IndyCar-Präsident über neue Motoren: "Könnten morgen Rennen fahren"
Ohne Hybrideinheit verläuft der erste Test der neuen IndyCar-Motoren reibungslos: Präsident Jay Frye gefällt auch der Sound der neuen Antriebseinheiten
Der erste Test mit den neuen IndyCar-Motoren ist ein voller Erfolg gewesen. Nicht nur bei den Herstellern Chevrolet und Honda zieht man zufrieden Bilanz. Auch IndyCar-Präsident Jay Frye zeigt sich überaus erfreut mit der Premiere der neuen Antriebseinheiten.
"Offensichtlich haben wir lange daran gearbeitet, und ich denke, es ist einfach absolut spektakulär und erstaunlich, dass das einzige Problem der letzten drei Tage im Grunde das kalte Wetter der ersten beiden Tage war", sagt er im Gespräch mit 'RACER'. "So viel zu fahren, wie sie gefahren sind, ohne dass es zu Problemen kam, ist ein großes Lob an Chevrolet und Honda."
Dass es mit den 2,4-Liter-V6-Twinturbos, die ab 2024 die aktuellen 2,2-Liter-V6-Twinturbos ablösen sollen, derart reibungslos lief, ließ Frye zu einer bemerkenswerten Aussage hinreißen: "Es fühlte sich an, als könnten wir mit diesen Motoren morgen Rennen fahren. Es fühlte sich so gut an, direkt aus der Box heraus, was einfach absolut spektakulär ist."
Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass bei den ersten Testfahrten mit den neuen Antrieben ein ganz entscheidendes Teil gefehlt hat: Der von Mahle bereitgestellte Elektromotor. Ab 2024 setzt nämlich auch die IndyCar-Serie auf Hybrid-Power. Aus diesem Grund wurde bei den Tests die Lichtmaschine aus dem aktuellen 2,2-Liter-Motor verbaut.
IndyCar-Präsident: Definitiv robusterer Sound
Valide Rückschlüsse lassen sich daher erst ziehen, wenn die neuen Motoren inklusive Hybrideinheit auf der Strecke unterwegs sind. Eine andere Schlussfolgerung lassen die Testfahrten auf dem Indianapolis Motor Speedway hingegen schon zu: Soundtechnisch spielt die IndyCar-Serie auch mit der neuen Generation an der Spitze mit.
"Wir haben immer davon gesprochen, dass diese neue Formel schnell und laut ist, und es fühlt sich definitiv so an, als ob sie ein wenig mehr knurrt; man konnte es definitiv hören", freut sich Frye. "Es wird natürlich aufregend sein, viele Autos gleichzeitig da draußen zu sehen, die zusammen fahren. Aber es hat definitiv einen robusteren Sound."
Offen ist noch, wann die IndyCar-Hersteller ihre neuen Triebwerke das nächste Mal auf der Rennstrecke ausprobieren werden. Der Rennkalender für das Jahr 2022 gibt zwei mögliche, größere Slots her: Einen zwischen Long Beach (10. April) und Barber (1. Mai) und einen zwischen Elkhart Lake (12. Juni) und Mid-Ohio (3. Juli).
"Wie immer muss man alle Daten durchgehen, Dinge bewerten und auswerten", will sich Frye in dieser Frage noch nicht festlegen. "Sie [Chevrolet und Honda; Anm. d. Red.] werden zu uns zurückkommen und uns sagen, wann sie bereit sind, mehr Kilometer zu fahren", so Frye weiter. Die neuen Hybridmotoren hätten eigentlich schon in diesem Jahr debütieren sollen, inzwischen wurde die Einführung auf 2024 verschoben.
Mit Bildmaterial von Honda Racing.
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