Startkollision gewesen. Hingegen hatte Rosenqvist mit seinem Verbremser "nur" für die Abkürzungsmanöver gesorgt.

O'Ward der Profiteur des Startchaos - nur vorübergehend

Beim ersten Restart führte Patricio O'Ward (McLaren-Chevrolet) das Feld an. Der vom siebten Startplatz losgefahrene Tabellenführer war beim Start als Fünfter in die Schikane eingebogen, aber als Erster herausgekommen, weil er der erste war, der sie ordnungsgemäß durchfuhr.

Hinter O'Ward reihte sich Graham Rahal (Rahal-Honda) für den Restart als Zweiter ein. Weil das Feld den Restart in Single-File-Formation unter die Räder - und nicht wie den eigentlichen Start in Double-File-Formation - klappte der Restart deutlich besser. Alle kamen ohne Probleme durch die Schikane.

Die Ganassi-Teamkollegen Palou und Dixon aber rauften statt um die Führung nur noch um Position 17. Damit fanden sie sich in dem Bereich des Feldes wieder, in dem auch Newgarden fuhr. Warum? Sie hatten die erste Gelbphase direkt zum vorgezogenen ersten Boxenstopp genutzt.

Spitzenreiter O'Ward kam nach 29 der 110 Runden zum ersten Boxenstopp, aber nicht unter Gelb, sondern unter Grün. Verfolger Rahal blieb sechs Runden länger auf der Bahn und übernahm damit vorübergehend die Spitze. Nach und nach kamen weitere Piloten an die Box, bis Dixon in Runde 43 und Palou in Runde 44 an der Reihe waren. Newgarden, der in Runde 39 an der Box war, kam im Zuge der Stopps an Dixon vorbei, nicht aber an Palou.

Diese drei Titelkandidaten - Palou, Newgarden, Dixon - waren auf einer Strategie unterwegs, die sie nach der turbulenten Anfangsphase zwei (weitere) Male zum Service kommen sah. Hingegen war O'Ward auf einer klassischen, weil regelmäßigen Dreistoppstrategie unterwegs. Das war zumindest der Plan, aber der wurde kurz vor Halbzeit des Rennens über den Haufen geworfen.

Gelbphase kurz vor Halbzeit wirft Strategien durcheinander

Denn in der 52. der 110 Runden gab es Gelb. Grund: IndyCar-Debütant Callum Ilott (Juncos-Chevrolet) und Dalton Kellett (Foyt-Chevrolet), die sich lange duelliert hatten, standen plötzlich an völlig unterschiedlichen Stellen der Strecke still: Kellett im Notausgang der Schikane nach Start/Ziel und Ilott eingangs der Gegengerade am rechten Streckenrand.

Zahlreiche Piloten, darunter O'Ward, hatten die Gelbphase kommen sehen und waren direkt zum Boxenstopp abgebogen, als Ilott und Kellett stehenblieben. Graham Rahal gehörte zu denen, die nicht abbogen. Beim Restart führte Rahal das Feld an. An zweiter Stelle fuhr Ed Jones (Coyne-Honda). Newgarden war Fünfter direkt hinter Palou und direkt vor Dixon. Der Penske-Pilot kam aber nicht optimal in die Gänge. Rossi ließ sich nicht zweimal bitten und kassierte Dixon und Newgarden im Doppelpack beim ersten Bremspunkt.

 

In der 74. Runde tauchte Rahal als Spitzenreiter zum letzten Boxenstopp unter Grün ab. Nach und nach kamen auch alle anderen. So war es in Runde 85 wieder O'Ward, der kurzzeitig in Führung gespült wurde. Unter Grün ins Ziel ging es aber nicht.

Späte Gelbphasen passen O'Ward nicht - Tabellenführung weg

Denn in der 87. Runde gab es - nicht zum ersten Mal in dieser Saison - eine Kollision der Penske-Teamkollegen Simon Pagenaud und Will Power. Der Franzose war gerade auf seiner sogenannten Out-Lap aus der Box heraus, als er eingangs der Gegengerade mit Power kollidierte. Pagenaud drehte sich, Power fuhr direkt weiter.

 

 

Weil O'Ward und Co. unter Gelb an die Box kamen, führte beim Restart Alex Palou vor Alexander Rossi. Weil aber Oliver Askew nach einem von Sebastien Bourdais (Foyt-Chevrolet) ausgelösten Dreher in der Schikane seinen Rahal-Boliden abwürgte, gab es direkt wieder Gelb. Der nächste Restart klappte und Palou ging vor Rossi und Scott Dixon in die letzten 20 Runden des Rennens.

Und daran änderte sich nichts mehr. So fuhr Alex Palou nach seinen zuletzt zwei unverschuldeten Ausfällen diesmal souverän zum Sieg. Alexander Rossi erzielte mit P2 sein bestes Ergebnis seit einem Jahr. Scott Dixon, der in der ersten Schikane des Rennens genau wie Palou und Rossi geradeaus gegangen war, kam als Dritter ins Ziel, hat damit im Titelkampf aber trotzdem Boden verloren.

Das gilt auch für Josef Newgarden, der vom 18. Startplatz kommend den fünften Platz hinter Jack Harvey (Shank-Honda; 4.) belegte. Und Patricio O'Ward, der anfangs Profiteur des Startchaos gewesen war, für den die Boxenstoppstrategie aber aufgrund des Timings der Gelbphasen überhaupt nicht aufging, kam sogar nur auf P14 ins Ziel. Ähnlich ging es Graham Rahal, der seit über drei Jahren auf einen Sieg wartet und diesmal trotz langer Führung nur P10 belegte. Trotzdem trifft es O'Ward härter, denn er hat mit P14 die Tabellenführung an Palou verloren.

Und Marcus Ericsson? Der fünfte Titelkandidat fuhr wie so oft ein unauffälliges Rennen, in dem er sich aus wilden Aktionen heraushielt. Mit P7 hinter seinem schwedischen Landsmann Felix Rosenqvist hat Ericsson im Titelkampf aber nicht entscheidend aufgeholt, sondern de facto sogar Boden verloren.

Noch zwei Rennen: Neues Bild im Titelkampf

Konkret stellt sich die Situation in der IndyCar-Gesamtwertung 2021 nun, zwei Rennen vor Schluss der Saison, so dar: Alex Palou hat mit seinem dritten Saisonsieg wieder die Tabellenführung von Patricio O'Ward übernommen. Der Ganassi-Youngster hat nun 25 Punkte Vorsprung auf den McLaren-Youngster.

Josef Newgarden hält den dritten Tabellenplatz. Sein Rückstand aber ist trotz einer Top-5-Platzierung von 22 auf 34 Punkte angewachsen. Ganz ähnlich Scott Dixon: Der Titelverteidiger bleibt Vierter der Tabelle, hat jetzt aber schon 49 Punkte Rückstand auf die Tabellenspitze, die nun Teamkollege Palou innehat. Und Marcus Ericsson als der dritte Ganassi-Pilot in den Top 5 der Gesamtwertung hat jetzt sogar schon 75 Punkte Rückstand und ist damit realistisch betrachtet nicht mehr im Titelkampf dabei.

McLaughlin setzt sich im Duell der Rookies von Grosjean ab

Abgesehen davon ist auch der (ohnehin nicht ganz vergleichbare) Kampf um den Rookie-Titel nun nicht mehr ganz so eng wie es noch vor dem Start in Portland der Fall war. Denn Scott McLaughlin (Penske-Chevrolet) kam vom 15. Startplatz und strategiebedingten fünf Führungsrunden letzten Endes auf P9 und damit in den Top 10 ins Ziel.

Damit hat sich McLaughlin weiter abgesetzt von Romain Grosjean (Coyne-Honda), der vom 21. Startplatz den Startcrash mit James Hinchcliffe ausgelöst hatte und nicht über P22 im Endergebnis hinaus kam. Im Gegensatz zu McLaughlin fährt Grosjean nicht die komplette Saison, sondern ließ drei Ovalrennen (Fort Worth 1 und 2 sowie Indy 500) aus.

Und Jimmie Johnson (Ganassi-Honda) als der dritte prominente Rookie im IndyCar-Feld 2021 kommt in letzter Zeit zusehends besser zurecht. Vom 22. Startplatz kam er am Ende auf P20 ins Ziel. Der im Winter vom NASCAR- in den IndyCar-Boliden umgestiegene Kalifornier lieferte sich dabei ein sehenswertes Duell mit keinem Geringeren als dem viermaligen ChampCar-Meister Sebastien Bourdais. Dieses entschied der Franzose mit P18 zwar für sich, aber Johnson war der Spaß am Fahren förmlich anzusehen.

 

Das vorletzte Rennen der IndyCar-Saison 2021 steigt am kommenden Wochenende auf dem Laguna Seca Raceway in Kalifornien. Eine Woche später ist gut 500 Kilometer weiter südlich auf dem Stadtkurs in Long Beach das Saisonfinale angesetzt.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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